Dr. Schutz: "Die Zeit ist reif für PU Color"

Alternative zum Herausreißen von elastischen Altbelägen


Reinigungs- und Pflegemittelhersteller Dr. Schutz hat vor neun Jahren das Siegel PU Color auf den Markt gebracht, mit dem sich PVC-, Linoleum-, Epoxid- und PU-Böden sanieren lassen, ohne sie herausreißen zu müssen. Anfangs haben die Bonner das zweikomponentige Polyurethansiegel nur eingeschränkt vermarktet, weil es ausschließlich von zertifizierten Partnern verarbeitet werden durfte. Frank Knott, Mitglied der Geschäftsleitung von Dr. Schutz, berichtet im Gespräch mit FussbodenTechnik darüber, dass sich die Vorzeichen geändert haben: "Die Zeit ist reif für PU Color."

Was kann ein Bodenleger seinem Kunden empfehlen, der in seinem Objekt einen stark zerkratzten PVC-, Linoleum- oder Kautschukbelag vorfindet? Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder den Belag rausstrippen und entsorgen, Untergrundvorbereitung durchführen und neuen Belag kleben. Eine kosten- und zeitschonendere Alternative besteht darin, den Altbelag mit dem Siegel PU Color zu sanieren. In diesem Fall nutzt man weiter den Altbelag, gestaltet ihn aber farblich völlig neu, sodass er wie ein neuer Belag aussieht: "Man kann dekorative Elemente wie Intarsien oder eine farbige Wegeführung einbauen, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt", zeigt der Vertriebsleiter das Spektrum der Möglichkeiten auf. Voraussetzung für diese Sanierungsmethode ist, dass die Haftung des Altbelags mit der darunterliegenden Spachtelmasse intakt ist.

Zielgruppe für dieses Thema sind gewerblich genutzte Flächen, auf denen jeden Tag starker Publikums- oder Mitarbeiterverkehr herrscht. Gerade in Hotels, Arztpraxen und Krankenhäusern, in denen elastische Beläge verlegt sind, stellen die Verantwortlichen im Renovierungsfall verstärkt die Frage: Wie lassen sich Ausfallzeiten reduzieren?

Für eine Beispielfläche von 500 m2 sollte man nach Erfahrung von Dr. Schutz mit vier Verarbeitern planen, die im Normalfall zwei Tage für die Arbeiten benötigen werden: Am ersten Tag müssen zwei Mitarbeiter die Fläche grundreinigen, zwei weitere nehmen die Schmutzflotte auf. Anschließend steht das Neutralisieren und Trocknen auf dem Programm. Bei großen Flächen wird der Lack mit 50 cm breiten Lackrollen aufgebracht, eventuell kann die zweite Lackschicht ebenfalls am ersten Tag erfolgen. Der transparente Decklack folgt am zweiten Tag. "Da nass in nass gearbeitet werden muss, braucht man sicherlich vier Mitarbeiter für die beschriebene Objektgröße", schätzt Knott.

Bei Dr. Schutz ist man der Meinung, dass das PU-Siegel dem bodenlegenden Handwerk große Chancen eröffnet: "Hat der Handwerker vor zehn Jahren seine Dienstleistung auf Zuruf erbracht, so muss er heute in der Kundenakquise stärker agieren." Das habe sich in den vergangenen Jahren gewandelt.

Baukastensystem für Holzpflege

Ein zweites Thema bei Dr. Schutz ist die Anfang des Jahres eingeführte Master-Serie. Unter dem Dach der Holzpflegemarke Eukula hat Dr. Schutz das Master-Baukastensystem mit gerade einmal neun Einzelprodukten definiert. Das Sortiment umfasst sowohl Produkte für lackierte als auch für geölte Böden, ermöglicht vielseitige Kombinationen und soll auch fachfremden Anwendern den Einstieg in die Holzbodenbehandlung erleichtern. Drei Komplettpakete bedienen je nach Ausgangssituation unterschiedliche Ansprüche: Light dient der Intensivreinigung und Auffrischung, Medium steht für Anschleifen und Lackieren/Ölen, Premium schließt Abschleifen und Lackieren/Ölen ein. Alle dazu nötigen Materialien führt Dr. Schutz in seinem Programm.
aus FussbodenTechnik 04/16 (Sortiment)