"Konzertierte Aktion" als Schlüssel zum Erfolg

GD-Holz und Holzland: Rekordbeteiligung


Es hat sich einmal mehr bestätigt: Die Jahresversammlungen des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel (GD Holz) sowie der Holzland-Kooperation zusammenzulegen und ein gemeinsames Rahmenprogramm zu absolvieren, war die absolut richtige Entscheidung. Über 260 Teilnehmer wurden am 11. Juni auf dem Holzhandelstag in Düsseldorf gezählt. Selbst alte Branchenhasen konnten sich nicht erinnern, dass der Holzhandelstag jemals einen so großen Zuspruch erfuhr.

Die Koordinierung der Termine für die Mitgliederversammlung des GD Holz und die Gesellschafterversammlung der Holzland-Kooperation, erfolgte erstmals 2013 und wies mit 200 Anmeldungen eine starke Resonanz auf. Dass die Besucherzahl in diesem Jahr deutlich "getoppt" wurde, hatten selbst die größten Optimisten nicht erwartet. Mit 260 Teilnehmern war die von Holzland organisierte Abendveranstaltung quasi ausgebucht. In Anbetracht dieser Tendenz wäre es sicher kein Fehler, wenn sich weitere Verbundgruppen zu einer Bündelung der Termine durchringen könnten, sodass die Effizienz des Events nochmals gesteigert wird.

Betriebsvergleich: Nur Bauelemente entwickelten sich positiv

Zum positiven Stimmungsbild in Düsseldorf trug die Umsatzentwicklung im ersten Quartal dieses Jahres nur bedingt bei. Die Betriebsvergleiche des GD Holz zeigen einen Rückgang von 3 %. Im Berichtsmonat April war der Umsatz um 2 % rückläufig. Kumuliert ergibt sich damit für die Monate Januar bis April ein Umsatzrückgang von 5,5 %. "Das haben wir so nicht erwartet", räumte GD Holz-Vorsitzender Jürgen Klatt ein. Berücksichtigt werden muss allerdings die Entwicklung des Vorjahres, in dem die Umsätze von Januar bis April zweistellig zugelegt hatten.

Für den Zeitraum Januar bis April konnte das Sortiment Bauelemente (Innentüren) 7 % zulegen und befindet sich damit deutlich an der Spitze. Auch der Dienstleistungsbereich entwickelte sich mit +5 % sehr erfreulich. Alle anderen Sortimente waren in diesem Zeitraum rückläufig, am stärksten "Holz im Garten" mit gut 13 %. Laut GD Holz ist jedoch davon auszugehen, dass die Umsätze in diesem Bereich im Mai stark angezogen haben. Ebenfalls rückläufig sind Schnittholz (-6 %), Hobelwaren (- 4 %), Holzwerkstoffe (- 4 %) und Fußböden (- 2 %).

Aufgrund der aktuellen Umsatzentwicklung äußern sich die am Betriebsvergleich beteiligten Unternehmen eher verhalten optimistisch zur weiteren Entwicklung. Gut die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet in den kommenden drei Monaten einen Umsatz auf Vorjahrsniveau, 20 % rechnen dagegen mit steigenden Umsätzen - damit kommt wohl auch die Erwartungshaltung für eine gute Gartenholzsaison zum Ausdruck. Abzuwarten ist, wie sich der Geschäftsverlauf im 2. Quartal entwickelt und ob die Konjunktur 2015 durchgehend stabil bleibt. Die Risiken liegen sicher in einer Abschwächung der Konjunktur; die Wettbewerbsintensität ist in der Branche und in den wichtigsten Sortimenten sehr hoch.

Perspektivisch schätzt der GD Holz die Aussichten für den weiteren Geschäftsverlauf des Holzhandels durchaus positiv ein. Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und besonders die Situation in der Bauwirtschaft sind für den Holzhandel nach wie vor günstig. Besondere Chancen sollten sich im Bereich Holzbau entwickeln. Die Baugenehmigungen in den Ballungsräumen und wirtschaftlich starken Regionen sind auf einem guten Niveau. Wohnraum wird gerade in den Großstädten verstärkt nachgefragt, auch vor dem Hintergrund der Zuwanderung nach Deutschland.

"Haus der Holzwirtschaft" - eine Vision wird realisiert

Grünes Licht gab es von der Mitgliederversammlung des GD Holz für ein neues Geschäftshaus in Berlin - natürlich in Holzbauweise. Damit ist der Vorstand in die Lage, die langgehegte Vision von einem "Haus der Holzwirtschaft" zu verwirklichen. Dieses Bauwerk - angedacht ist eine Geschossfläche von circa 1.500 m2*) - soll einschlägigen Organisationen als repräsentativer Standort dienen.

Der GD Holz sieht in dem Vorhaben eine nachhaltige Kapitalanlage, deren Erträge zur Zukunftssicherung seiner Arbeit beitragen werden. Jetzt sollen weitere Holzverbände für das Projekt gewonnen werden. "Erste Reaktionen stimmen uns zuversichtlich", hieß es auf der Pressekonferenz anlässlich des Holzhandelstages. Ob die Verbände letztlich eine Eigentümergemeinschaft bilden oder der GD Holz Teilbereiche vermieten wird, muss sich noch ergeben. "Da die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen, befinden wir uns in einer sehr komfortablen Situation", erläuterte Jürgen Klatt.

Bekannte und neue Gesichter im Vorstand

Der Lübecker steht dem Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) nach seiner ersten Amtszeit für weitere drei Jahre als Vorsitzender zur Verfügung. Stellvertretender Vorsitzender ist jetzt Philipp Zumsteg von der Firma Carl Götz in Neu-Ulm, nachdem sich Hermann A. Scheuffele (Mocopinus, Ulm) nicht mehr zur Wahl stellte. Auch Jürgen Roggemann (Firma Enno Roggemann, Bremen) verabschiedete sich nach jahrzehntelangem Engagement aus dem Führungsgremium. Das Amt des Schatzmeisters übernahm Matthias Roeren (Holzland Roeren, Krefeld). Ebenfalls in den Vorstand gewählt wurden Jens Blume (Blume Holz- und Bauelemente, Bad Arolsen), Kai Cording (Theodor Schumacher Söhne, Köln), Martin Geiger (Alois Geiger Söhne, Aschaffenburg), Hartmut Gross (Holz-Gross, Bad Marienberg), Andreas Cordes (Cordes, Bremerhaven) und Maximilian Habisreutinger (Franz Habisreutinger, Weingarten).
aus Parkett Magazin 05/15 (Wirtschaft)