Flatn Lifestyle Rugs
Vier Fragen an Produktdesigner Sascha Schiller
Mit Flatn hat der Kölner Produktdesigner Sascha Schiller 2014 ein neues Teppichlabel ins Leben gerufen. Das Design beginnt immer mit dem Muster und setzt sich nach außen fort; daraus ergeben sich die ungewöhnlichen Umrisse. Die Formen erinnern an Kleeblätter, an angeschnittene Torten oder an übereinander gestapelte, seitlich verschobene Blöcke. Der Tufting-Velours aus Wolle und Polyamid wird per Inkjet-Druck gestaltet, auch nach RAL- und Pantone-Farben. Anschließend werden die Teppiche per Hand ausgeschnitten und umkettelt. Auch Bahnenware ist möglich. Besonders großen Wert legt Schiller auf die sorgfältige Verarbeitung und die Produktion Made in Germany. Carpet XL sprach mit dem Designer über Gegenwart und Zukunft der Marke.
Carpet XL: Was hat Sie dazu veranlasst, ein neues Unternehmen mit Designteppichen ins Leben zu rufen?
Sascha Schiller: Ursprünglich Eigenbedarf: Ein Kunde hat unser Designbüro damit beauftragt, für eine Roadshow einen Bodenbelag mit Corporate Identity zu beschaffen, der leicht zu transportieren ist. Warum nicht Teppichboden? dachten wir uns. Also haben wir das ovale Logo des Kunden abstrahiert und drucken lassen. Gleichzeitig haben wir bei der Gelegenheit weitere Teppiche für unsere eigenen Wohnräume in Auftrag gegeben und dabei auch mit den Außenkonturen und Designs gespielt. Von dem Resultat waren wir richtig begeistert. Und als wir herausgefunden haben, dass es so ein Angebot auf dem Markt noch gar nicht gibt, haben wir beschlossen: Wir machen das!
Carpet XL: Wo sehen Sie Ihre Kernzielgruppe?
Schiller: Zum einen wenden wir uns an Architekten und Objekteinrichter. Und zum anderen an designorientierte Endverbraucher, die sich etwas Besonderes für ihre Wohnräume wünschen, das gleichzeitig noch gut bezahlbar ist. Unsere Teppiche sind farbenfroh und extrovertiert und damit ein Nischenprodukt; die breite Masse umgibt sich ja eher mit Beige und Grau. Das ist für uns völlig in Ordnung, denn wir wollen ein kleines, feines Produkt made in Germany anbieten.
Carpet XL: Wie treten Sie an Ihre Zielgruppe heran; durch welche Werbemaßnahmen und Events machen Sie Ihre Kollektion bekannt?
Schiller: Das läuft über verschiedene Kanäle, von Print bis Online. Im Printbereich wenden wir uns an Fach- und Publikumszeitschriften; ich bin auch gerade mit einem Presseportal im Gespräch. Wir präsentieren uns auf Designmessen wie der Blickfang dem Publikum, zum Beispiel in Hamburg. Und wir sind in Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Pinterest vertreten, außerdem auf Einrichtungsplattformen wie Roomido oder Homify. Nicht zuletzt sind wir auf der Suche nach weiteren Shops, sowohl offline als auch online, die unsere Produkte bei sich aufnehmen wollen, und beteiligen uns an Pop-up-Stores.
Carpet XL: Können Sie sich vorstellen, ihr Sortiment zu erweitern, und wenn ja: In welche Richtung soll es gehen?
Schiller: Wir sind ja ein sehr junges Unternehmen und befinden uns momentan noch in der Testphase mit 24 Designs. Zunächst möchten wir herausfinden, welche unserer Entwürfe besonders gut ankommen und uns dann erst mal auf ein kleineres Sortiment konzentrieren. Bei der weiteren Designentwicklung können wir uns eine Kooperation mit Künstlern oder Illustratoren gut vorstellen. Außerdem fänden wir es spannend, richtig schöne, ungewöhnliche Läufer für Wohnungsflure zu entwerfen. Auf dem Gebiet sehen wir noch viel Potenzial.•
aus
Carpet Magazin 01/17
(Wirtschaft)