Pickhardt +Siebert
Kretschmer erhöht die Marktanteile in Deutschland
Pickhardt + Siebert (P+S) hatte vor vier Jahren mit Dieter Bohlen als Testimonal für einen echten Promi-Faktor auf der Heimtextil gesorgt. Auch 2017 setzt der Tapetenhersteller beim Marketing wieder auf einen bekannten Namen. Diesmal war es erneut der Mode-Designer Guido-Maria Kretschmer, der mit seiner zweiten Kollektion Fashion for Walls Vol. II by Guido Maria Kretschmer den medialen Blick auf die Tapete lenkte. Er stellte sie jedoch nicht in den Messehallen vor, sondern bei einer Abendveranstaltung mit rund 300 Gästen in der Union Halle.
Laut Geschäftsführendem Gesellschafter Dietmar Everding hat Pickhardt + Siebert seinen Umsatz 2016 aufgrund der Kretschmer-Tapeten um 12 % erhöhen können, 2015 seien es +8 % gewesen. Allein auf dem deutschen Markt seien von der Kollektion 700.000 Rollen verkauft worden. P+S habe damit Marktanteile dazu gewonnen und im Inland besser abgeschnitten als der Wettbewerb. Zu diesem Ergebnis habe auch beigetragen, dass P+S mit der Kretschmer-Kollektion und eigenen Produkten nun bei den Bauhaus Baumärkten gelistet sei. Als insgesamt riesigen Erfolg bezeichnete Everding auch die Kollektionen von Bohlen. Davon profitiere die komplette Branche.
Gut gelaufen sei das Geschäft im vergangenen Jahr in ganz Westeuropa, insbesondere in Großbritannien. Dagegen seien in Osteuropa erneut Rückgänge von 15 % verzeichnet worden. Everding rechnet nicht damit, dass der Umsatz dort wieder auf das Niveau aus der Zeit vor der Krise steigt. Aber er hofft, mit den neuen Kollektionen auch auf neuen Märkten punkten zu können und erwartet für dieses Jahr insgesamt ein Plus.
Immer wichtiger sind seiner Meinung nach die Märkte in Übersee wie die USA, Südamerika, Südafrika und Asien. Um diese Destinationen bedienen zu können, wurde die Stelle des Leiters Übersee mit Kevin Patayanis besetzt, der sich auch um Frankreich kümmern soll - das zweitwichtigste Land für P+S nach Deutschland. Außer Patayanis ist auch Lars Weyer seit 1. Januar 2017 im Team. Er wird ab 1. März die Aufgaben von Finanzgeschäftsführer Wolfgang Schminner übernehmen, der in den Ruhestand geht.
Ein Hauptaugenmerk bei der Vermarktung legt das Unternehmen auf den Point of Sale, um den stationären Handel im Wettbewerb mit dem Internet zu unterstützen. "Für die Kretschmer-Kollektion haben wir eine klare CI definiert", betonte Everding und vertrat die Meinung: "Besondere Waren braucht eine besondere Präsentation." Allerdings geht er nicht davon aus, dass das Internet den stationären Fachhandel eines Tages überflüssig macht. Online stiegen die Verkaufszahlen nur auf niedrigem Niveau. Everding schätzt, dass der Anteil in fünf Jahren lediglich auf rund 10 % klettert. Denn die haptischen Eigenschaften der Tapete sorgten dafür, dass der Kunde sie anfassen wolle.
aus
BTH Heimtex 02/17
(Wirtschaft)