ISP-Generalversammlung 2016 bestätigt Präsident Durrer und übrigen Vorstand
Parkett verteidigt Markanteil, gerät aber preislich noch stärker unter Druck
Parkett musste in der Schweiz 2016 leichte Einbußen hinnehmen, konnte seinen Marktanteil aber verteidigen. Mit Sorge sieht der Branchenverband ISP die Preisentwicklung. Die auch in der Alpenrepublik marktdominierende Eiche hat sich verknappt und verteuert, doch gelang es nicht, die Preise für verlewgtes Parkett entsprechend anzuheben.
Präsident Bruno Durrer konnte zur diesjährigen, 48. ordentlichen Generalversammlung der Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkett-Industrie, ISP, in Rheinfelden 147 Teilnehmer begrüßen - deutlich mehr als im Vorjahr. Sein Resümee des vergangenen Geschäftsjahres fiel durchwachsen aus. Dabei waren die Rahmenbedingungen gar nicht so schlecht: Das Bauhauptgewerbe konnte seine Umsätze im Wohnungsbau um 8,5 % steigern, der Auftragsbestand liegt mit 11 % im Plus. Doch wird die Parkettbranche erst verzögert von neu bewilligten Wohnungen profitieren. Und: Durrer befürchtet "ein vorprogrammiertes Ablaufdatum des aktuellen Baubooms". Steigende Leerwohnungsbestände, stagnierende oder gar sinkende Verkaufspreise und Mietzins sowie der jüngste Anstieg der langfristigen Zinsen seien Zeichen dafür, dass die Risiken im Wohnungsbau mittel- bis langfristig zunähmen.
In diesem Umfeld hat sich Parkett laut Durrer "tapfer geschlagen"; in Zahlen bedeutet das einen leichten Rückgang von 2 % auf 6,2 Mio. m
2. Die ISP geht davon aus, dass der Gesamtmarkt geschrumpft ist und Parkett seinen Anteil verteidigen konnte. Gedeckt wird der Bedarf vor allem durch Importe. Die Produktion, überwiegend getragen von Bauwerk, sank um 3,3 % auf 1,64 Mio. m
2. Im europäischen Kontext ist die Schweiz beim Parkettverbrauch unverändert Spitzenreiter; das bezieht sich sowohl auf den Anteil von rund 20 % am Bodenbelagsvolumen im Neu- und Hochbau wie auch den Pro-Kopf-Verbrauch von rund 0,75 m
2. Die Gruppe "Produktion und Handel" musste im vergangenen Jahr einen Absatzrückgang von 3,7 % auf 3,1 Mio. m
2 hinnehmen; damit hat sich der Anteil der ISP-Mitglieder am gesamten Absatzvolumen in der Schweiz auf 50,5 % reduziert.
Noch verschärft hat sich die Preissituation. Durrer: "Einerseits hat sich der Rohstoff Eiche mit einem Marktanteil von satten 95 % stark verknappt und zu Lieferfristen geführt, anderseits gleichzeitig auch massiv verteuert. Das hat sich aber nicht im Geringsten auf die Fertig-Verlegt-Preise ausgewirkt, die nach wie vor eher sinken." Nach einer Schätzung der ISP verlegten die Eidgenossen 2016 zu 87,2 % Fertigparkett, eine Steigerung von rund 1 % gegenüber dem Vorjahr. In gleichem Maße sank der Anteil von Mosaik- und Lamparkett von 10,1 auf 9,1 %. Massivparkett hielt mit 3,7 % knapp seine Stellung.
Die Parkett- und Bodenleger in der Schweiz sind wie auch ihre Kollegen in Deutschland derzeit gut bis sehr gut ausgelastet. Die Gruppe "Verlegung" in der ISP zählt 194 Betriebe. Der jährliche Modellwettbewerb des Handwerkernachwuchses bewies laut Einschätzung der Juroren ein sehr hohes Niveau. Als Sieger ging Marcel Zurbrügg von Chaubert aus Unterseen hervor.
Innerhalb des Verbandes war 2016 ein Schwerpunkt die Stabübergabe des langjährigen Geschäftsführers Bernhard Lysser an seinen Nachfolger Mark Teutsch. Lysser bleibt "Oberexperte" für die ISP und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Die Mitgliederstruktur stellt sich als stabil dar. Zwar konnte der Vorstand im vergangenen Jahr gleich zwölf neue Mitglieder aufnehmen, musste aber fast ebenso viele Abgänge hinnehmen, so dass sich die Gesamtzahl von 231 auf 232 stieg. Ähnlich verhielt es sich auch im ersten Quartal 2017: Sechs Neuzugängen standen fast gleich viele Austritte gegenüber, häufig wegen Geschäftsaufgabe. "Es scheint nicht so einfach zu sein, Parkett- und Bodenbelagsfirmen einer nächsten Generation zu übergeben oder zu verkaufen", bemerkte Durrer dazu.
Durrer selbst stand als Präsident zur Wahl an, genauso die anderen Vorstandsmitglieder. Alle wurden für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Eine klare Mehrheit erhielt ferner die Genehmigung des Gesamtarbeitsvertrages für die Schweizerische Bodenbelagsbranche.
Interessengemeinschaft der Schweizerischen Parkett-Industrie
Winterhaldenstr. 14A
CH-3627 Heimberg, Schweiz
Tel.: +41 (0) 33/438 06 50
www. parkett-verband.ch,
info@parkett-verband.ch
Präsident: Bruno Durrer
Geschäftsleiter: Mark Teutsch
Mitglieder: 232, davon 17 Gruppe "Produktion und Handel", 194 Gruppe "Verlegung", 21 Gastmitglieder
aus
Parkett Magazin 04/17
(Wirtschaft)