Bona: Versiegelung elastischer Bodenbeläge erweitert Profi-Angebot
Altbeläge auf Vordermann bringen
Die Marke Bona steht für hochwertige Versiegelungs- und Pflegeprodukte für Holzböden. Mit dem Angebot eines Versiegelungssystems für elastische Bodenbeläge betritt das Unternehmen nun neues Terrain. Mit ins Boot geholt werden die bestehenden Parkettleger-Partner. Während einer Kundenveranstaltung in Limburg schilderten zwei Handwerker ihre Erfahrungen, die sie mit dem neuen Bona-Angebot gemacht haben.In Limburg präsentierte Bona Kunden und Pressevertretern sein kürzlich eingeführtes Elastic-System zur Renovierung und Neugestaltung elastischer Bodenbeläge. Das Unternehmen platziert das neue Angebot auf 2K-PU-Basis als kostengünstige Alternative zu Neuverlegungen von Bodenbelägen bei Renovierungen in Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten, öffentlichen Gebäuden oder Geschäften. Gerade in Krankenhäusern, wo an Fußböden besonders hohe hygienische Anforderungen gestellt werden, könnten sich die Kosten laut Bona auf fast ein Drittel reduzieren lassen. Geschäftsführer Christian Löher: "In Krankenhäusern liegen mitunter 15, 25, teilweise 30 Jahre alte Beläge. Das Problem ist nicht, dass die Krankenhäuser kein Geld für eine Renovierung haben, sondern es sich nicht leisten können, eine Station für längere Zeit komplett zu schließen."
Generell sind 2K-PU-Versiegelungen für vollflächig verklebtes PVC, Linoleum und Kautschuk nicht neu; es gibt sie bereits seit rund zehn Jahren im Markt. Bona will in diesem Segment nun mit einem leistungsstarken Komplettsystem aus speziellen Schleifmitteln, Maschinen, Lacken und Pflegemitteln punkten. Dabei setzt man auf die Anwendungskompetenz der bestehenden Parkett-Partner. Denn diese bringen die erforderliche Erfahrung im Umgang mit Oberflächenversiegelungen mit und verfügen darüber hinaus größtenteils über die benötigten Maschinen. In zweitägigen Seminaren wurden bereits rund 120 Handwerker geschult.
Bona wirbt für das Versiegelungssystem mit einer guten Elastizität und sehr guten Beständigkeit dank einer hohen Vernetzungsdichte sowie hohen Schichtstärken bei nur einem Auftrag. Angegeben werden für den Transparentlack ca. 65 m und für den Farblack ca. 140 m. Der gesamte Aufbau ist DIBT-zugelassen, und sämtliche Brandschutzprüfungen können belegt werden. Versiegeln lassen sich auch Gumminoppenbeläge sowie vollflächig verklebte Designbeläge mit V-Fuge.
Der in nahezu allen RAL- und NCS-Farben erhältliche Polyurethanlack Bona ES 200 Colour ist lösungsmittelfrei und UV-beständig. Der Grundlack wird je nach Pigmenthaltigkeit der Farbe in drei Preiskategorien angeboten: ca. 58,00, 68,00 und 93,00 EUR. Für eine höhere Chemikalienbeständigkeit gemäß DIN 68861-1 und -2 sowie für die ESD-Anforderungen an Ableitfähigkeit gibt es jeweils einen eigenen Lacktyp. Neben der kompletten farbigen oder transparenten Renovierung lässt sich auch ein transparenter Schutz in Form eines Recoats auftragen, der etwa schmutzfangende Unebenheiten der Belagsoberfläche ausgleichen kann. Auch das Einarbeiten von Intarsien und Markierungen sowie rutschhemmende Treppensanierungen (R9 und R10) sind machbar.
Nachgefragt bei den Anwendern
Wie schätzen Sie den Markt für das Versiegeln elastischer Bodenbeläge ein?
Michael Scharr (Betriebsleiter Preis, Dornburg): Gerade in Bezug auf Designböden werden Renovierungen künftig ein riesiges Thema werden.
Martin Hunold (Geschäftsführer Hunold Meisterbetrieb, Bonn): Ich sehe einen großen Markt. Gerade in Bezug auf Designbeläge der ersten Generation, die noch nicht mit faserverstärkten Klebstoffen verlegt wurden und geschrumpft sind. Insbesondere Arztpraxen bekommen aufgrund der Hygienevorschriften Probleme. Hier können wir mit Sicherheit helfen.
Warum sind Parkettleger die besseren Beschichter?
Hunold: Das A und O ist die Oberflächenvorbereitung. Durch das Ölen und Färben beherrschen Parkettleger ein ordentliches Schleifbild. Die Diamantscheibe funktioniert gut und wir können mit ihr trocken und nass schleifen. Allerdings muss der Parkettleger akzeptieren, wieder mit den Füßen im Wasser zu stehen. Denn die elastischen Bodenbeläge müssen exakt so bearbeitet werden, wie es in den Schulungen gezeigt wird: mit viel Wasser, viel Schleifmittel und großer Sorgfalt bei der Versiegelung.
Scharr: Parkettleger haben die notwendigen Maschinen und können damit auch umgehen. Auf das Zusammenspiel der hochqualitativen Schleiftechnik und dem Gefühl, das ein Parkettleger für eine transparente Oberfläche hat, kommt es an. Außerdem muss man Erfahrung in der Beurteilung von Altbelägen haben und wissen, was man dem Endkunden anbieten kann. Die Altbeläge müssen fest liegen; Nähte lassen sich mit 2K-Materilaien nacharbeiten.
Wie verlief die Einarbeitung in das Elastic-System?
Hunold: Man muss ein Gefühl für das Material entwickeln. Es ist etwas zähflüssiger als normale Parkettlacke und auch das Lackbild ist ein anderes. Weil die Kunststoffe keine saugende Oberfläche haben, bleibt der Boden nach dem Auftragen des Lacks länger milchig stehen - aber das ist am nächsten Tag 100-prozentig weg. Es entsteht ein sehr gefülltes, Top-Oberflächenbild.
Wie nehmen die Kunden das neue Angebot an?
Scharr: Die Planer müssen von den Möglichkeiten der Beschichtung als Alternative zur Neuverlegung überzeugt werden. Anfangs haben wir in einem Kindergarten eine Fläche zu Präsentationszwecken für Gemeindevertreter kostenfrei renoviert. Wenn man die Beschichtung zeigt, sind alle ganz schnell überzeugt, insbesondere was die Einsparungen durch den geringeren Nutzungsausfall betrifft. Das Zeitfenster ist ein wesentliches Argument.
Hunold: Wir müssen den Kunden vermitteln, dass wir keine Pflege, sondern eine Oberflächenbeschichtung verkaufen. Mittlerweile haben wir einige Flächen gemacht - auch probeweise bunt oder neue Designbeläge transparent beschichtet. Die Böden halten, und die Kunden sind auch über die Zeit von dem Ergebnis begeistert. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Es gab keine Reklamation.
Wie lukrativ sind Beschichtungsaufträge?
Hunold: Es lohnt sich auf jeden Fall, gar keine Frage. Das Material kostet natürlich - für ein Kilo je nach Anwendung zwischen 50 und 90 EUR. Aber es lohnt sich über den Zeitfaktor: Durch die geringere Mitarbeiterbindung kann ich den Jahresumsatz prinzipiell erheblich steigern, wenn ich mich - da wo es funktioniert - stärker auf die Beschichtung konzentriere.
aus
Parkett Magazin 04/16
(Wirtschaft)