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Mega-Messe: "Die wichtigste Messe 2017"
Mit 18 Mio. Umsatz haben die Mega und ihre Industriepartner das Ergebnis der Mega-Messe vom Jahr 2015 noch einmal deutlich gesteigert. Um das Angebot an den Profi-Kunden weiter zu verbessern, startet der handwerkseigene Großhändler ein Portal mit Onlineshop.
Bei der Mega hat eine neue Ära begonnen. Das genossenschaftliche Großhandelsunternehmen verkauft nun auch online. Es stellte sein Portal mit Webshop, der die rund 120 Standorte ergänzen soll, erstmals bei der Hausmesse in Hamburg vor. Dort informierten sich mehr als 6.500 Fachbesucher aus ganz Deutschland sowohl über das digitale Angebot als auch die Produkte und Dienstleistungen der Mega und ihrer knapp 100 Industriepartner. Wie Vorstandschef Volker König sagte, war der alle zwei Jahre stattfindende Branchentreff wieder ein voller Erfolg. Erzielt wurde an den beiden Veranstaltungstagen mit 18 Mio. EUR (2015: 15 Mio. EUR) ein Umsatz in Rekordhöhe.
Nach Vorstandsangaben gehört das Unternehmen mittlerweile mehr als 5.700 selbstständigen Maler-, Stuckateur- und Bodenlegermeistern, die Hälfte von ihnen kam in den vergangenen zehn Jahren als Eigentümer dazu. Das Umsatzvolumen der Firmengruppe beträgt inklusive Kooperationen und Beteiligungen etwa 380 Mio. EUR, die Zahl der Kunden liegt bei 40.000. "Wir wollen weiter wachsen - auch über Kooperationen und Beteiligungen", betonte König ohne konkrete Vorhaben zu nennen.
"Es gibt keine Messemüdigkeit"
Die auf Umsatz ausgerichtete Mega-Messe mit ihrem Motto "Handeln für das Handwerk" erwies sich einmal mehr als wichtige Maßnahme, um das Wachstumsziel zu erreichen. Sie ist nach den Worten der Aussteller nach der Messe "Farbe - Ausbau und Fassade" die wichtigste Leistungsschau der Branche und professionell organisiert. U.a. daraus lässt sich die hohe Zahl von Besuchern und Ausstellern erklären. "Es gibt keine Messemüdigkeit", folgerte König und gab anderen Organisatoren den Rat, ihre Veranstaltungen stärker auf den Handwerker auszurichten.
Zum Thema Konzentration im Großhandel meinte der Vorstandschef, dieser Prozess sei noch nicht am Ende. Die Zahl der Niederlassungen hätte allerdings ihren Zenit erreicht, mehr Fläche bei steigenden Kosten werde es nicht geben. "Der Markt wächst schließlich nicht mehr", ist König überzeugt. Dies treffe auf den Farbengroßhandel noch stärker zu als auf den Bodenbelagsgroßhandel. Angesichts dieser Situation sei es sinnvoll, wenn Handel und Industrie sich stärker vernetzten.
Online-Shop startet mit 20.000 Artikeln
Um ihr Angebot an das Handwerk noch stärker auszuweiten, setzt die Mega auf Digitalisierung. Sie hat für Maler, Bodenleger und Stukkateure eine digitale Plattform inklusive Onlineshop entwickelt. In dem können die Kunden unabhängig von den Öffnungszeiten der stationären Niederlassungen Produkte aus dem Vollsortiment einkaufen. Nach der Registrierung haben sie über den persönlichen Bereich "Meine Mega" jederzeit und überall Zugriff auf die wichtigsten Informationen wie aktuelle Konditionen, den Status von Bestellungen und Lieferungen sowie die eigene Bestellhistorie. Der Shop geht mit zunächst 20.000 umsatzstarken Produkten von insgesamt rund 80.000 Artikeln aus dem Mega-Sortiment an den Start und werde sukzessive ausgebaut.
"Wir wollen damit nicht den stationären Betrieb in Frage stellen", machte Finanzvorstand Dr. Peter Zillmer deutlich. Der Shop sei ein zusätzliches Angebot, das nicht an Öffnungszeiten gebunden sei. Vertrieben würden über das Netz vor allem Artikel, die nicht erklärungsbedürftig sind. Bei komplexen Produkten und Bauvorhaben seien dagegen auch in Zukunft die Experten im stationären Handel mit ihrer Beratungskompetenz die Hauptansprechpartner.
Ein weiteres wichtiges Thema bei der Messe war die Nachhaltigkeit. Die Mega stellte unter dem Label "Mega grün" eine Produktlinie von verträglichen Materialien für den Innenraum vor, emissionsminimiert und komplett frei von Konservierungsstoffen.
Bodenbeläge gewinnen an Bedeutung
Da der Boden für den Maler zunehmend an Bedeutung gewinnt, wurde kräftig in dieses Segment investiert. "Farbe und Boden sind nicht mehr trennbar", sagte König und hob hervor, dass die Mega dieses Wachstumspotenzial früh erkannt habe. Auch setze sie trotz der allgemein schwachen Nachfrage nach textilen Belägen weiterhin auf diese Produktgruppe. Bei der Erstellung der aktuellen Kollektionen wurde mit Emotionen und neuen Ideen gearbeitet, um das Interesse an textilen Sortimenten wieder zu beleben, erklärte Jan-Stefan Rohde, stellvertretender Bereichsleiter Einkauf mit Schwerpunkt Bodenbelägen.
Die Kollektion Megatex Elements besteht aus lose verlegbaren Textil- und Designbelägen. Die Interface Teppichfliesen in unterschiedlichen Schlingen- und Veloursvarianten sowie die Designbeläge Allura Flex 55 von Forbo lassen sich miteinander kombinieren und dank loser Verlegung problemlos austauschen oder neu anordnen. "So kann der Kunde experimentieren", erklärte Rohde. Megatex Inspiration 2019 vereint textile Bodenbeläge von Associated Weavers (AW) für den gehobenen Wohn- und Objektbereich. Dritte Teppichboden-Kollektion ist Schöner Wohnen mit Böden in acht Qualitäten und jeweils zwölf Farben.
Neben Produkten bietet die Mega ein umfangreiches Serviceprogramm an. Dazu gehört u.a. die hauseigene MKB Mittelstandskreditbank als erste Handwerker-Direktbank. Wie Vorstand Kerstin Daeke erläuterte, sind Bürgschaften und Immobilienfinanzierung hier ein großes Thema.
Die Messetage endeten an beiden Abenden mit einer Party in der Hamburger Fischauktionshalle, an der insgesamt rund 4.000 Gäste teilnahmen. Sie ließen sich von Roland Kaiser begeistern, der mit seinen Schlagern für ausgelassene Stimmung sorgte.
Abschließend stand für Fachbesucher wie Aussteller fest: Die Mega-Messe im Norden sucht ihresgleichen. "Sie ist die Farbe im Norden, straff und gut organisiert", meinte Andreas Bley, Geschäftsführer von Jaeger Lacke in Möglingen. Für Bernd Kanand, Geschäftsführer des Farbenherstellers Diessner aus Berlin, ist sie "die wichtigste Messe in diesem Jahr." "Hier haben wir Kontakt zum Kunden, tauschen uns aus und erfahren Neuigkeiten", sagte Hans-Joerg von Rhade, Geschäftsführer von Südwest Lacke +Farben in Böhl-Iggelheim. Die nächste Auflage findet im Frühjahr 2019 statt.
cornelia.kuesel@snfachpresse.de
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