Meisterwerke Schulte
Neues digitales Beratungskonzept
Bei Bodenbelägen gibt es für Ludger Schindler, Geschäftsführer der Meisterwerke Schulte, nur zwei Möglichkeiten: "Billig oder innovativ". "Wir haben uns für Letzteres entschieden. Denn Kunden sollen lange Freude an unseren Produkten haben", so Schindler bei einem Vorgespräch zum Branchentag Holz. Dass innovative Produkte erklärt werden wollen, liegt in der Natur der Sache.
Mit
markenboden.de stellen die Südwestfalen deshalb auf dem Branchentag ein Internetportal vor, das Endverbrauchern als Informationsplattform dienen soll - unter Einbeziehung des Fachhandels.
Nadura, Lindura und der PVC-freie Designboden Silent Touch sind die jüngsten Beispiele für den Ideenreichtum des in Rüthen-Meiste ansässigen Unternehmens. Auch Parkett, Laminat, Kork und Linoleum gehören zum Angebotsportfolio der Meisterwerke. Was die unterschiedlichen Kategorien eint, ist ihre Konstruktionsweise. Es handelt sich um modulare Mehrschichtböden zur schwimmenden Verlegung.
"Modulare Bodenbeläge sind klar die Gewinner am Markt", unterstreicht dazu Volker Kettler, Leiter des Produktmanagements bei den Meisterwerken. Das treffe nicht nur für Privatkunden zu, sondern auch für Kleingewerbe, also zum Beispiel Ladengeschäfte, Arztpraxen oder Büros. "Statt Rollenware auf die Baustellen zu schleppen, werden die Verarbeiter in Zukunft verstärkt handliche Formate bevorzugen, die sich ohne großen Aufwand verlegen lassen", prognostiziert Kettler.
Aktuell gibt es aber ein ganz anderes Problem: Die unterschiedlichen Bodenbelagstypen sind für Endverbraucher kaum zu unterscheiden. Ob Parkett, Kork, Laminat oder Vinyl - alles sieht aus wie Holz. "Wir haben unsere Markenarchitektur überarbeitet und in diesem Rahmen eine umfassende Marktforschung durchgeführt", berichtet Geschäftsführer Schindler. "Es war erschreckend, wie die Begrifflichkeiten durcheinandergewirbelt wurden. Der Endverbraucher ist bei weitem nicht so informiert, wie wir uns das wünschen."
Deshalb gelte es vor allem, einen praxisnahen Überblick zu vermitteln. "Glauben Sie, dass es irgendeinen Konsumenten interessiert, ob es sich bei der Nutzschicht um HPL oder Vinyl oder Polyurethan handelt?", hinterfragt Volker Kettler. Vielmehr müssten die Eigenschaften, der Nutzen eines Produktes plausibel vermittelt werden - ob laut oder leise, warm oder kalt, hart oder elastisch, einfacher Einbau oder Kleben und nicht zuletzt ob Basis- oder Premiumprodukt.
In diesem Tohuwabohu wollen die Meisterwerke Orientierungshilfen geben, was in starkem Maße via Internet geschehen soll. "Das Internet ist heute für unsere Produkte die Informationsquelle Nummer eins. Das wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern im Fachvertrieb nutzen" sagt Schindler. Zunehmend würde auch übers Netz verkauft. Die neue Plattform markenboden.de bietet teilnehmenden Händlern die Chance, einen rechtlich eigenständigen Internet-Shop zu betreiben. Zentrales Element ist ein neues digitales Beratungskonzept, das Bewegtbilder integriert und dem Endkunden eine zeitgemäße und komfortable Möglichkeit bietet, sich fundiert und trotzdem sehr einfach über die verschiedenen Bodenbeläge zu informieren.
Dreistufiger Vertrieb bleibt
"Als zentrale Vermarktungsplattform kann markeboden.de erstmals die online erfassten Anfragen kanalisieren und an die integrierten Fachhändler weitergeben", erläutert Schindler. Diese nehmen weiterhin ihre gewohnte Rolle im dreistufigen Vertrieb ein. Markenboden.de soll so auf das geänderte Nutzungsverhalten der Konsumenten reagieren und die Vorteile und Möglichkeiten der Online-Welt mit denen des qualifizierten Stationärhandels verbinden.
Einbindung des Fachhandels ab Branchentag
Ab dem Branchentag können Handelskunden in markenboden.de eingebunden werden. Die Teilnahme kostet 990 EUR pro Jahr, für Schnellentschlossene im Startjahr 490 EUR. Online gehen soll das Portal dann zum 1. Februar 2016 nach dem Domotex-Auftritt der Meisterwerke. Auf dem mehr als 600 m
2 großen Stand und als Teil des Woodflooring Summit zeigt das Unternehmen in Hannover außerdem Produktneuheiten. Das komplette Sortiment wird turnusgemäß erst zur Hausmesse im September 2016 überarbeitet und am Unternehmenssitz über eine komplette Woche präsentiert.
aus
Parkett Magazin 06/15
(Wirtschaft)