Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie
Die Situation der deutschen Heim- und Haustextilien-Industrie 2015/2016
Anlässlich der Heimtextil 2016 haben die führenden deutschen Verbände der Textilbranche eine Einschätzung zur aktuellen Stimmung und zu Trends abgegeben. Die Voraussetzungen für die heimtextile Konjunkturentwicklung stimmten in 2015. Und in den ersten acht Monaten entwickelte sich die Konjunktur der deutschen Heimtextilien-Industrie auch konform zum positiven gesamtwirtschaftlichen Trend. Im September, Oktober und November kühlte die Nachfrage nach Heimtextilien aus deutscher Produktion dann leider etwas ab - mit Ausnahme der Bettwaren. Das Plus konnte nicht gehalten werden. Per Ende November verzeichnete die deutsche Heimtextilien-Industrie einen Umsatzrückgang von 1,7 Prozent. Für das Gesamtjahr wird letztlich keine wesentliche Veränderung dieser Entwicklung mehr erwartet.
Deutlich spürbar für die Unternehmen waren 2015 die Rezession in Russland und die damit verbundenen Absatzschwierigkeiten auf dem russischen Markt. Russland war insbesondere für die heimtextilen Stoffsparten sowie den Produktbereich Bettwaren viele Jahre einer der wichtigsten Exportmärkte. Der dortige Exportausfall konnte von den Unternehmen kurzfristig nicht durch eine Verstärkung der Aktivitäten auf anderen Märkten kompensiert werden. Aber auch andere wichtige Absatzmärkte, darunter die Schweiz und China, gerieten im vergangenen Jahr in Turbulenzen, die ebenfalls negative Auswirkungen auf die Exportaktivitäten der deutschen Heimtextilien-Industrie hatten. Ihr Exportumsatz entwickelte sich bis Ende November um 3,2 Prozent rückläufig. Das Inlandsgeschäft der deutschen Heimtextilien-Industrie zeigte dagegen insgesamt nur leichte Schwächen (-1,1 Prozent).
Positiv entwickelte sich im vergangenen Jahr der Produktbereich Bettwaren mit Füllungen aus synthetischen Fasern bzw. Naturhaaren (+3,2 Prozent). Die Wachstumsimpulse resultierten aus dem Inland (+4,5 Prozent). Das Exportgeschäft zeigte auch in dieser Sparte mit - 2,5 Prozent leichte Schwächen. Trotz der überdurchschnittlich hohen Temperaturen in den Herbstmonaten sind die Unternehmen gut zufrieden mit dem Verkauf ihrer Winterware. Überdurchschnittlich war 2015 der Nachfrageanstieg nach Decken und Kissen mit Naturhaarfüllungen. Und auch die Nachfrage nach Nackenstützkissen entwickelte sich überdurchschnittlich positiv.
aus
Haustex 02/16
(Wirtschaft)