Matratzen-Startup
Emma setzt auf den europäischen Markt
Frankfurt. Die Entwicklung der Matratzen-Startups waren das große Branchenthema des vergangenen Jahres. Seit immer mehr Anbieter in den neu entdeckten Markt der One-fits-all-Matratzen drängen, sind Handel und Hersteller in Bewegung. Der Frankfurter Online-Anbieter Emma sieht sich auf einem guten Weg - auch über die deutschen Grenzen hinaus.
Mit 15 Millionen Euro Umsatz im ersten Geschäftsjahr zählt das Unternehmen Emma Matratzen nach eigenen Angaben zu den am schnellsten wachsenden Startups Deutschlands. Auch im internationalen Vergleich steht das junge Team um Gründer und Geschäftsführer Max Laarmann gut da: Beim kürzlich verliehenen Tech5-Award hat Emma unter allen Bewerbern Platz 4 belegt. Mit dem Preis wird das am schnellsten wachsende Startup Europas ausgezeichnet.
Emma Matratzen wurde Ende 2015 von Laarmann als Tochterfirma der Bettzeit GmbH gegründet. Diese betreibt neben Emma noch den seit 2013 bestehenden Online-Fachhandel Dormando (www.dormando.de), einen stationären Fachhandel in Frankfurt sowie die Traditionsmarke Dunlopillo, mit der die Gruppe seit Ende Dezember 2016 den B2B-Bereich aufbaut (Haustex berichtete). Die Bettzeit-Gruppe beschäftigt über 100 Mitarbeiter an zwei Standorten. Emma verkauft nach eigener Darstellung wöchentlich bis zu 1.500 Matratzen, die, wie bei Onlinern üblich, 100 Tage lang zurückgegeben werden können.
"Wir haben die Komplexität aus dem Markt genommen", hält sich Laarmann zugute. Die Suche nach einer guten Matratze sei meist nervig und unübersichtlich gewesen - die neue Einfachheit hingegen verfängt in der Zielgruppe. Und die wächst über den deutschen Markt hinaus. Seit einem halben Jahr ist Emma auch in den Niederlanden am Markt. Die Matratze wurde sogleich Testsiegerin des Verbrauchermagazins Consumentenbond, das ihr die beste Bewertung aller 72 verglichenen Matratzen gab.
"Schlafqualität hat für sehr viele Menschen einen hohen Stellenwert. Entsprechend intensiv haben wir uns bei Emma mit dem Thema beschäftigt und dabei auch nationale Besonderheiten berücksichtigt", erklärt Max Laarmann. "Wir sind daher natürlich stolz darauf, dass die Qualität unserer Emma in den Niederlanden so überzeugen konnte."
Dabei soll es nicht bleiben: Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie den Niederlanden expandiert Emma nach Polen, Frankreich und Großbritannien. Im ersten Jahr seines Bestehens hat Emma nach eigenen Angaben europaweit über 40.000 Matratzen verkauft und das Sortiment um verschiedene Schlaf-Accessoires erweitert. Auch das passende Zubehör (Kissen, Decke und Bettwäsche) sowie ein komplettes Boxspring-Bett sind mittlerweile beim Frankfurter Startup erhältlich.
Dabei evaluiert das Unternehmen auch die unterschiedlichen Schlaf- Gewohnheiten in einzelnen Ländern. So darf eine Matratze in der Schweiz gerne etwas weicher sein. Daher wurde eine zusätzliche Schulterzone eingebaut. Damit trotzdem der untere Rückenbereich gut gestützt ist, wurde ein sogenannter Lordose-Einleger ergänzt. Außerdem sei es vielen Verbrauchern wichtig, dass lokal produziert werde. Daher kooperiert Emma Matratzen ab sofort mit einem Hersteller aus der Nähe von Zürich.
aus
Haustex 05/17
(Wirtschaft)