Who is Who im Sachverständigenwesen

SPS Sachverständiger Peter Schwarzmann


Fritz-Griebel-Straße 19
90562 Heroldsberg
Tel.: 09 11 / 93 29 79-17
Fax: 09 11 / 93 29 79-18
p.s@sps-sachverstaendiger.de

Bestellung: Von der IHK in Bielefeld öffentlich bestellt und vereidigter Sachverständiger für Bodenbeläge und Fußbodentechnik.

Tätigkeitsfeld:
-Sachverständiger für Bodenbeläge und Fußbodentechnik
-Gutachten für Gerichte und private Auftraggeber
-Technische Beratungen
-Produkt- und Materialprüfungen
-Referate und Schulungen
-Fachautorentätigkeit

Vita:
-gelernter Industriekaufmann
-10 Jahre im elterlichen Raumausstatterbetrieb
-5 Jahre Anwendungstechniker DLW
-7 Jahre Leiter der Anwendungstechnik Dura Tufting
-von 1999 bis heute Leiter der Anwendungstechnik bei Carpet Concept

Textile Bodenbeläge an Säulen - Wie beuge ich Beanstandungen vor?
Bei der Verlegung von textilen Bodenbelägen werden Einschnitte an Säulen erforderlich, die oft aus optischen Gründen beanstandet werden. Es stellt sich die Frage, wie man sinnvollerweise den Einschnitt von Bahnenware an Säulen und Stützen durchführt. Meist ist es so, dass die Teppichbodenbahn nicht im Bereich der Säule endet, sondern irgendwo dahinter. Demzufolge müssen die Bahnen aufgeschnitten werden, um den Teppichboden um die Säule herumzuführen. Oftmals schneidet der Bodenleger so ein, dass der Einschnitt möglichst auf kurzem Weg zur Naht erfolgt. Hierbei werden alle längs im Teppichboden verarbeiteten Garne und Fadensysteme durchtrennt. Das führt dazu, dass in erster Linie bei Schlingen-, Rips- und Flachwebkonstruktionen das Fasermaterial veloursartig hochsteht und sich somit die Schnittbereiche auffällig dunkel abzeichnen.

Der Hintergrund: Vor dem Schneiden auf Produktionsrichtung achten
Sowohl bei getufteten als auch bei gewebten Schlingenteppichböden wird das Fasermaterial stets in Längsrichtung endlos durch die Teppichbodenbahn geführt. Schneidet man quer zur Produktionsrichtung, führt dies dazu, dass alle Garne und Fadensysteme wie bei einer Kopfnaht durchtrennt werden. Die durchgeschnittenen Garne stehen aufgrund der Garnspannung senkrecht hoch, sodass sich die Lichtreflexion auf den Fasern verändert. Bei Schlingen- und Flachwebbelägen wird das Garn als Rundung erkennbar und das Licht relativ stark reflektiert. Werden diese Garne aufgeschnitten, verringert sich die Lichtreflexion und die Schnittbereiche wirken deutlich dunkler. Merke: Aus technischer Sicht muss der Teppichboden an Säulen und Anschnitten immer in Längsrichtung geschnitten werden. Dies gilt auch dann, wenn die daraus resultierende Schnittlänge deutlich länger ist als der Queranschnitt.

Mein Tipp: Teppichboden grundsätzlich in der Gasse schneiden
Generell sollten die Anschnitte stets so ausgeführt werden, dass sie gassengetreu den Teppichboden durchtrennen. Hier wird das Fasermaterial weder angeschnitten noch in seiner Oberfläche verändert. Die an den Säulen und Stützen erforderlichen Nähte entsprechen optisch allen anderen ausgeführten Nähten und sind daher nicht zu beanstanden. Auch die Diskussion, weshalb Einschnitte an der Säule optisch nicht so schön sind wie die anderen Nähte, entfällt durch diese Maßnahme.
aus FussbodenTechnik 04/16 (Personalien)