Sarah & Sue ist ein eigenständiges Konzept:
"Der Name Jab Anstoetz taucht an keiner Stelle auf"
BTH Heimtex: Mit dem Shop-Konzept Sarah & Sue treten Sie direkt an die Endverbraucher heran. Wie haben Sie sich auf diesen Schritt vorbereitet?
Claus Anstoetz: Wir haben hierfür ein ganz neues Team eingestellt, das sich in dem Bereich Einzelhandel gut auskennt. Auch die Produktentwicklung ist komplett neu, somit gibt es keinerlei Überschneidung mit den Sortimenten der Jab-Anstoetz-Wohnstoffmarken. Des Weiteren haben wir den Markt und unsere zukünftigen Wettbewerber sehr ausführlich analysiert und definiert, wie und wo wir uns positionieren können.
BTH Heimtex: Wie verträgt sich das neue Konzept mit Ihrer Position als Textilverlag, der den Einzelhandel beliefert?
Anstoetz: Mit Sarah & Sue wollen wir eine andere Zielgruppe erreichen als die, die wir heute mit Jab Anstoetz und unseren Partnern im Handel bedienen. Wir sprechen damit die 30- bis 35-jährige Konsumentin an, die schon Freude am Einrichten hat, jedoch noch nicht die finanziellen Möglichkeiten, um die Dienste des Raumausstatters in Anspruch zu nehmen.
Wir erweitern damit unser eigenes Portfolio, aber auch das Leistungsangebot für unsere Partner. Nach einer rund anderthalbjährigen Testphase werden wir denen Sarah & Sue als Franchisekonzept anbieten. So haben wir gemeinsam die Chance, unsere Zielgruppe von morgen frühzeitig zu erreichen und langfristig an uns zu binden.
BTH Heimtex: Wen sehen Sie als Konkurrenz zu Sarah & Sue?
Anstoetz: Mit dem Konzept treten wir in den Wettbewerb mit Firmen wie Ikea, Zara Home, Butlers oder Depot. Hier ist es unser Ziel, das Thema Vorhänge in Frequenzlagen attraktiver darzustellen, damit das Produkt mit der Zeit beim Konsumenten wieder eine höhere Wertschätzung erlangt.
BTH Heimtex: Wie unterscheiden sich die Produkte bei Sarah & Sue von klassischen Jab-Anstoetz-Stoffen?
Anstoetz: Zum einen finden Sie in den Läden nur Fertigprodukte und nicht den klassischen Service der Raumausstattung. Es gehören weder Bezugstoffe noch Sonnenschutz und Bodenbeläge zum Sortiment. Und die Marke Jab Anstoetz taucht an keiner Stelle auf.
BTH Heimtex: Dafür spielen Accessoires eine wichtige Rolle.
Anstoetz: Ja, neben der Fertigkonfektion werden wir Vasen, Kerzen, Bilderrahmen, Servietten und Mitnahmeartikel jeglicher Art anbieten, immer abgestimmt auf die textilen Konzepte.
BTH Heimtex: Sind dabei auch Sortimentserweiterungen geplant, etwa in Richtung Handtücher oder Bettwäsche?
Anstoetz: Natürlich könnten die Themen Schlafen und Bad in Zukunft eine wichtigere Rolle bei uns spielen. Aber wir müssen darauf achten, was wir auf den rund 150 m
2 kompetent zeigen können.
BTH Heimtex: Sarah und Sue - das sind zwei Frauen. Wie halten Sie’s mit den Männern?
Anstoetz: Natürlich sind auch Männer bei uns herzlich willkommen, für die wir stilistisch ein entsprechendes Angebot haben. Jedoch braucht man immer eine sehr eng definierte Hauptzielgruppe, damit die Marketingmaßnahmen entsprechend darauf fokussiert werden können. Und das sind bei uns die Frauen.
BTH Heimtex: Apropos Marketing: Wie unterstützen Sie das Konzept?
Anstoetz: Wir werden hauptsächlich über die neuen Medien Werbung betreiben, da sich unsere Zielgruppe hier informiert und auch bewegt. Natürlich gibt es auch eine Webseite:
www.sarahandsue.com.
BTH Heimtex: Wann und wo werden die Shops eröffnen?
Anstoetz: Die erste Eröffnung hat am 15. April in Bielefeld stattgefunden. Wir planen noch drei weitere Läden in diesem Jahr. Die werden wir selbst führen, damit wir schnell lernen und die Kinderkrankheiten abstellen können. Wenn diese Testphase abgeschlossen ist, startet das Franchisemodell, durch das sich unsere Partner mit einer zweiten textilen Visitenkarte vor Ort etablieren können.
BTH Heimtex: Befürchten Sie nicht, dass Sie den Fokus auf Ihren Hauptmarkt verlieren?
Anstoetz: Auf keinen Fall. Unsere Partner stehen weiterhin im Zentrum all unserer Bemühungen, denn nur gemeinsam können wir die Zukunft erfolgreich meistern.
Die zahlreichen Produktinnovationen, die umfangreiche Werbung, die Neugestaltung unseres Showrooms in Bielefeld, das neue aufwendige Wohnbuch, unser Happy-Colours-Programm, unsere Unterstützung im Ladenbau und all die verkaufsfördernden Maßnahmen zeigen, dass wir weiter in und für unsere Branche aktiv sind und sein werden.
Sarah & Sue wird ein weiterer Baustein in unserer Partnerkonzeption sein.
aus
BTH Heimtex 04/16
(Wirtschaft)