Holzring: Thementag Terrasse und Fassade
Produktüberblick Outdoor und Entscheidungshilfen
Für Terrasse und Fassade gibt es zu tropischen Hölzern durchaus attraktive Alternativen, die sich zudem beim Endverbraucher zunehmender Akzeptanz erfreuen. Einen Überblick vermittelte der Holzring-Thementag "Terrasse und Fassade" in Fulda mit Referaten von Experten aus dem Holzring-Lieferanten- und Gesellschafterkreis. Volker Reith, Geschäftsführer Vertrieb/Marketing der deutsch/österreichischen Häussermann Gruppe beleuchtete das Thema Fassaden und Terrassen aus Massivholz unter dem Gesichtspunkt der "Regionalen Herkunft" - ein Trend, der im Lebensmittelsektor beachtliche Marktanteile verzeichnet und sich auch auf dem Bausektor einer steigenden Nachfrage erfreut. Reith verwies auf eine Ökotest-Studie, wonach man in Deutschland Regionalität vor allem mit Authentizität und Qualität verbinde. Daher setze Häussermann konsequent das Konzept Holz + Grüne Technik im Rahmen heimischer und europäischer Hölzer um.
Michael Simon von Novo-Tech und Andreas Paus von Holz-Speckmann, dem exklusiven Vertriebspartner von Megawood-Produkten an den Holzfachhandel, stellten die neuen Premium-Plus-Dielen vor. Die Barfußdielen überzeugen nach Aussage der Referenten mit einer noch edleren Oberflächenstruktur sowie mit den zwei neuen Farbtönen Lavabraun und Schiefergrau. Zudem punktet Megawood im Verarbeitersegment mit seiner neuen Konstruktionsbohle, die sogar als vertikale Stütze im Erdbau Anwendung finden kann. Diese Terrassenprodukte unterstreichen den Qualitätsanspruch von Megawood für PVC-freie Holz-Polymer-Werkstoffe, die auch die strengen Auflage nach der DIN EN 71-3 für die Herstellung von Kinderspielzeug erfüllen.
Mirko Genz und Christian Bühring von Klöpfer Holzimport und UPM Profi-Exklusivvertriebspartner für Deutschland präsentierten das nach eigener Aussage "WPC der nächsten Generation". Die Vorteile des robusten Outdoor-Produkts liegen demnach zum einen in der Materialrezeptur von ligninfreier Zellulose und Polypropylen, die ein Vergrauen des UPM-Profi-Decks verhindert, und zum anderen in einem speziellen Extrusionsverfahren, das für eine pflegeleichte geschlossene und rutschsichere Oberfläche sorgt. In der vergrößerten Produktfamilie wird neben dem Hohlkammerprofil inzwischen auch ein Massivprofil-Decking, ein Fassadenprodukt, ein Zaunsystem sowie umfangreiches Zubehör angeboten.
Unter dem Titel Accoya - vom modifizierten Holz zu fertigen Produktsystemen stellte Produktmanager Jörg Neben von Enno Roggemann Holzimport in Bremen das neue Premium-Terrassensortiment La Bella vor. Vorteile des durch Acetylierung modifizierten Accoya-Holzes sind: Außergewöhnliche Maßhaltigkeit, Dauerhaftigkeitsklasse 1, praktisch astreine Profile bis 4.800 mm, pflegeleichte Holzöloberfläche, durch die MPA Bremen nachgewiesene Rutschfestigkeitsklasse R11 nach DIN 51130. Auch im Fenster- und Türenbau hat sich Accoya nach der Zulassung in die Holzartenliste HO.06-4 "Modifizierte Holzarten für den Fenster- und Türenbau" durch den Verband der Fenster- und Türenhersteller VFF im Jahre 2010 erfolgreich entwickelt, berichtete Neben. Zudem eröffnet das neu eingeführte La Casa-Fassadenprogramm durch die Vielzahl der Profile und Oberflächenvarianten gestalterische Möglichkeiten und bietet eine für Vollholz-Fassadenprofile außergewöhnliche Produktsicherheit.
Edel verwittertes Silbergrau als Trend bei der Holzfassade stellte Reiner Schlegel von der Firma Habisreutinger mit dem Fassadenholz Dura Sidings Patina vor. Doch was in den Alpen den Charme bezaubernder Almhütten ausmacht, funktioniert in deutschen Niederungen nicht. Unbehandeltes Holz vergraut fleckig und wird durch Pilzsporen teilweise schwarz. Die Schwaben haben deshalb ein umweltfreundliches Spezialverfahren ausgeklügelt, mit dem das Holz der Weißtanne gleichmäßig schön vorvergraut wird. Ein patentiertes, abschließendes Fertigungsverfahren versiegelt den Farbauftrag. Natürliche Oxidation wird unterstützt, unschöner Wasserrand aber verhindert. Das Ergebnis ist, laut Schlegel, eine absolut pflegeleichte Massivholzfassade, die keine regelmäßige Renovierung erfordert.
Auf dem Programm stand auch die neue EU-Holzhandelsverordnung (EUTR), die am 3. März in Kraft getreten ist. Dr. Gerald Koch, Leiter der wissenschaftlichen Holzsammlung des Thünen-Instituts für Holzforschung, erläuterte die wichtigsten Details des novellierten Holzhandelssicherungsgesetzes (HolzSiG), mit dem die EU-Holzhandelsverordnung in nationales Recht umgesetzt worden ist. Seit die neue EU-Holzhandelsverordnung bzw. das HolzSiG am 22. März den Bundestag passierte, müssen alle Marktteilnehmer, die innerhalb der EU Holz oder Holzprodukte erstmalig in Verkehr bringen, bestimmte Sorgfaltspflichten einhalten. Dazu gehören Informationspflichten zur Art und Herkunft des Holzes sowie Verfahren zur Einschätzung und Reduzierung des Risikos, dass das Holz aus illegalem Einschlag stammen könnte. Bei der Erstellung eines solchen Sorgfaltpflichtenheftes werden die Holzring-Gesellschafter von der Kooperationszentrale unterstützt.
aus
Parkett Magazin 03/13
(Marketing)