VDMA Holzbearbeitungmaschinen: Ligna 2017 wird Konjunkturbarometer

Produktion auf Rekordniveau – Digitalisierung als Wachstumstreiber


Im Mai trifft sich die Welt der holzbearbeitenden Industrie auf der Ligna. Die Vorzeichen für die Leitmesse stehen gut wie lange nicht: Der VDMA Holzbearbeitungsmaschinen meldet ein positives Investitionsklima und prognostiziert für 2017 einen Produktionsrekord seiner Hersteller.

Im Jahr 2016 haben die deutschen Holzbearbeitungsmaschinenhersteller das Rekordergebnis von 2007 übertroffen. Nach noch vorläufigen Zahlen konnte ein zweistelliges Umsatz-Plus verbucht und damit die Prognose von 5 % deutlich übertroffen werden. Auch für 2017 rechnet der Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA mit einem weiteren leichten Anstieg. "Damit sollte die Branche im Ligna-Jahr 2017 einen Produktionsrekord in Höhe von rund 3,4 Mrd. EUR verzeichnen und sich deutlich besser als der Gesamtmaschinenbau entwickeln," sagte Wolfgang Pöschl, Vorstandsvorsitzender von Weinig sowie des Fachverbands Holzbearbeitungsmaschinen, anlässlich einer Ligna-Preview-Veranstaltung.

In den ersten drei Quartalen 2016 erhöhte sich der Wert der Exporte von deutschen Holzbearbeitungsmaschinen im Vergleich zum Vorjahr um gut 2 % auf 1,45 Mrd. EUR. Mit einem Anteil von 58 % (- 2 % gegenüber dem Vorjahr) nimmt der europäische Markt den Großteil der Maschinen ab. Besonders positiv entwickelten sich die Exporte nach Nordamerika (+ 11 %), Ozeanien (+ 42 %) und Asien (+ 20 %). Negativ schnitt hingegen Lateinamerika ab (-20 %). Deutschland exportierte im genannten Zeitraum Holzbearbeitungsmaschinen im Wert von 148 Mio. EUR an Hauptabnehmer USA.

Ein "besonders gutes" Investitionsklima herrscht laut VDMA weiterhin in Deutschland - sowohl kleinere Holzverarbeiter als auch die industrielle Produktion sorgen für zweistellige Bestellzuwächse bei den Maschinenbauern. Als Eckpfeiler des Aufschwungs werden eine starke Baukonjunktur und eine Beschäftigung auf Rekordniveau genannt. Die Branche könne also für das laufende Jahr von einer günstigen Gesamtsituation ausgehen. Dies spiegelt sich auch in den Erwartungen an die Leitmesse Ligna wider: Erstmalig seit mehreren Jahren wächst die Ausstellungsfläche signifikant.

Automatisierung auf bisher unbekanntem Niveau

Als einen "entscheidender Wachstumstreiber" bezeichnete Pöschl die voranschreitende Digitalisierung. Die vom Markt geforderte maximale Flexibilität bei der Erfüllung individueller Kundenwünsche bei Maßen und Design werde durch immer stärkere Integration aller Produktionsschritte erreicht. Die digitale Vernetzung von Funktionen erfasst alle Bereiche und verläuft auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Selbst kleine Einzelmaschinen werden digital in den Fertigungsfluss eingebunden.

Die Aussteller der diesjährigen Ligna zeigen die aktuellen Entwicklungen auf einem bislang unerreichten Niveau. Werkzeuge erfassen und kommunizieren Informationen im Verbund mit der Maschine, diese stellt sich automatisch auf das Werkzeug ein (Plug and Play). Im Service wird die Verfügbarkeit durch sensorgesteuerte Wartungen (Predictive Maintenance) gesteigert. Ein stark anwachsender Pool von Daten aus dem gesamten Produktionsprozess kann zur Optimierung vieler Parameter genutzt werden (Schlagwort "Big Data").
aus Parkett Magazin 03/17 (Wirtschaft)