Meisterwerke-Hausmesse 2016: "Zukunft, Marke, Produkte"

Perspektiven für den Fachvertrieb

Der Markt verändert sich, die Meisterwerke verändern sich mit. Auf ihrer diesjährigen Hausmesse zeigten sie ihren Kunden unter der Überschrift "Zukunft, Marke, Produkte" Perspektiven auf und präsentieren sich damit selbst als Unternehmen mit Perspektive: weit denkend, flexibel und dabei konsequent dem Fachvertrieb verbunden.

Alle paar Jahre strömt das Fachpublikum nach Rüthen-Meiste zur Hausmesse der Meisterwerke. In diesem Jahr hatte das Familienunternehmen wieder internationale Kunden zur mittlerweile achten Veranstaltung eingeladen - und über 1.400 Gäste aus aller Welt nahmen an dem perfekt organisierten, abwechslungsreichen Event teil. Motto und Thema waren die "Perspektiven 2017". Auf der diesjährigen Domotex hatte Meister bereits einen Ausblick gegeben, wo die Reise hingeht: "Wir wollen die Veränderungen des Marktes adaptieren und die Kunden abholen", erläuterte der geschäftsführende Gesellschafter Guido Schulte. "Wo soll sich der Fachhandel positionieren? Wie kann er der Digitalisierung begegnen?" sind Fragen, die Meister mit einer veränderten Markenarchitektur, Sortiments- und Marketingstrategie beantworten will.

"Wir müssen uns neu auf den Endkunden ausrichten, sonst verlieren wir ihn", ist man sich bei Meister bewusst. "Das Internet ist heute die wichtigste Informationsquelle, früher war es der stationäre Handel." Und der soll gestärkt werden. "Wir stehen 100 %-ig zum Fachvertrieb", betonte Geschäftsführer Ludger Schindler, "gemeinsam überzeugen wir den Endkunden." Wichtigste Argumente für den Fachvertrieb seien dabei Kompetenz und persönliche Beratung, bessere Produktlösungen, mehr Service und daraus resultierend ein "echter Mehrwert" für den Kunden.

Markensegmentierung in Premium und Classic

Berücksichtigen müsse man allerdings, dass die Konsumenten heute heterogener seien als früher, Multioptionalität erwarten und sich Orientierung und maßgeschneiderte Unterstützung wünschen. Auf Grundlage einer Markt- und Verbraucheranalyse durch das Institut Rheingold wurden daher verschiedene Zielgruppen identifiziert und auf vier relevante konzentriert, die wiederum in die zwei Bereiche Premium und Classic geclustert sind. Daran werden Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb individuell ausgerichtet.

Das Premium-Segment mit den fiktiven Kundentypen "Anne und Wolfgang" sowie "Tanja" steht für designorientierte Produkte mit hochwertiger technischer Ausstattung und ganzheitlichem Service, einschließlich Verlegung. Das Classic-Segment, repräsentiert durch "Kerstin und Holger" sowie "Sarah und Daniel" bietet ein funktionales, trendiges Basis-Angebot mit attraktivem Preis-/Leistungsverhältnis zum Selbstverlegen.

Die neue Strukturierung bedeutet auch, "die Preisbereitschaft unterschiedlicher Kunden voll auszuschöpfen", erklärte Marketingleiter Dirk Steinmeier. "Wir haben daher in den Kollektionen die Preise marktgerecht differenziert." Soll heißen: Es wurde eine einheitliche Preissystematik mit Bruttopreisen und einer segmentbezogenen Rabattstruktur geschaffen. "Davon profitieren alle Seiten."

Longlife-Parkett: Neue Farben, Formate und Oberflächen

Das aktuelle Sortiment ist sehr breit angelegt, mit Bewährtem und Innovativem im "perfekten Mix". "Wir wollen unseren Kunden zahlreiche Neuheiten bieten, aber auch die Hauptumsatzträger nicht vernachlässigen", sagte Volker Kettler, Leiter Produktentwicklung.

Der Klassiker Parkett avanciert mit vielen Neuerungen zum Trendsetter. So erfüllt die neue Sortierung "Natur", die zwischen harmonisch und lebhaft angesiedelt ist, die Nachfrage nach ruhigeren Oberflächen. Bei den Farben sind warme Töne wie Honig oder angeräucherte Nuancen angesagt. Die neue Mattlackierung unterstreicht ihre natürliche Ausstrahlung.

Die vielfältige Basiskollektion Longlife Parkett Classic umfasst neben einem breiten Angebot an Landhausdielen (2.200 x 180 mm) und Dreistab-Elementen (2.400 x 200 mm) als Highlight die neue Pocketdiele. Die kompakten Elemente (900 x 180 mm) sind ideal für kleinere Räume.

Im Premium-Bereich steht die Kollektion Penta für Schlossdielen und Eiche-Oberflächen, unter Residence laufen sämtliche Stabversionen. Im Fokus hier: ein neuer Großstab im Format 710 x 142 mm, "absolut zeitgemäß und im Fischgrät verlegt zu jedem Wohnstil passend". Die Verlegung hat Meister mit dem neuen Klick-System Quadroclick Plus vereinfacht. Die Eigenentwicklung im Fold-Down-Prinzip ermöglicht verschiedenste Verlegemuster von Fischgrät bis zu Würfel-, Leiter- und Flechtmustern.

Wichtigstes Thema auf dem deutschen Markt sind unverändert Landhausdielen, die Meister in der umfangreichen Kollektion Cottage anbietet. Die Style-Serie schließlich zeigt Außergewöhnliches wie geplankte Dielen mit Used-Optik.

Lindura und Nadura technisch und optisch verbessert

Mittlerweile auf dem Markt etabliert haben sich die beiden Wood-Powder-Böden Lindura und Nadura. Bei beiden ist das Potenzial laut Meister noch lange nicht ausgeschöpft - "Bei Nadura haben wir vor drei Jahren 10 % der Möglichkeiten erschlossen, heute sind es 40 %" -, daher wird stetig an Weiterentwicklungen gearbeitet. So wurde Lindura technisch und optisch verbessert durch einen ergänzenden Holz-Gegenzug. Das sieht wertiger aus und macht den Boden steifer.

Zu den bisherigen rustikalen Oberflächen in Eiche und Lärche bringt Meister nun auch dem Trend entsprechende ruhigere Erscheinungsbilder, bei denen zugleich durch eine neue Puderrezeptur der Kontrast reduziert wurde. Neu ist eleganter Nussbaum in zwei Varianten.

Als "perfekte Fliesenalternative" werden die Nadura-Böden mit insgesamt 16 Dekoren propagiert. Neben Bestsellern wie der originalgetreuen Schiefer-Reproduktion in Anthrazit sind darunter die beiden Neuentwicklungen Metallic und Rustic, die durch ihre subtile vielfarbige Optik hervorstechen. Neu ist ferner das quadratische Fliesenformat (485 x 485 mm) in acht Farben. Auch die Nadura-Böden sind mit dem neuen Verriegelungssystem Quadroclick Plus ausgestattet. "Das erlaubt die Kreuzfugen-Verlegung, mit der wir optisch noch näher an Fliesen heranrücken."

Wasserfester Designboden kommt Mitte 2017

Bei den sogenannten wohngesunden Designböden fühlt sich Meister als Vorreiter. "Wir wollen mit sauberen Produkten arbeiten, deshalb führen wir zum Beispiel keine Importware aus Asien", konstatiert Schindler. "Von Anfang an kamen bei unseren Designböden keine Phtalate oder sonstige schädliche Weichmacher zum Einsatz."

Natürlich hat man sich auch in Rüthen mit einem wasserresistenten Produkt beschäftigt, das ursprünglich zur Hausmesse vermarktungsreif sein sollte. "Es war aber noch zu teuer", sagte Steinmeier offen. Meister habe inzwischen eine Lösung gefunden, die aber ein anderes Fertigungsverfahren erfordert. "Daher müssen wir nochmal investieren." Nun ist der wasserfeste Designboden aus dem Hause Meister für Mitte 2017 angekündigt.

Die angestammten Kollektionen Designboden Classic und Tecara wurden überarbeitet und ergänzt. Die Classic-Reihe erscheint neben dem Kurzdielenformat 1.290 x 194 mm jetzt auch in der breiten Ausführung 1.290 x 245 mm sowie in neuen Dekoren, vor allem Eiche- und Stein-Nachbildungen.

Der Designboden Tecara im Premium-Segment bietet durch je eine Korkschicht unter der Oberfläche sowie auf der Unterseite verstärkten Schallschutz, erhöhten Gehkomfort und gelenkschonende Elastizität. Fünf neue Dekore setzen primär auf helle Farben.

Kork und Linoleum erfinden sich neu

Neu belebt hat Meister das Thema Naturböden, sprich Kork und Linoleum. Beide werden in der Premium-Kollektion Puro als großzügige Langdiele mit jeweils acht modernen Oberflächen realisiert. Damit sollen Kunden angesprochen werden, die bei ihrem Bodenbelag besonderen Wert auf Ökologie, Naturverbundenheit, Wohngesundheit und Komfort legen.

Erst abgestimmtes Zubehör macht einen Boden komplett. Auch hierfür hat Meister durchdachte Lösungen entwickelt, zum Beispiel die neuen Treppenkantenprofile für Longlife-Parkett, Lindura und Nadura und ein flexibles Übergangsprofil, das Höhenunterschiede von bis zu 12 mm überbrückt. Die LED-Leuchte Big Shot verspricht hohe Lichtausbeute bei sparsamem Stromverbrauch und lässt sich per App steuern.

Zielgruppenorientierte Vermarktung

Die Zielgruppenorientierung findet sich auch am POS wieder, bei den Präsentationsmodulen genauso wie bei den VKF-Elementen. Dabei ist das Classic-Segment durch besonders ausführliche Informationen gekennzeichnet. So erläutern die fünf Classic-Kataloge detailliert die einzelnen Sortimente, der Premium-Bereich ist dagegen im anspruchsvollen Magazin-Stil mit Wohn- und Stilwelten aufgemacht. Hervorragend bei den Kunden angekommen und deshalb neu aufgelegt wurden die eindrucksvollen Look Books im DIN A 3-Format.

Bei seinem Online-Shopsystem "markenboden.de" ist Meister "noch nicht ganz dort, wo wir sein wollten" - trotz der schon über 230 Teilnehmer. "Wir mussten unter anderem lernen, dass es mindestens zwölf Monate dauert, bis man bei Google nach oben kommt", sagte Steinmeier zur Erklärung. "Aber es gibt keinen Plan B." Vielmehr will Meister weiter investieren, um mehr Traffic zu generieren - "in SEO- und SEA-Maßnahmen, Empfehlungen von Bloggern und Print als Querverweis."

Die nächste Hausmesse der Meisterwerke ist für 2020 terminiert.
| Claudia Weidt

Meisterwerke
Meisterwerke Schulte
Johannes-Schulte-Allee 5
59602 Rüthen
Tel.: 02952/8160
E-Mail: info@meisterwerke com
www.meisterwerke.com

Gründung: 1930
Umsatz: 157 Mio. EUR (2015)
Mitarbeiter: 645
Geschäftsführende Gesellschafter: Johannes Schulte, Guido Schulte
Geschäftsführung: Ludger Schindler
Marketingleitung: Dirk Steinmeier
Leitung Produktentwicklung: Volker Kettler
Sortiment: Parkett, Furnier-, Laminiat- und Designböden, Woodpowder mit Lindura und Nadura, Linoleum- und Korkfertigböden, Paneele, Sockelleisten
aus Parkett Magazin 06/16 (Wirtschaft)