Keimfarben an den Dessauer Meisterhäusern

Homogenität nach Plan


Wenn Sichtbeton eingesetzt wird, gehen die Wunschvorstellungen der Architekten und die Wirklichkeit oft weit auseinander. Bei dem Ensemble Dessauer Meisterhäuser sorgten die mineralische Lasuren von Keimfarben und die Berliner Arbeitsgemeinschaft Betonlasur dafür, dass die Planungen wie vorgesehen umgesetzt werden konnten. Die Gebäudehüllen bestehen aus Dämmbeton, der dank mineralischer Lasur entsprechend dem Architekten-Konzept homogen wirkt.

Das heutige Aussehen der Häuser geht auf ein Konzept des Büros BFM in Berlin zurück, das 2010 den Architekturwettbewerb gewonnen hatte. Demnach hatte die Wiederherstellung nur ansatzweise mit Rekonstruktion zu tun. Statt detailgetreuer Nachbauten wurden aus den Häusern scharfkantige, monolithische Volumen. Die Kuben bestehen aus Dämmbeton, vor Ort als glatte Fläche realisiert. Durch die Abstraktion wird eine Unschärfe erreicht, die nur ein vages Bild dessen präsentiert, was einst war.

Die monolithische Wirkung ist letztlich auch eine Frage der Oberflächen-Homogenität. Für die Umsetzung der Homogenisierung waren die Experten der Betonlasur zuständig, die auf den Leichtbeton der beiden Meisterhäuser die leicht weiß pigmentierte mineralische Lasur Keim Concretal mittels Bürsten manuell applizierten. "Wir planten zunächst einen hydrophobierenden und dann zwei lasierende Arbeitsgänge", erläutert Oliver Jungheim von der Betonlasur. Letztlich aber waren drei Lasurgänge nötig, um die Helligkeitsunterschiede auf der Fläche auszugleichen.
aus BTH Heimtex 09/15 (Referenz)