GD Holz nimmt Stellung
Keine pauschale Verurteilung von Tropenholz-Importen
Die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) verbietet den Import von illegal eingeschlagenem Holz in den EU-Binnenmarkt. Über ihre mangelhafte Wirksamkeit berichteten unter anderem die Süddeutsche Zeitung und der Fernsehsender 3sat in der Sendung Nano. Dazu Stellung nimmt Thomas Goebel, Geschäftsführer Gesamtverband Deutscher Holzhandel:
"Anlass für die Medienberichte ist offenbar die inzwischen veröffentlichte Einschätzung der EU-Kommission zur Wirksamkeit der EUTR. Als Schlussfolgerung wird in Nano das Klischee bedient, dass der Import tropischer Hölzer zumeist aus zweifelhaften, wenn nicht illegalen Quellen stammt. Der Bericht gipfelt darin, den Tropenholz-Import in die Nähe organisierter Kriminalität zu rücken. Die Kritik an der Wirksamkeit der EUTR ist in weiten Teilen berechtigt, da sie immer noch nicht flächendeckend erfolgreich umgesetzt worden ist. Wir lehnen jede Art illegalen Holzeinschlags und -importes entschieden ab und setzen uns seit vielen Jahren dafür ein, ausschließlich legale und nachhaltige Produkte zu importieren. Der Handel mit Dokumenten, die die Legalität von Holz und Holzprodukten vortäuschen, ist Betrug und konterkariert die EUTR.
Alle Defizite in der Umsetzung der EUTR und die immer noch vorhandene kriminelle Energie, um bestehende Gesetze zu umgehen, dürfen aber nicht dazu führen, eine Branche insgesamt in Misskredit zu bringen. Der GD Holz weist daher jede pauschale Verurteilung zurück. Die 140 im Verband organisierten Importeure setzen mit hohem bürokratischen Aufwand die geforderte Sorgfaltspflicht um und weisen damit nach, nur legal eingeschlagenes Holz zu importieren. Alle Teilnehmer müssen ein komplexes System von Prüfkriterien durchführen, welches von der durch die EU-Kommission akkreditierten GD Holz Service GmbH sowie der Bundesanstalt für Landwirtschaft überprüft wird. Eine staatliche Prüfung erfolgt durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Die konsequente Umsetzung der EUTR wird dazu führen, den Import von illegal eingeschlagenem Holz zu stoppen. Sie setzt darüber hinaus in den Ursprungsländern wichtige Zeichen. Der GD Holz ist überzeugt davon, dass sich die Verordnung auf dem richtigen Weg befindet, nicht nur, um den illegalen Holzimport in den EU-Binnenmarkt zu stoppen, sondern auch, um den illegalen Holzeinschlag in den Ursprungsländern auszuschließen."
aus
Parkett Magazin 03/16
(Wirtschaft)