Fleuresse

Zurück zur Natur - in spannenden Zeiten


Augsburg. Der Messebeginn der Heimtextil am Dienstag stößt bei Christian Dierig, Vorstandssprecher der Dierig-Holding, auf Zustimmung: "Das war lange fällig." Dennoch beobachtete er, dass in diesem Jahr allgemein weniger Besucher kämen, die dafür dann aber länger auf den Ständen bleiben würden. Mehr Zeit also für strategische Gespräche.

Die großen Kunden finden nach wie vor den Weg zu Fleuresse beziehungsweise zu Dierig. Aber die sogenannten "Kleinen", die Fachhändler, würden immer stärker der Heimtextil fernbleiben, so Dierigs Beobachtung. "Und wir machen die Messe gerade für die Kleineren, zum Beispiel um ihnen zu zeigen, wie man die Ware im Laden schön dekorieren kann", gab er zu bedenken. Die vergleichsweise geringere Anzahl an Fachhändlern führte er auf die harten Zeiten im Handel zurück. Der Druck auf die Handelsspanne sein enorm, die Spanne werde immer geringer, beobachtet er.

Insofern ist der ohnehin eher skeptisch veranlagte Dierig nicht übermäßig optimistisch für das Jahr 2016. Es werde für die Branche ein entscheidendes Jahr werden: hopp oder top. Auf der Lieferantenseite gebe es einen enormen Verdrängungswettbewerb. Was das eine Unternehmen an Umsatz und Marktanteilen gewinnt, büßt ein anderes notgedrungen ein, denn der Markt für Heim- und Haustextilien wird nicht wachsen. Auch die Zahl der Einzelhändler wird nicht mehr. Zudem hat die Kursentwicklung des Dollars hat das Geschäft nicht gerade vereinfacht, die Einkäufe von Fertigware verteuert. Zumindest in diesem Punkt hat sich allerdings die Situation, Stand Mitte Februar, etwas entspannt. Für Fleuresse spricht jedenfalls, dass man in Deutschland druckt und konfektioniert. Und welchen Einfluss die Flüchtlingssituation auf die Konsumlaune der Deutschen haben wird, bleibt laut Dierig ebenfalls abzuwarten.

Vor einem Jahr stellte Dierig die sehr hochwertig positionierte Marke König Ludwig von Bayern auf der Messe vor, für die auch eine eigene Homepage eingerichtet wurde. Der Start war akzeptabel, so Dierig, aber offenbar sind nicht alle Blütenträume gereift. Das vergangene Jahr, so Dierig, brachte nicht die nötigen Voraussetzungen mit, zum einen fehlten die reichen Ausländer, die solche Artikel sonst gerne als Mitbringsel von ihrer Reise kaufen, zum anderen kauften die Deutschen 2015 sehr preisbewusst. Aber die Kollektion werde fortgeführt, versichert der Konzernchef.

Ganz so schlecht dürfte die Bettwäsche-Sparte insgesamt im letzten Jahr allerdings nicht abgeschnitten haben, zumindest lag der Textilumsatz nach drei Quartalen um vier Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Gespeist wurde dieses Plus durch das Inlandsgeschäft. Insofern startet man bei Fleuresse mit voller Energie in die Frühjahrssaison 2016. Die neue Kollektion sei in den Qualitäten sehr ausgewogen und voller attraktiver Dessins getreu dem selbst ausgegebenen Motto: Wir machen Bettwäsche mit Stil - für Menschen mit Stil.

Bei Bed Art, der "außergewöhnlichen Bettwäsche", wie es heißt, ist das individuelle Design auch im Frühjahr/Sommer wieder richtungsweisend. Ob plakative oder natürliche Looks - die Gruppe erfreut sich nach wie vor starker Nachfrage. Das digitale Druckverfahren ermöglicht eine einzigartige Detailgenauigkeit und die Umsetzung ungewöhnlicher Motive in sieben Dessins, die sowohl paarweise, als auch einzeln stehen können.

Von der Natur inspiriert sind die Dessins "Birds", "Scabiosa", "Flowers" und "Blumenstrauß". Dem Trend "Close to Nature" folgend machen sie Ihr elegant raffiniertes Farbspiel zum Eyecatcher in jedem Schaufenster.

Leuchtende Farben stehen im Mittelpunkt der beiden grafischen Dessins "Karo" und des Verlaufsstreifens "Twillight". Weiche, harmonische Farben vermitteln das Gefühl von Sonne, dem Duft nach Gras und blauem Himmel. Der angesagte Exotic-Luxury-Style wurde im Dessin "Paradies" plakativ inszeniert. Kunstvoll gezeichnete botanische Motive und Tiere inspirierten dazu.

"Rio", das erfolgreiche Programm aus sommerlichem Buntgewebe mit hochwertig gewebtem Seersucker-Effekt präsentierte Fleuresse in großer Bandbreite auf seinem Messestand: Im Gegensatz zum meist erhältlichen laugierten Seersucker, entstehen die gerafften Streifen beim "Rio"-Programm durch unterschiedliche Spannung der Kettfäden beim Webvorgang. Dadurch erhält die Qualität "Rio" eine besondere Weichheit, die auch nach der Wäsche erhalten bleibt.

Der bügelfreie Stoff ist besonders in heißen Sommernächten beliebt, da er wegen seiner relief-artigen Oberfläche nicht vollflächig am Körper anliegt. Die Wärme wird so abgehalten und die Luftzirkulation ermöglicht. Die Seersucker-Gruppe von Fleuresse bietet einen farblich abgestimmten Karo- und Streifenmix, der Lust auf die heißesten Tage des Jahres macht. Klassisches Marine und Rot, elegantes Anthrazit, frisches Türkis und trendiges Apfelgrün bringen den Sommer nach Hause. Eine breite Farbpalette bietet Fleuresse mit einem passenden Kombiprogramm, das einen farblich passenden Steifen und ein Vichykaro umfasst.
aus Haustex 02/16 (Wirtschaft)