Theo Keller GmbH

Theo Keller – ein echtes Familienunternehmen


Wenn es irgend geht, sitzen mittags alle zusammen am Tisch in der Theko-Kantine: Geschäftsführer Fred Keller, seine Frau Ute, die Söhne Martin und Stefan Keller, Verkaufsleiter Matthias Lauter und das achtköpfige Theo-Keller-Team. In lockerer Runde wird dann gegessen und gesprochen: über den Teppich oder andere Themen. Die Theo Keller GmbH ist ein echtes Familienunternehmen: Fred Keller und seine Schwester Simone Barth hatten die Geschäftsführung von Ihrem Vater Theo Keller übernommen; mit Martin und Stefan Keller ist seit mehreren Jahren auch die dritte Generation aktiv. Carpet XL sprach mit dem Team über das Potenzial, das noch im Handel steckt.

Carpet XL: 2009 ist Stefan Keller zur Geschäftsleitung gestoßen; seit fasst fünf Jahren ist Martin Keller mit dabei. Auch die dritte Generation ist also teppichaffin.

Martin Keller: Ja, wir sind zwei Leute, die Spaß am Teppich haben und noch 40 Jahre dabeibleiben wollen. Unser Vater hat uns früh ins kalte Wasser geworfen und gesagt: Macht, wie ihr meint.

Fred Keller: Die beiden ergänzen sich auch sehr gut. Während Martin eher der extrovertierte Verkäufertyp ist, macht sich Stefan über Strukturen und Logistik Gedanken. Und Matthias Lauter steht uns mit seinem enormen Erfahrungsschatz zur Seite, er ist ja schon sehr lange bei uns.

Carpet XL: Der Handel tut sich ja zum Teil etwas schwer, trotz der vielen tollen Produkte, die es gibt. Wie könnte es besser laufen?

Matthias Lauter: Dafür bräuchte es mehr Zeit und Flexibilität, würde ich sagen. Bei den großen Möbelfilialisten muss der Einkäufer sehr stark auf Lagergrößen und Verfügbarkeit der aktuellen Sortimenter achten. Dadurch sind die Handlungsspielräume für Neuheiten relativ eingeschränkt. Auch haben die meisten Einkäufer durch die großen Aufgabengebiete, die sie täglich abarbeiten müssen, nur wenig Zeit, sich mit den wunderbaren Entwicklungen in unserer Branche zu beschäftigen.

Martin Keller: Ja, viele Einkäufer sagen: "Das läuft nicht", ohne es jemals ausprobiert zu haben. Dabei besteht die Möglichkeit, Produkte kostengünstig anzutesten - zum Beispiel über unseren Vororder-Service, den wir schon für sehr geringe Mengen anbieten.

Carpet XL: Das wäre auch eine Chance für den Fachhandel, oder? Der könnte flexibler und schneller agieren als der Möbler und hätte dadurch mehr Möglichkeiten, etwas auszuprobieren.

Martin Keller: Es hängt auch viel an der stimmungsvollen Präsentation. Die wirkt umso besser, wenn man die Auswahl in den Abteilungen gezielt beschränkt und eine eigene Handschrift entwickelt. Eine gute Teppichabteilung trifft für den Kunden eine gezielte Vorauswahl und macht ihm damit die Entscheidung leicht.

Stefan Keller: Bestimmt würde es dem Teppich sehr gut tun, wenn man die Abteilungen besser platzieren würde. Der Endverbraucher könnte die schönen Produkte gleich wahrnehmen. Auch gut geschultes Verkaufspersonal mit Liebe zum Produkt ist wichtig.

Carpet XL: Und wo sehen Sie das größte Potenzial?

Matthias Lauter: Das allergrößte Potenzial sehen wir für den Handel und für uns beim Thema Direktimport, weil der so viele flexible Möglichkeiten eröffnet. Mit dem Lager bieten wir unseren Kunden einen guten Rückhalt, wer sich aber vom Wettbewerb abheben will, der braucht Alleinstellungsmerkmale, also eigene Kollektionen.

Fred Keller: Der gesamte Handel, und damit meine ich den stationären Handel wie auch die Versender, hat noch enormes Potenzial, den Durchschnittsbon nach oben zu bekommen - und damit auch den Umsatz. Das Billigdenken des Handels sollte auf ein Minimum reduziert werden. Die Verkäufer sind bereit, hochwertigere Artikel zu verkaufen, und der Endverbraucher würde auch das bessere Produkt erwerben. Sich nur über den Preis zu definieren halte ich für gefährlich; das zeugt von sehr kurzfristigem Denken.•
aus Carpet Magazin 03/16 (Wirtschaft)