Nachgefragt

Parkett Magazin fragte drei Absolventen des letzten Parkettrestauratoren-Kurses nach ihrer Motivation – und dem Nutzen.


Christian Hegewald (27), Parkettlegermeister bei Scheibeparkett in Lübben (Spreewald): Ich bin historisch interessiert und möchte wissen, wie die alten Böden entstanden sind. Der Kurs ist tiefgründiger als der Meisterkurs. Ich hätte gern mehr Aufträge in der Restauration. Materialkunde und Oberflächenbehandlung bringen jedoch auch Nutzen für die tägliche Praxis. Ich weiß nun mehr über die Inhaltsstoffe von Lacken und Ölen und wie sie reagieren.

Dominik Kölbl (24), Parkettlegermeister bei FK Kölbl Design in Obersöchering (Südbayern): Mein Onkel ist Parkettrestaurator und wir haben Aufträge in alten Klöstern oder Schlösser. Daher war es schon lange mein Wunsch, den Kurs zu belegen. Der Meisterkurs war mir zu wenig. Das Zusatzwissen gibt einen anderen Blick auf die Arbeit. Es ist aber auch privat eine Bereicherung. Heute gehe ich durch eine Stadt, sehe verschiedene Elemente eines Baustils und kann sie sofort in die Zeitgeschichte einordnen. Stilkunde ist wie lesen lernen.

Martin Kranl (49), selbstständiger Bodenlegermeister, Sachverständiger, Mediator in Tribuswinkel (Österreich): Ich finde es wichtig, die Wurzeln, die Geschichte und die alten Techniken in diesem Handwerk zu kennen. Den heutigen Stand der Technik kennen wir, und mit der Kenntnis, wie alles entstand, heben wir das Handwerk auf eine höhere Stufe. Dieses fundierte Wissen vermittelt eine zusätzliche Perspektive und sollte erhalten bleiben.
aus Parkett Magazin 01/17 (Wirtschaft)