Emma Matratzen

Probeliegen: Start-up kooperiert mit Butlers


Köln/Frankfurt. One fits all im stationären Handel: Matratzen-Start-up Emma bietet seine Universalmatratzen ab sofort auch zum stationären Kauf an. Möglich wird dies durch eine Kooperation mit dem Filialisten Butlers. Zahlreiche Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind beteiligt.

Das Angebot überrascht: Butlers, Filialist für Wohnmöbel und -accessoires, verkauft künftig auch Matratzen. Möglich macht das die Kooperation mit Emma Matratzen. Das Frankfurter Unternehmen ist eines von mehreren deutschen Start-ups, die mit sogenannten Universalmatratzen aktuell den Markt aufmischen und dabei auf den Verkauf über das Internet setzen.

Online-Anbieter Emma geht nun einen neuen Weg: Von Lübeck bis Rosenheim werden die Matratzen der Frankfurter Jungunternehmer künftig in fast jeder zweiten Butlers-Filiale angeboten. Knapp 70 Geschäfte sind aktuell gelistet. Am stärksten vertreten ist Emma in Hamburg (5 Filialen), München (5) und Berlin (4), aber auch kleinere Städte wie Detmold oder Stade, Minden oder Lüneburg sind dabei. Der Kölner Filialist Butlers vertreibt seine Waren mittlerweile in 150 Filialen in zwölf europäischen Ländern sowie im eigenen Onlineshop.

"Durch die Partnerschaft mit Butlers bieten wir unseren Kunden einen echten Mehrwert, der uns vom Wettbewerb unterscheidet", erklärt Max Laarmann, Gründer und Geschäftsführer von Emma Matratzen. "Für uns ist es spannend, diesen Vertriebsweg zu nutzen und damit auch Zielgruppen im stationären Handel anzusprechen. Damit kommen wir unserer Vision Besserer Schlaf für alle wieder ein großes Stück näher", glaubt Laarmann. Zum Emma-Angebot gehören neben Matratzen auch Kissen, Decken und Bettwäsche, nach eigenen Angaben wechseln wöchentlich bis zu 1.500 Matratzen den Besitzer.

Der Kooperation der beiden Handelsunternehmen ging eine Testphase voraus: Einen Monat lang wurde in einer Butlers-Filiale in der Frankfurter Innenstadt ausprobiert, wie die stationären Kunden reagieren, die sich in dem Geschäft eigentlich zwischen Accessoires, Haushaltswaren und Heimtextilien bewegen. Nach Unternehmensangaben wurden in der Testphase binnen vier Wochen rund 70 Matratzen mit einem Durchschnittspreis von 520 Euro verkauft.

Butlers-Gründer und Geschäftsführer Wilhelm Josten sieht in der Kooperation denn auch eine "echte Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten". Denn, so Josten: "Emma erschließt sich einen neuen Vertriebsweg, Butlers kann seinen Kunden ein neues Angebot präsentieren und die wiederum profitieren durch einen Warengutschein." Wer Emma stationär kauft, erhält einen 50-Euro-Gutschein für den Einkauf bei Butlers. Der stationäre Kauf läuft zu den gleichen Konditionen wie im Netz. Das schließt den Transport nach Hause ein, auch das 100-tägige Probeschlafen bleibt erhalten.

"Unsere Zusammenarbeit ist ein hervorragendes und innovatives Beispiel dafür, wie man die Online- und Offline-Welt des Handels miteinander verbinden kann", erklärt Josten. Man kann es auch anders interpretieren: Der Online-Kauf von Matratzen kommt offenbar ohne Probeliegen und haptisches Erleben nicht aus. Eine qualifizierte Matratzenfachberatung ist damit allerdings nicht gegeben. Denn die kann ein Filialist zwischen Tischsets, Geschirr und Dekoartikeln nicht bieten. Das ist beim Konzept der Universalmatratzen auch gar nicht vorgesehen. Schließlich ist hier die Einfachheit Programm: Emma hat sein Produkt nach eigenen Angaben so konzipiert, dass es für jeden Menschen passt, egal ob Bauch-, Rücken- oder Seitenschläfer.

"Mit diesem Qualitätsprofil passt die Emma Matratze ausgezeichnet in unser bereits vorhandenes Sortiment und ergänzt auf ideale Weise unser Angebot von Wohnmöbeln und -accessoires rund ums Schlafen", betont Wilhelm Josten. Butlers beweise damit einmal mehr, dass der Handel in Deutschland mit innovativen Ideen und den richtigen Partnern auch unter erschwerten Rahmenbedingungen hochattraktive Angebote für die Kunden auf die Beine stellen könne.

Für Matratzenhändler Emma dürfte etwas anderes ausschlaggebend sein als das Selbstlob des Filialisten: Jährlich besuchen nach Unternehmensangaben rund 40 Millionen Menschen eine Butlers-Filiale, 10 Millionen Online-Kunden kommen hinzu. Jede Menge Potenzial also.
aus Haustex 12/16 (Wirtschaft)