Deutsche Bauchemie

Verfuger-Workshop legt erfolgreichen Start hin


Rund 50 Fachleute aus verarbeitenden Unternehmen und der Industrie waren der Einladung der Deutschen Bauchemie zum ersten Verfuger-Workshop in Frankfurt gefolgt. Die vom Fachausschuss Baudichtstoffe organisierte Veranstaltung bot ein breites Spektrum von der Normung über die Technik bis hin zu rechtlichen Themen in dieser Branche.

Wir wollten mit diesem neuen Workshop-Format so nahe wie möglich an der Praxis der Zielgruppe sein", erläuterte Norbert Schröter, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie, "und dabei möglichst unterschiedliche Bereiche fachlich abdecken". Die im Schnitt 20-minütigen Vorträge ließen jederzeit genügend Freiraum für Zwischenfragen - oft von den Teilnehmern mit Hinweis auf ganz konkrete technische oder juristische Fälle genutzt.

Nach dem Eröffnungsbeitrag von Ralf Heinzmann (Sika Deutschland) über die Grundlagen der CE-Kennzeichnung und die für Dichtstoffe maßgebenden Normen EN 15651 bzw. DIN 18540 erhielten die Profis in vier Vorträgen reichlich Basiswissen zu den wichtigsten Dichtstofftechnologien: PU-Systeme (Frank Boldt, Sika Deutschland), Silikone (Olaf Pretzsch, Dow Corning), Acrylate (Thomas Stotten, Henkel) und silanmodifizierte Polymere SMP (Frank Wörmann, Tremco Illbruck). Schwerpunkte waren die spezifischen Eigenschaften und Anwendungsbereiche dieser Dichtstoffe am Bau.
Fabian Pfeifer (BG Bau) stellte anschließend die umfangreichen gesetzlichen Vorgaben beim Umgang mit Leitern und Gerüsten auf der Baustelle in den Mittelpunkt seines Beitrags. Hier wurde insbesondere die hohe Eigenverantwortung der Unternehmen für die Vorbeugung und Unfallvermeidung deutlich.

Sehr konkret wurde im nächsten Vortrag Thomas Vock (Baukeramik Vock) mit vielen praktischen Tipps zur Vermeidung von Verarbeitungsfehlern bei der elastischen Verfugung von keramischen Boden- und Wandbelägen. Wie geht man mit den vom Estricheinbau vorhandenen Randdämmstreifen fachgerecht um, welche Rolle spielen Mörtelreste in der Fuge und wie wird sie schließlich fachgerecht ausgeführt und geglättet - diese und weitere Fragen beantwortete der Referent mit zahlreichen Bildbeispielen und Praxiserläuterungen.

Abgerundet wurde der Verfuger-Workshop mit präzisen Hinweisen zum juristisch sicheren Vorgehen beim Abschluss von Verträgen und Vereinbarungen, beim Anmelden von Bedenken und dem Formulieren einer Behinderungsanzeige sowie der Durchführung einer Bauabnahme. Rechtsanwalt Jörg Teller von der auf Baurecht spezialisierten Frankfurter Kanzlei SMNG verstand es dabei, die einzelnen Notwendigkeiten und die resultierenden Konsequenzen für die Praktiker verständlich und nachvollziehbar zu erläutern.

Jeder der Teilnehmer war mit der einen oder anderen Situation bereits konfrontiert; die zahlreichen Fragen nach eigenen aktuellen Fällen zeigten, dass hier großer Informationsbedarf besteht. Die positive Resonanz der Teilnehmer insbesondere auf die Themenvielfalt und den engen Praxisbezug beim Verfuger-Workshop lässt eine Neuauflage 2017 sehr wahrscheinlich werden.
aus FussbodenTechnik 03/16 (Wirtschaft)