Nora Systems im ersten deutschen Comic-Museum in Schwarzenbach an der Saale

Kautschukböden für Entenhausen


"Schepper", "ächz", "klirr" - mit diesen Lautmalereien sind seit den 1950er-Jahren Generationen von Comicfreunden aufgewachsen. Die Sprachschöpfungen gehen zurück auf Dr. Erika Fuchs (1906 - 2005). Die Chefredakteurin der Zeitschrift Micky Maus, die über 50 Jahre lang in Schwarzenbach an der Saale lebte, übersetzte in drei Jahrzehnten zahlreiche Comics von Walt Disney ins Deutsche. Zu ihren Ehren eröffnete im August 2015 in der oberfränkischen Kleinstadt mit dem Erika-Fuchs-Haus das erste deutsche Comic-Museum seine Pforten.

Eine der Attraktionen der interaktiven Ausstellung ist ein 130 m2 großer Nachbau von Entenhausen. Dort können die Besucher beispielsweise ein Talerbad im Geldspeicher von Dagobert Duck nehmen oder in Daniel Düsentriebs Werkstatt vorbeischauen - letzteren verewigte Fuchs mit dem bekannten Spruch "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör". Ein echter Hingucker in den Museumsräumen ist der Fußboden mit dem eingearbeiteten Stadtplan von Entenhausen sowie markanten Comic-Schriftzügen. Möglich machten die originelle Gestaltung die Kautschukböden von Nora Systems.

Die Dauerausstellung beginnt mit einer Einführung in die Geschichte des Comics und führt dann in das begehbare Entenhausen. Im nächsten Raum wird das Leben von Erika Fuchs als raumhoher Comic erzählt. Danach laden interaktive Stationen die Besucher ein, die Sprachkunst von Erika Fuchs spielerisch zu entdecken - beispielsweise mittels eines "Zitatenwirblers", eines "Gefühlsinterpreten" oder eines "Wortgenerators" - während Fotos und originale Objekte einen authentischen Einblick in ihre Arbeitsweise gewähren. Außerdem erweisen namhafte Comiczeichner Erika Fuchs in eigens für das Museum angefertigten Zeichnungen die Reverenz. Zum Abschluss lädt die große Comicbibliothek zum Schmökern ein. Räume für Sonderausstellungen und Museumspädagogik sowie ein großzügiger Eingangs- und Shopbereich ergänzen das Angebot.

Mit "Zack, bumm, peng" werden die Besucher im Raum für Sprachkunst und Übersetzungen empfangen. "Der Schriftzug auf dem Boden besteht aus 492 Teilen, die Fertigstellung dauerte 16 Stunden", erläutert Mike Brockenauer, Leiter des Intarsiencenters bei Nora Systems. Die Intarsie in verschiedenen Grautönen wurde in Weinheim auf einer hochmodernen Ultraschallschneideanlage millimetergenau zugeschnitten und auf Paletten im Erika-Fuchs-Haus angeliefert - inklusive eines detaillierten Verlegeplans. Die einzelnen Teile waren auf der Rückseite durchnummeriert, sodass es die Verarbeiter vor Ort leicht hatten, das Motiv zusammenzusetzen. In Entenhausen ist der Boden mit grünen, grauen, blauen und braunen Kautschuk-Intarsien aus Noraplan Sentica in Form einer Landschaft mit Bergen, Flüssen, Brücken, Parks und Wegen gestaltet.

Entworfen wurde das Ausstellungskonzept von Molitor Art in Motion aus Berlin. "Der Fußboden spielt in der Gesamtkonzeption vor allem für die Szenografie eine wichtige Rolle", sagt Benjamin Dahl, zuständiger Projektleiter von Molitor im Bereich Grafik. "Wir waren von den Kautschukböden sofort begeistert, zum einen wegen der intensiven Farben und der Gestaltungsmöglichkeiten durch Intarsien, zum anderen wegen ihrer Verschleißfestigkeit und Langlebigkeit. So nutzten sich die in den Boden integrierten Motive auch bei hoher Belastung durch viel Publikumsverkehr nicht ab. "Daher haben wir sie in allen Museumsräumen eingesetzt." Auch für die Leiterin des Erika-Fuchs-Hauses, Dr. Alexandra Hentschel, trägt der Bodenbelag "entscheidend zur Gesamtwirkung der Räume* bei.

Aufgrund ihrer extrem dichten Oberfläche sind Nora-Bodenbeläge besonders widerstandsfähig und müssen zudem nicht beschichtet werden, sodass sie sich leicht und wirtschaftlich reinigen lassen. Darüber hinaus bieten die Kautschukböden durch ihre Dauerelastizität einen hohen Geh- und Stehkomfort - diesen ergonomischen Vorteil wissen gerade Museumsbesucher zu schätzen.
aus FussbodenTechnik 06/15 (Referenz)