ZDH Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.

Styrropor-Entsorgung Handwerk fordert dauerhafte Lösung


Seit Oktober 2016 gilt Styropor in Deutschland als Sondermüll. Damit darf das Material, das u.a. für die Wärmedämmung verwendet wird, nur noch in speziellen Anlagen verbrannt werden. Grund dafür ist das Hexabromcyclododecan (HBCD), welches dem Styropor als Flammschutzmittel beigegeben wird, aber als giftig und langlebig gilt.

Das Handwerk hat durch die Neuregelung ein Problem mit der Entsorgung bekommen: Die Kapazität der Müllverbrenner ist begrenzt und die Kosten sind deutlich höher als bislang. Vorübergehende Abhilfe schafft ein im Dezember verabschiedetes Moratorium. Ein Jahr lang dürfen HBCD-haltige Dämmstoffe wieder auf herkömmlichem Weg entsorgt werden.

Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), sieht in der Maßnahme einen wichtigen Schritt, meint aber: "Bedauerlich ist, dass dies angesichts der Laufzeit von lediglich zwölf Monaten nur eine Zwischenlösung sein kann. Das Handwerk erwartet, dass die Entsorgungswirtschaft diese Zeit nutzt, um die derzeitigen Engpässe bei der Entsorgung von HBCD-Dämmstoffen zu beseitigen. Es muss sichergestellt sein, dass die Betriebe in einem Jahr nicht erneut einem Entsorgungsnotstand gegenüberstehen und die Entsorger Mondpreise für die Verbrennung fordern.

Nur eine nachhaltige, realistische Lösung kann helfen, die Ziele der Bundesregierung für die energetische Sanierung des Gebäudebestands aufrechtzuerhalten. Schon jetzt gibt es einen Sanierungsstau. Denn aufgrund fehlender bzw. unrealistisch teurer Entsorgungsmöglichkeiten für HBCD-Dämmmaterialien haben viele Handwerksbetriebe zuletzt keine neuen Aufträge für Sanierungen mehr angenommen."
aus BTH Heimtex 02/17 (Wirtschaft)