Deutsches Tapeten-Institut lädt zum Trend-Table nach Hamburg
"Tapete ist Mode"
Tapeten- und Modekollektionen haben viel gemein, stehen aktuell vor allem für Individualität und Innovation. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal sind die Laufzeiten. So die Erkenntnisse auf dem inzwischen vierten Trend-Table, zu dem das Deutsche Tapeten-Insititut in seinen Showroom nach Hamburg eingeladen hatte.Dass aktuelle Entwicklungen in der Modewelt viel gemein haben mit den zeitgleich gefragten Tapetenkollektionen ist keine neue Erkenntnis - und doch ein spannendes Thema. Bis zur Renaissance lässt sich das Wechselspiel von Farbe, Muster, Haptik und Stil zurückverfolgen und so versprach der Trend-Table 2013 des Deutschen Tapeten-Instituts (DTI) mit seiner Überschrift "Mode & Tapete" einen interessanten Abend in den Räumen des Hamburger Showrooms "Tapetenwechsel".
"Tapete ist Mode", stellte Naima Mory fest, "heute mehr denn je". Die Designerin kommt von Jette Joop, wo neben Schmuck- und Modelinien auch Tapeten entworfen werden. Zu recht wies sie darauf hin, dass sich sich viel Verbindendes zwischen beiden Bereichen finden lässt: "Man denke nur an die aktuellen grafischen Muster, coolen Schwarz-Weiß-Kombinationen oder Animal-Prints, die sich sowohl auf Wandkleidern als auch in den internationalen Kollektionen der Modedesigner wieder finden." Mory findet das kaum verwunderlich, denn genau wie die angesagte Kleidung seien auch Tapeten ein Ausdruck von Individualität und Innovation.
Weil das so ist, unterliegen beide einem steten Wandel von Druck- und Produktionstechniken, Materialien und natürlich Form und Farbe, aber auch einer wachsenden Bedeutung des Nachhaltigkeitsaspektes. Deutliche Unterschiede gibt es hingegen bei den Laufzeiten der Kollektionen. "Die meisten Bekleidungshersteller bringen mindestens 2 Kollektionen pro Jahr heraus, bei jungen Labels können es sogar bis zu 24 sein", war von Dieter Langer zu erfahren. "Während eine Modekollektion also spätestens nach einem halben Jahr verbrannt ist, haben durchschnittliche Tapetenkollektionen eine Laufzeit zwischen zwei und drei Jahren", so der langjährige Chefdesigner bei der Marburger Tapetenfabrik. Entsprechend müsse das Design erheblich weiter vorausgedacht werden.
Den Aspekt der Individualität betont die Designerin Katja Behre, die 2007 in London ihr eigenes Label "Elli Popp" gegründet hat. In ihre Entwürfe finden auch Ideen und Fotos ihrer Kunden Eingang, so dass ganz spezielle und persönliche Arbeitsergebnisse entstehen. Mittlerweile überträgt Behre die Tapeten-Dessins auch auf Stoffe und Geschirr. Und das mit Erfolg, denn sowohl in den Shops eines britischen Modelabels als auch in einem Hotel in Taipeh und sogar in einem Hollywoodfilm zeigt sich Elli Popp als frisches Tapeten-Label von internationalem Format.
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BTH Heimtex 07/13
(Marketing)