FEB Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge e.V.

FEB mit starkem Wir-Gefühl


Gemeinsame Messeauftritte und zwei Filme für das Internet unterstreichen das Bestreben der im FEB organisierten Firmen, die Absatzzahlen elastischer Beläge in Deutschland weiterhin hoch zu halten. Die Baukonjunktur spielt ihnen derzeit in die Hände.

Der Absatz elastischer Bodenbeläge ist 2016 in Deutschland das vierte Jahr in Folge gestiegen, über alle Produktgattungen um 3,9 %. Das sind gute Nachrichten für die Mitglieder im Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB), der seinerseits einiges unternimmt, damit sich diese Entwicklung fortsetzt.

Auf dem Kölner Roundtable wurde ein Imagefilm (bit.ly/2nYkmea) zu den angesagten Designbelägen vorgestellt, der neue Zielgruppen über soziale Medien erreichen soll. Comedian Ingo Oschmann stellt Eigenschaften und Vorteile der Produkte auf humorvolle Weise vor. Neben Rainer Mees, Anwendungstechniker bei Project Floors, haben auch Fördermitglieder das Projekt tatkräftig unterstützt. Ein zweiter Film (bit.ly/2n0VAJE) beschäftigt sich mit der Verlegung von Designbelägen. FEB-Mitglieder, aber auch Handels- und Handwerksbetriebe dürfen und sollen die Videos in ihre eigenen Webseiten einbinden, um so deren Verbreitung zu steigern.

Eine weitere Gemeinschaftsaktion gab es auf der Euroshop. Auf der Ladenbaumesse hatten die zehn Verbandsmitglieder und vier der insgesamt 24 Fördermitglieder unter dem gemeinsamen Motto "New Floors Fashion Week" an ihre jeweiligen Stände eingeladen. "Wir wollten zeigen, wofür der FEB steht: Das sind Innovation, Qualität, Sicherheit und Design", sagte der Verbandsvorsitzende Ivo Schintz, der von einer guten Resonanz seitens des Messepublikums auf die Gemeinschaftsaktion berichten konnte.

Ein gelungener Testlauf für weitere gemeinsame Aktivitäten, von denen inoffiziell gesprochen wurde. Der Verband möchte auf der Domotex 2018 einen gemeinsamen Messestand initiieren. Die Mitglieder sprachen sich intern grundsätzlich dafür aus, ohne konkrete Kostenzusagen abzugeben. Gerade vor dem Hintergrund der neuen Hallenstrukturierung in Hannover könnte der FEB von der Präsenz profitieren, meinten einzelne Fördermitglieder. Andere gaben die zusätzlichen Kosten zu den eigenen großen Ständen zu bedenken.

Selbst wenn noch nichts spruchreif ist: Der FEB geht neue Wege. Im 15 Jahr seines Bestehens ist er nach Aussage von Ivo Schintz auch offen für weitere Mitglieder.

Deutschland im Plus, Österreich und Schweiz im Minus

Die bereits angesprochenen Absatzsteigerungen in Deutschland sind vor allem auf Designbeläge zurückzuführen, die weiterhin zweistellig wachsen. Im Objektgeschäft ist die Aufwärtskurve gegenwärtig noch deutlich steiler als im privaten Bereich.

Aber auch die erstmals in der FEB-Statistik geführten Sicherheitsbeläge legten zu, genau wie Linoleum und Kautschuk, die nach Ansicht des Verbandes vom Flüchtlingsheimbau profitieren. Homogene und heterogene PVC-Beläge stehen in Deutschland "unter Druck", wie Schintz ausführte, und geben genau wie die eigentlich als krisenresistent eingeschätzten CV-Beläge nach. Der Vorsitzende vermutet den Drei-Jahres-Rhythmus der Großhändler-Listungen als Ursache für den CV-Rückgang. Demnach müssten die Zahlen in diesem Jahr wieder anziehen. Absolute Marktzahlen gibt der FEB grundsätzlich nicht bekannt.

Auch nicht für Österreich und die Schweiz, wo 2016 im Gegensatz zu Deutschland Rückgänge von 5,4 bzw. 6,4 % zu verzeichnen waren. Der gegenwärtig schwache Wirtschaftsbau, einige weggefallen Listungen sowie nicht zustande gekommen Objekte sorgen in beiden Ländern aufgrund eines deutlich niedrigeren Volumens für insgesamt negative Zahlen. Immerhin ziehen die Designbeläge auf beiden Märkten an.

Chancen durch die Baukonjunktur

Wie sich die Absatzzahlen in Deutschland in Zukunft entwickeln, hängt auch von der Baukonjunktur ab. Martin Langen, Geschäftsführer von B+L Marktdaten, berichtete von einer derzeit stark wachsenden Zahl der Genehmigungen vor allem für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Das ist grundsätzlich erfreulich. Aber statistisch werden in Einfamilienhäusern im Schnitt 142 m2 Bodenbeläge verlegt, in Mehrfamilienhäusern pro Wohnung lediglich 82 m2. Dementsprechend erzeugen 200.000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern einen Bedarf von 16,4 Mio. m2 Bodenbeläge - genau so viel wie "nur" 116.000 neu gebaute Einfamilienhäuser.

Grundsätzlich wird der Absatz elastischer Bodenbeläge weiter steigen. Das geht aus einer B+L-Studie hervor, die für den FEB erstellt wurde. Nachdem deren Marktanteil von 2012 bis 2016 bereits von 18,2 auf 21,3 % gestiegen sei, werde er bis 2019 nochmals auf 23,4 % zulegen. Und das bei einem ebenfalls wachsenden Gesamtmarkt, der in zwei Jahren ein Volumen von 97,5 Mio. m2 haben soll.

Risiken durch den Fachkräftemangel

Aber Achtung: Die Beläge müssen auch professionell verarbeitet werden. Gerade bei Renovierungen springen Auftraggeber schnell ab, wenn sie keinen geeigneten Handwerker mit freien Kapazitäten finden. "Dann wandert das Geld beispielsweise in eine Kreuzfahrt oder einen Neuwagen", meinte Langen.

Er ist davon überzeugt, dass die sich die Industrie der Aus- oder Weiterbildung annehmen muss, weil es die Handwerkskammern nicht tun werden. Auch der Großhandel sei hier gefordert, "denn sonst geht der Markt an ihnen vorbei".
aus BTH Heimtex 04/17 (Wirtschaft)