ZVR Zentralverband Raum und Ausstattung
ZVR kündigt Ausbildungskampagne an
Der Zentralverband Raum und Ausstattung erwartet für 2017 steigende Umsätze seiner Mitglieder. Wo der ZVR dennoch Probleme sieht und was sich innerhalb der Organisation tut, darüber informierte der Verband bei einer Pressekonferenz in Frankfurt.Der Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR) ist zuversichtlich für 2017. "Die Auftragslage war 2016 positiv stabil bis wachsend", so Präsident Harald Gerjets. Das soll sich im laufenden Jahr fortsetzen. Eine verbandsinterne Umfrage geht von einem Umsatzplus bis zu 6,4 % aus. Wachstum erwarten die Raumausstatter in allen Bereichen, besonders aber bei Sonnenschutz und Bodenbelägen.
Die Zahl der Mitglieder im ZVR stagniert hingegen. Dem soll mit strukturellen Veränderungen entgegengewirkt werden. Das vergrößerte Team in der Geschäftsstelle, neue Kooperationspartner und die geplante Nachwuchsförderung sieht Gerjets als prägend für den aktuellen Wandel in der Verbandsarbeit.
"Ein Problem des Handwerks sind die fehlenden Mitarbeiter", so Gerjets. Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für Raumausstatter sei wenig zufriedenstellend, Ausbildungsstellen könnten nicht besetzt werden, die Zahl der ausbildungsbereiten Betrieb sinkt. Ob Lohnsteigerungen für Azubis auf jetzt 470 EUR im ersten Ausbildungsjahr, 550 EUR im zweiten und 650 EUR im dritten das ändern, bleibt abzuwarten. Tarifsprecher Rudolf Vogel hat zumindest die Hoffnung, damit jungen Menschen Argumente für eine Ausbildung zum Raumausstatter zu liefern.
Der Verband wird darüber hinaus selbst aktiv. "Mit unserer Ausbildungskampagne und der Webseite Raum4You wollen wir mehr junge Leute motivieren, sich für den Beruf des Raumausstatters zu entscheiden", erklärt Frank Meiners, Vorsitzender des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit. Sie wird das gesamte Leistungsspektrum des Berufsstandes aufzeigen. ""Dazu müssen wir unsere Kernkompetenz, nämlich das Schaffen von attraktiven Räumen für Menschen, anschaulich vermitteln." Denn nur durch eine klare Vorstellung der Schulabgänger über die Ausbildungsberufe Raumausstatter und Bodenleger sowie die Bereitschaft der Betriebe, ihr Wissen und Können weiterzugeben, kann Nachwuchs rekrutiert und die Zukunft gesichert werden.
Gleichzeitig plädiert ZVR-Vizepräsident Helmut Schmidt dafür, dass die Wiedereinführung der Meisterpflicht keine bloße Absichtserklärung der Politik bleibe: "Längst ist klar, dass die Abschaffung ein Fehler war." Er sieht im Meisterbrief einen Garant für die Stabilität der Betriebe, für den Verbraucherschutz und die Qualität im Handwerk. "Jeder, der sich als Handwerker selbständig machen will, sollte aber als Mindestqualifikation über einen Gesellenbrief und eine adäquate kaufmännische Schulung verfügen", fordert Schmidt.
2016 wurde im ZVR die Bundesfachgruppe Bodenleger gegründet. Deren Vorsitzender Uwe Krebs sieht einen großen Bedarf, die Interessen der bodenlegenden Betreibe im Verband zu bündeln: "70 bis 80 % der Raumausstatterbetriebe verlegen Bodenbeläge mit einem Umsatzanteil von rund 30%. Tendenz: steigend."
Daten + Fakten
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www.zvr-info.dePräsident: Harald Gerjets
Geschäftsführerin: Heike Fritsche
aus
BTH Heimtex 03/17
(Wirtschaft)