Caparol an einer Hochhausfassade in Mannheim

Wand-Portrait erzählt die Geschichte eines Lebens


Eine alte Dame zieht in Mannheim die Blicke auf sich. "Vera" schaut seit Spätsommer 2016 von der Wand eines Hochhauses in der Brandenburger Straße und beeindruckt durch die Ausdruckskraft ihres vom Leben gezeichneten Gesichts. Das Portrait stammt von Hendrik Beikirch und ist Teil des Projektes Stadt.Wand.Kunst, das die Stadt in eine öffentliche Galerie verwandeln soll. Bevor Vera ihren Platz an der 43 m hohen Hauswand einnehmen konnte, mussten einige Vorarbeiten durchgeführt werden, an denen Caparol beteiligt war.

Nach der Reinigung und Anrauhung der Blechfassade brachten Malermeister Sebastian Krippl und sein Team die wässrige Grundierung auf. Es folgten eine Zwischen- und die Schlussbeschichtung mit , welche die Handwerker teils manuell, teils über ein nebelarmes Spritzverfahren aufbrachten. Das Produkt hat sich auf Untergründen wie Blech als langlebig bewährt, unter anderem im Olympiastadion in Peking. Die Betonflächen wurden mit grundiert und ebenfalls mit Amphibolin zwischen- sowie schlussbeschichtet. Insgesamt kamen rund 120 l Haftprimer und 550 l Amphibolin zum Einsatz.

Auf die vorbereitete Fassade projizierte Beikirch seine Skizze, die während einer Reise durch Sibirien entstanden war, und übertrug das Bild frei Hand auf die Wand - mal mit der Spraydose, mal mit Farbrolle und Amphibolin. "Es galt, einen Amphibolin-Ton zu finden, der dem Schwarz aus den Spraydosen möglichst nahe kommt", erläutert Maler- und Lackierermeister Jan Chong-Su Leonhardt. Verschiedene Rezepturen wurden ausprobiert. Beteiligt waren an dem Projekt mehr als 60 Menschen. Sie ebneten den Weg für ein Mural, das nach Ansicht von Projektleiter Sebastian Bader vom Kulturzentrum Alte Feuerwache das größte in Deutschland ist.
aus BTH Heimtex 03/17 (Referenz)