Who is Who in der Anwendungstechnik

Anwendungstechniker Michael Illing


Forbo Eurocol Deutschland
August-Röbling-Str. 2
99091 Erfurt
Tel.: 03 61 / 7 30 41 52
Fax: 03 61 / 7 30 41 97 52
michael.illing@forbo.com
www.forbo-bonding.de
www.forbo.com

Tätigkeitsfeld
-Leiter der Anwendungstechnik Forbo Eurocol Deutschland
-anwendungstechnische Beratung von Kunden, ausschreibenden Stellen und Architekten
-Spezifizierung der Produktanforderungen bei Einführung neuer Artikel
-Mitarbeit in der Technischen Kommission Bauklebstoffe (TKB)

Vita
-Chemiestudium
-seit 1988 im VEB Schuh-Chemie und der Nachfolgegesellschaft Forbo Erfurt tätig
-seit 1994 Leiter der Anwendungstechnik


Was ist zu tun, wenn der Estrich noch zu feucht ist?
Der Estrich ist noch zu feucht, aber der Möbelwagen kommt nächste Woche. Was kann der Bodenleger tun, um die anstehenden Bodenbelagsarbeiten termingerecht vornehmen zu können? Eigentlich müsste man sagen: Warten. Die Alternative heißt Absperren. Michael Illing, Leiter der Anwendungstechnik bei Forbo Eurocol, gibt Tipps, worauf man beim Absperren eines eigentlich noch zu feuchten Estrichs achten muss.

Der Hintergrund: So schädigt der feuchte Estrich den Belag nicht
Oft steht der Handwerker vor der Frage, wie der noch zu feuchte unbeheizte Estrich in kurzer Zeit belegreif gemacht werden kann. Bei zementären Untergründen aus Beton oder Zementestrich besteht die Möglichkeit, mit speziellen Verlegewerkstoffen eine Absperrung gegen Restfeuchtigkeit vorzunehmen. Dazu werden Sperrgrundierungen entsprechend den technischen Hinweisen des Herstellers aufgetragen, in der Regel zweifach. Ob abgesandet werden muss oder mit Haftgrundierungen weitergearbeitet werden kann, um einen Verbund zur Spachtelmasse zu erreichen, kann man der technischen Information der Produkte entnehmen. Ganz wichtig: Nicht die mechanische Untergrundvorbereitung vergessen. Beton muss kugelgestrahlt, beim Zementestrich die Zementleimschicht bis zum tragenden Korn abgeschliffen werden. Beim Auftragen der Spezialgrundierung ist die fehlstellenfreie Applikation des Materials unerlässlich. Sollte es zu Fehlstellen kommen, so kann Feuchtigkeit aus dem Untergrund in die darüberliegenden Schichten eindringen und zu Schäden führen.

Mein Tipp: Absperren muss als besondere Leistung aufgeführt werden
Je nach Untergrund und Beanspruchung gibt es verschiedene Arten von Grundierungen: Epoxidharz, PUR oder Spezialdispersion auf wässriger Basis. Mittlerweile etablieren sich auch silanbasierte Grundierungen. Der Auftraggeber muss auf die Sonderlösung des Absperrens hingewiesen werden, da sie nicht in der Ausschreibung genannt ist. Sie muss als besondere Leistung ausgeführt werden und ist gesondert zu vergüten. Der Auftraggeber muss außerdem informiert werden, dass die Feuchtigkeit aus dem Estrich auch in die Wand eindringen kann. Dort wird sie aufsteigen und über die Wand verdunsten. Die Möbel müssen also etwas von der Wand abgerückt sein und die Sockelleisten dürfen erst nach längerer Zeit angebracht werden, um eine Verdunstung des Wassers über die Randfuge des Estrichs zu gewährleisten. Wird dieses missachtet, kann es zur Schimmelbildung kommen.
aus FussbodenTechnik 04/16 (Personalien)