EUCA European Carpet-Importers Association e.V.

EUCA-Award für Razi Miri


Und der EUCA-Award geht an ... Razi Miri! Auf der Domotex 2016 verlieh die Importeursvereinigung zum zehnten Mal ihren "Teppich-Oscar" für herausragende Leistungen. Die internationale Jury prüfte zahlreiche Vorschläge und entschied sich für den persischen Exporteur Razi Miri: einen Mann, der laut dem 1. EUCA-Vorsitzenden Dr. Ali Ipektchi "sein Leben dem handgeknüpften Teppich gewidmet hat und wirklich Bedeutendes geleistet hat - nicht nur für sein eigenes Land, sondern für die gesamte Branche." Den EUCA-Award erhält Miri für sein Lebenswerk.

Im Jahr 1951 wurde Razi Miri als Sohn einer Familie geboren, die bereits seit 1820 im Teppichhandel tätig war. Er stieg ins väterliche Exportunternehmen ein und setzte sich dort intensiv mit Musterentwicklungen, Knüpftechniken und Färbevorgängen auseinander. Dabei interessierte er sich besonders für das Thema "Naturfarben". Außerdem sammelte er alte, außergewöhnliche Teppiche. Seit den 1980er-Jahren ließ er selbst Teppiche nach alten Vorbildern knüpfen und verhalf damit vergessen geglaubten Traditionen zu einer Renaissance. Dabei entwickelte er einen eigenen, unverkennbaren Stil und leistete Pionierarbeit in Sachen Umweltbewusstsein. Miri legte großen Wert auf ungefährliche Färbeprozesse mit Naturfarben, Grundwasserschutz und gesunde, sozialverträgliche Bedingungen für die Knüpfer. Seine Arbeit wurde 1996 durch das große Wiener Orientteppich-Fachgeschäft Adil Besim mit dem "Teppich-Oscar" des Hauses gewürdigt. Im Jahr 1997 nahm das Londoner Victoria & Albert Museum fünf seiner Teppiche als "beste zeitgenössische Stücke" in seinen Bestand auf.

Miri wurde Herausgeber einer Fachzeitschrift, organisierte weltweit zahlreiche Ausstellungen und Seminare rund um den handgefertigten Teppich und erhielt für einen von ihm entworfenen Heriz-Teppich einen Carpet Design Award. Seit zehn Jahren steht die Weitergabe seines Wissens im Vordergrund seiner Arbeit, beispielsweise im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren an Universitäten. Miri ist Berater verschiedener Museen im Iran sowie des Iranian National Carpet Center in Teheran. Seit 2008 gehört er dem Bundesverband für Orientteppich-Sachverständige an.•
aus Carpet Magazin 02/16 (Wirtschaft)