Karstadt

"An der Ladenkasse wird wieder Geld verdient"


Essen. Die Karstadt-Warenhäuser sind nach Angaben des seit einem Jahr amtierenden Konzernchefs Stephan Fanderl auf einem guten Weg: "Wir verdienen an der Ladenkasse wieder Geld. Das war viele Jahre nicht der Fall", erklärte er in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur. Operativ habe Karstadt im Geschäftsjahr 2014/15 (30. September) ein positives zweistelliges Millionenergebnis erzielt.

Fanderl: "Unter dem Strich sind wir noch nicht ausgeglichen. Unser Umsatz ist moderat zurückgegangen. Wir haben keine Bankschulden, unser Bargeld-Bestand hat sich erheblich verbessert und liegt jetzt bei deutlich über 200 Millionen Euro. Das ist ein zweistelliger Millionenbetrag mehr als vor einem Jahr."

Die Regionalisierung der Karstadt-Häuser will Fanderl vorantreiben und für jedes Haus ein eigenes Sortiment entwickeln: "Ich glaube, unsere Chancen in den jeweiligen Innenstädten definieren sich durch das Umfeld. Von Schreibwaren bis zu Elektrogeräten müssen wir in der Lage sein, das richtige Angebot zu bieten. Wenn im Umkreis zum Beispiel kein starker Schreibwarenhändler sitzt, dann müssen wir diese Kategorie verstärken. Die zentrale Frage lautet deshalb: Womit gewinnen wir in Mönchengladbach, in Norderstedt oder in Wiesbaden?"

Karstadt setze jetzt wieder auf ein Warensortiment, "das unsere loyale Kundschaft, im Schwerpunkt die Kundin ab 45 Jahren, nachfragt." Für das neue Geschäftsjahr wurde ein zweistelliger Millionenbetrag für Investitionen in zunächst sechs Filialen eingeplant, 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch für die Mitarbeiter hatte der Konzernchef eine gute Nachricht: "Mit Zustimmung unserer Eigentümer und in Abstimmung mit dem Gesamtbetriebsratschef werden wir den Mitarbeitern in diesem Jahr Weihnachtsgeld bezahlen. Wir möchten unseren rund 14.000 Karstadt-Mitarbeitern damit auch für ihre Leistungen danken."
aus Haustex 11/15 (Wirtschaft)