Europäischer Matratzenverband (EBIA)
Philipp Burgtorf ist neuer Präsident
Brüssel/B. Der Europäische Matratzenverband EBIA hat Philipp Burgtorf von der Recticel Group zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der deutsche Fachverband sieht die Wahl mit einem lachenden und einem weinenden Auge - er ist unlängst aus dem europäischem Dachverband ausgetreten.
Philipp Burgtorf, Bereichsvorstand Bedding der Recticel Group, tritt die Nachfolge von Frank Verschuere an, geschäftsführender Gesellschafter der LS Bedding Group in Belgien. Die Wahl fand im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Europäischen Matratzenverbandes in Rom statt. Als Vorstandsmitglied ist Burgtorf bereits seit drei Jahren bei EBIA aktiv.
Ebenfalls seit drei Jahren treibt Burgtorf als Bereichsvorstand Bedding die Integration und Transformation der international tätigen Recticel Group in Benelux, D-A-CH, Ost- und Nordeuropa voran und formuliert seine Vision der europäischen Bettenindustrie der Zukunft so: "Zum einen können wir die Menschen noch viel mehr für die enorme Bedeutung guten Schlafs sensibilisieren. Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett und diese Lebenszeit wird mit steigender Lebenserwartung immer wichtiger. Das können wir adressieren: mit echten Produktinnovationen zur Steigerung des Schlafkomforts und konzertierter Öffentlichkeitsarbeit seitens der Branche."
Zum anderen fordere die EU mit dem Kreislaufwirtschaftspaket und der erweiterten Produzentenverantwortung auch die Matrazenbranche zum Umdenken und Handeln auf: "Ressourceneffizienz wird Hersteller, Handel und Entsorger enger zusammenarbeiten lassen", so Burgtorf. "Wenn wir unseren gemeinsamen Standpunkt vertreten, wird diese Herausforderung für unsere Branche zur Chance. Dazu werde ich während meiner Amtszeit gerne beitragen."
Beim deutschen Fachverband Matratzenindustrie sieht man die Wahl Burgtorfs differenziert: "Es ist kein Geheimnis, dass unser Verband seit Jahren mit der inhaltlichen Arbeit der EBIA unzufrieden war und folglich auf unserer letzten Mitgliederversammlung für einen Austritt aus der EBIA gestimmt wurde", erklärt Geschäftsführer Dr. Ulrich Leifeld. Die Wahl sei jedoch ein Hoffnungsschimmer. "Schon in den ersten Tagen der Präsidentschaft von Herrn Burgtorf wurde deutlich, dass er sich mit aller Kraft und viel persönlichem Engagement einer Restrukturierung der EBIA widmet."
Es sei nicht paradox, dass Recticel Mitglied des Matratzenverbandes, dieser aber aus der EBIA ausgetreten sei, so Leifeld: "Wir konnten seinerzeit nicht absehen, wie sich die EBIA weiter entwickeln würde. Wenn hier neue inhaltliche Impulse und weitere personelle Veränderungen erfolgen, wird unsere Mitgliederversammlung frühestens im Jahr 2017 darüber befinden können, ob wir wieder eintreten."
EBIA ist die Dachorganisation der europäischen Betten- und Matratzenindustrie. Zu den Hauptaufgaben der des Verbandes zählt die Interessenvertretung auf europäischer Ebene, insbesondere mit Blick auf technische Normen und (Umwelt-)Standards. Darüber hinaus unterstützt und betreibt die EBIA wissenschaftliche Forschung im Bereich Schlafkomfort und bietet eine Plattform für Dialog und Austausch. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die nationalen Matratzenverbände aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Belgien und den Niederlanden sowie die drei multinationalen Bedding-Gruppen Cauval, Hilding Anders und Recticel.
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Haustex 12/15
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