Global Organic Textile Standard (GOTS)
Striktere Richtlinien erlassen
Stuttgart. Zum 1. März 2017 ist die Version 5.0 des Global Organic Textile Standards (GOTS) in Kraft getreten. GOTS ist der weltweit anerkannte Verarbeitungsstandard für Textilien aus kontrolliert angebauten Biofasern.
Zum Beispiel wurden die Kriterien für die zugelassenen Fasern des konventionellen Restfaseranteils angezogen. Die Verwendung von Viskose und Modal wurde auf 10 Prozent beschränkt (25 Prozent für Socken und Sportbekleidung).
Der Einsatz von Lyocell ist wegen des nachhaltigeren Herstellungsprozesses nach wie vor bis zu 30 Prozent erlaubt. Zum ersten Mal sind unter GOTS-"Kombinationsprodukte" zugelassen wie zum Beispiel Kinderwagen, Babybetten, Autositze oder Möbel mit Polster aus zertifiziertem und dementsprechend gekennzeichnetem Stoff.
Angelehnt an die United Nations Global Compact Prinzipien enthalten die GOTS-Sozialkriterien nun auch einen neuen Abschnitt zu ethischen Geschäftspraktiken, einschließlich Anti-Korruptionsrichtlinien. Für das bereits obligatorische GOTS-Social-Compliance-Management-System gibt es nun Anwendungsempfehlungen für Instrumente, wie der Social Fingerprint der Social Accountability International (SAI). GOTS unterstützt damit die Unternehmen, die Sozialkriterien einzuhalten, zu messen und zu verbessern.
"Jede GOTS-Revision ist ein schmaler Grat zwischen strengen, überprüfbaren Kriterien und den Bedürfnissen des nachhaltigen Marktes. So haben wir aktuell einerseits die strengeren Regeln für regenerierte Zellulosefasern, andererseits darf erstmals, bei den sogenannten Kombinationsprodukten, der textile Anteil als zertifiziert ausgewiesen werden. Durch diese Erweiterung der Produktpalette erhöhen wir den Beitrag von GOTS zur Nachhaltigen Entwicklung" sagt Rahul Bhajekar, GOTS Director Standards Development and Quality Assurance.
aus
Haustex 04/17
(Wirtschaft)