Kiesel Bauchemie: Herausforderung für Fliesenleger
Badfliesen im XXL-Format verlegt
Fliesen im XXL-Format von 300 x 150 cm sind nicht leicht zu handhaben. Erst recht, wenn sie vor dem Einsatz im Bad noch zugeschnitten und mit passgenauen Aussparungen für Armaturen und Duschablagen versehen werden müssen. Bei einem hochmodernen Energiesparhaus im oberfränkischen Döhlau meisterte Fliesenleger Armin Vogel die Herausforderung mit sorgfältiger Arbeitsweise und einem geprüften Systemaufbau von Kiesel Bauchemie.
Wer in die oberfränkische Gemeinde Döhlau fährt, dem fällt sofort das Musterhaus mit dem spitzwinklig zulaufenden Dach auf.
"Unser Sonnenhaus Plus besitzt die sehr steile Dachneigung von 49 Grad, um für Solarthermie und Photovoltaik einen höheren Sonnenertrag zu erzielen", begründet Matthias Gemeinhardt die markante Erscheinung. Der Inhaber der auf Heizungen, Solaranlagen und Bädern spezialisierten Gemeinhardt AG, hat dort allerneueste Gebäudetechnik verbaut.
Im Bad setzte der Bauherr auf XXL-Fliesen des italienischen Herstellers Fiandre in mattem Weiß. Deren Format ist in jeder Hinsicht beeindruckend: 300 x 150 und bei 300 x 100 cm. Gleichzeitig sind sie lediglich 6 mm dick.
Elegantes Erscheinungsbild und Pflegefreundlichkeit sind nur die eine Seite der Medaille. Ihre Kehrseite: Für das dreiköpfige Team von Fliesenlegermeister Armin Vogel aus dem nahen Berg warteten Herausforderungen, die bei Kleinformaten so in aller Regel nicht auftreten. Die Großformate mussten vor dem Einbau erst noch auf Raumhöhe zugeschnitten und mit kreisrunden Durchbrüchen für die Badarmaturen und Aussparungen für die Duschablagen versehen werden. Der Fliesenleger arbeitete mit großer Sorgfalt vor, um die Feinsteinzeugplatten nicht zu zerstören.
Klarer Systemaufbau
Bei der Verlegung für das im ersten Obergeschoss gelegene Bad entschied sich Vogel für einen Systemaufbau von Kiesel Bauchemie. Der Untergrund bestand teils aus mit Kalkzement verputzen Massivwänden, teils aus mit 20 mm dicken Gipskartonplatten beplankten Installationswänden. Er wurde im ersten Schritt mit Okatmos UG 30 im Mischungsverhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt vorbehandelt. Der Vorstrich harmoniert mit der im Duschbereich aufgebrachten zementären Dichtschlämme Servoflex DMS 1K Plus Super Tec. Dieser einkomponentige Dichtstoff eignet sich zur Abdichtung von Wand- und Bodenflächen gegen Feuchtigkeit und Wasser in Schwimmbädern und im stark beanspruchten Sanitärbereich.
Bei Großformaten muss der Fliesenleger unbedingt Hohllagen zwischen Kleber und Fliese vermeiden und darauf achten, dass die Keramikbeläge eine "nahezu vollsatte Bettung" erhalten. Deshalb ist in diesem Fall das kombinierte Buttering Floating-Verfahren Pflicht. Darauf weist Roland Tschigg von der Kiesel-Anwendungstechnik hin. Gleichzeitig muss die Einlegezeit so kurz wie möglich sein, da sich sonst auf dem großflächig aufgekämmten Dünnbettmörtel eine Haut bildet, die die Haftung vermindert. Diesen Risiken begegnete Vogel mit der Wahl des flexiblen Leicht-Flex-Fliesenkleber Servolight S2 Super Tec. Der Kiesel-Dünnbettmörtel offeriert nicht nur die erforderliche hohe Scher- und Standfestigkeit und leichte Verformbarkeit, sondern lässt sich auch, wie der Fliesenleger betont, sehr gut verarbeiten. Und: Servolight S2 SuperTec erlaubt je nach Saugfähigkeit von Untergrund und Belag noch Korrekturen innerhalb von 25 Minuten.
Resistente Fugenmasse
Als letzte Etappe blieb Vogel noch die Verfugung. Bei den wenigen Fugen, die bei den übergroßen Formaten zu schließen waren, entschied sich der Fliesenleger für Servoperl Royal schnell: Die zementäre Kiesel-Feinfugenmasse ist nicht nur wasser- und schmutzabweisend, sondern bringt auch eine hohe Beständigkeit gegenüber Haushaltsreinigern mit sich. Netter Nebeneffekt: Wann immer Gemeinhardt Besucher durch sein Bad führt, muss er sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass dort Fliesen verbaut sind: "Den meisten Personen fällt gar nicht auf, dass es dort Fliesen gibt. Sie denken eher an einen besonderen Putz."
aus
FussbodenTechnik 04/17
(Referenz)