VFG Verbund Farbe und Gestaltung GmbH

VFG seit 50 Jahren eine starke Gemeinschaft


Ein halbes Jahrhundert ist der Verbund Farbe und Gestaltung alt. Gefeiert wurde das von den Mitgliedern aus dem Farbengroßhandel und ihren Gästen mit einer Gala in Köln. Laudator Dr. Ralf Murjahn forderte zu verstärktem gemeinsamen Handeln auf.

Der Verbund Farbe und Gestaltung (VFG) hat sein 50-jähriges Bestehen mit einem perfekt organisierten Jubiläumsfest in Köln gefeiert. Beim Eröffnungsprogramm machte Geschäftsführer Dirk Vossen unter dem Motto "We color the future" deutlich, dass die Gemeinschaft von Farbengroßhändlern auch ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung vor einer hoffnungsvollen Zukunft steht. "Das meiste liegt noch vor uns", sagte er vor rund 270 geladenen Gästen im Hotel Maritim.

Laudator D. Ralf Murjahn erinnerte daran, dass die VFG eine besondere wirtschaftliche Bedeutung habe. Denn der Verbund sei bundesweit aufgestellt, flächendeckend vertreten und habe damit Zugang zu den regionalen Märkten. Als Vorsitzender der DAW-Geschäftsleitung hob Murjahn hervor, dass die DAW-Tochter Caparol dem mehrstufigen Vertrieb treu bleibe und ihn weiter fördern werde. "Wir wollen den Direktlieferanten Marktanteile wegnehmen", kündigte er an.

Murjahn appellierte an die Grossisten, ihren Kunden "alles aus einer Hand" zu bieten und sich entsprechend der zunehmenden gewerkeübergreifenden Entwicklung anzupassen. Das sei eine große Chance für die Großhändler. Zudem sollten sie sich wie der Baustoffhandel dem Endverbraucher nähern, diesen beraten, ihm Produkte erläutern und passende Handwerker nennen. Solch ein Serviceangebot steigere die Preisbereitschaft der Konsumenten.

Herausforderung durch das Internet

Für das Handwerk sei der mehrstufige Sortimentshandel noch die attraktivste Einkaufsquelle. Aber die Herausforderung durch das Internet mit seiner Preistransparenz müsse angenommen werden. Der Großhandel könne zum Beispiel deutlich machen, welche umfassenden, gebündelten Leistungen er anbiete. "Es gibt gute Gründe, im stationären Handel zu kaufen", sagte Murjahn. Investitionen in IT und Onlinehandel dürften gleichwohl nicht vernachlässigt werden.

Der Familienunternehmer betonte, dass sein Vater schon vor 30 Jahren viel Geld in die Großhandelsstandorte gesteckt habe. Die CMS-Gruppe der DAW mit ihren angeschlossenen Händlern sei der VFG nicht unähnlich. Beide würden den Grossisten dabei helfen, sich auf ihren lokalen Markt konzentrieren zu können und Kosten zu senken. Solcherlei Zusammenschlüsse steigerten die Wettbewerbsfähigkeit.

Der große Vorteil der Gemeinschaft der inhabergeführten Familienunternehmen sei das Interesse an langfristigen Bindungen zu Mitarbeitern und Kunden. Das schaffe Vertrauen, wodurch sich die Betriebe von den kurzfristigen Interessen der Konzerne abheben würden. "Vertrauen war und ist die Grundlage der Partnerschaft von VFG und DAW", hob Murjahn hervor und forderte zu vermehrtem gemeinsamen Handeln auf: "Gemeinsam sind wir stärker."

40 Mitglieder mit 220 Distributionsstandorten

Dabei ist der 1967 unter dem Namen Vereinigter Farbengroßhandel gegründete VFG schon heute eine starke Gemeinschaft. Ihm gehören 40 zumeist mittelständische, freie Großhändler in den Bereichen Farben und Lacke, Tapeten, Bodenbeläge und Werkzeuge an, die mit insgesamt 220 Distributionspunkten einen Außenumsatz von rund 450 Mio. EUR erwirtschaften. Sie stützen sich auf mehr als 140 Lieferanten. Die VFG-Handelsmarke für Profis heißt Setta.

Moderatorin Susanne Schöne, die auch für den Nachrichtensender N24 arbeitet, leitete über zum etwas leichteren Teil des Festprogramms. Rhetoriker René Borbonus zeigte den Gästen Wege zu einer klaren Kommunikation auf. Informationen finden seiner Meinung nach nur den Weg zum Gesprächspartner, wenn sie kurz, einfach, stimulierend und strukturiert sind. Der von Fachwissen und Wortwitz geprägte Vortrag machte anhand von Praxisbeispielen deutlich, wie die Verständigung mit Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern verbessert werden kann.

Dr. Volker Busch, Facharzt für Neurologie sowie für Psychiatrie und Psychotherapie, rief seine Zuhörer dazu auf, an Entscheidungen intuitiver heranzugehen. "Unser Gehirn denkt nicht so ökonomisch, wie jahrhundertelang angenommen, sondern emotional", sagte er. Die auf Weisheit, Erfahrung und Aufmerksamkeit beruhende Intuition lasse sich trainieren.

Borbonus glänzte auch bei der abendlichen Galaveranstaltung mit Dinner in der Kölner Flora im Botanischen Garten mit seinen Bonmots. Weitere Impulse für wirtschaftlichen Erfolg gab Diplom-Physiker Vince Ebert. Er verdeutlichte auf witzige Weise, dass menschliches Handeln überwiegend auf Zufällen basiert.

Ehrungen für Detlef Lehr, Hans W. Horstmann und Werner Weigel

Bevor die Gastgeber und ihre Gäste den abwechslungsreichen Tag mit Tanzeinlagen beendeten, wurden Mitglieder des VFG für ihr langjähriges Engagement in der Kooperation geehrt, die sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen haben. Detlef Lehr, bis Februar 2017 Geschäftsführer von Scholz Raumgestaltung in Stade, erhielt von Laudator Dirk Vossen eine Urkunde für 44 Jahre Verbundenheit mit dem Verband. Hans W. Horstmann, Geschäftsführender Gesellschafter von Horstmann in Bielefeld, wurde von Laudator Jörg L. Jordan, Inhaber und Geschäftsführer von W. & L. Jordan, ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eines der Gründungsmitglieder des VFG.

Sehr emotional ging es zu, als Werner Weigel die Bühne betrat. Das Publikum quittierte das Engagement des Inhabers von Großhändler Kurt Weigel in Cloppenburg mit stehenden Ovationen - wofür sich Weigel wiederum gerührt bedankte. Seine Firma ist seit 26 Jahren Gesellschafter im VFG; Weigel selbst gehörte dem Aufsichtsrat 24 Jahre lang an, davon sieben lang als Vorsitzender.
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aus BTH Heimtex 07/17 (Wirtschaft)