Who is Who in der Anwendungstechnik
Wie geht eine Verlegung auf Span- und OSB-Platten?
Insbesondere im Sanierungsbereich, zum Beispiel auf Balkendecken und im Trockenbau, bietet sich die Verwendung von Fertigteilestrichen an. Maßgebliche Vorteile sind ein geringes Flächengewicht und niedrige Aufbauhöhe, das sich bei Altbauten dankbar auf die Statik und Deckenhöhe auswirkt und die sofortige Belegbarkeit, da die Trocknungszeit entfällt. Wie werden Bodenbelagsarbeiten auf Span- und OSB-Platten ausgeführt? Was muss der Boden- und Parkettleger bei der Untergrundvorbereitung beachten?
Der Hintergrund
Holzwerkstoffplatten sind mit speziellen Bindemitteln gebunden und müssen daher geschliffen werden
Zur Bodenbelags- und Parkettarbeiten auf Holzwerkstoffplatten finden sich im TKB-Merkblatt 10 zahlreiche Hinweise: Holzwerkstoffplatten bestehen im Wesentlichen aus Holzspänen oder Holzfasern unterschiedlicher Größe und je nach Hersteller und Herstellverfahren aus unterschiedlichen Bindemitteln. Spanplatten bestehen etwa zu 90 % aus Holz oder holzbasierten Faserstoffen. Die Holzspäne werden mit unterschiedlichen Bindemitteln gebunden, beispielsweise Polyurethanen. Für OSB-Platten ("oriented strand boards", deutsch: "Platten mit langen, schlanken, ausgerichteten Spänen") werden im Vergleich zu Holzspanplatten gröbere Späne verwendet. Der Bindemittelanteil ist aufgrund der gröberen Späne niedriger als bei Holzspanplatten, aber dennoch gerade auf der Oberfläche vorhanden. Als Grundierung eignen sich Reaktionsharzprodukte oder für diese Platten empfohlenen wasserbasierende Produkte.
Mein Tipp
Oberfläche der Holzwerkstoffplatten grundsätzlich anschleifen
Vor dem Aufbringen mineralischer Spachtelmassen ist die Oberfläche der Holzwerkstoffplatten anzuschleifen, abzusaugen und z. B. mit einer 1K-PUR-Grundierung vorzustreichen. Diese PU-Grundierung dient als Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit aus Verlegewerkstoffen, zur Reststaubbindung und als Haftbrücke. Zunächst ist die Fläche mit Korn 60 gründlich zu schleifen. Beim Schleifen ist hierbei unbedingt ein Mundschutz zu tragen. Das Schleifen dient dazu die Bindemittelschicht auf der Oberfläche der Holzwerkstoffplatten abzutragen und sie so aufnahmefähig für die anschließende Grundierung zu machen. Anschließend die Platte gründlich absaugen und mit einer Polyurethan-basierten Grundierung vorstreichen.
aus
FussbodenTechnik 04/17
(Wirtschaft)