DLS – Die Leitmesse Schlafen

Der Schlafraum als Thema der Zukunft


Göttingen. Innovation trifft Inspiration: Unter diesem Motto hatte der MZE seine Mitglieder zum dritten Mal in die Lokhalle nach Göttingen eingeladen. Die Leitmesse Schlafen im Rahmen des so genannten Messe-Parks setzte bei den Ausstellern wieder einen klaren Akzent auf das Thema Matratzen und Schlafsysteme. Auch die Schlafraumeinrichtung nahm in Vorträgen und eigens inszenierten Kojen des Verbandes breiten Raum ein.

Viele namhafte Aussteller fanden sich in der Lokhalle, die der Messe mit ihrem rauen Industriecharme eine ganz besondere Note gibt. Die Rahmenbedigungen in Göttingen sind ideal: Die unmittelbare Anbindung der Halle an den ICE-Bahnhof mit seiner engen Taktung macht die Anreise mit dem eigenen Auto nicht unbedingt notwendig. Die meisten Hotels sind für die Übernachtungsbesucher fußläufig erreichbar, und auch der Weg in die City der Studentenstadt ist nicht weit.

Und dann sind da natürlich noch die 9.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die dem Messe-Park zur Verfügung stehen. Ein Großteil davon war auch in diesem Jahr wieder dem gesunden Schlaf vorbehalten - nicht zuletzt dem umfangreichen Portfolio an Eigenmarken des MZE und seiner Industriepartner. Der Verband präsentierte unter anderem das Ipnomed-Beratungskonzept, das für jede Körperform eine geeignete Matratze empfiehlt. Im Lifestyle-Segment Keno Kent bietet der MZE neben modernen Boxspringbetten hochwertige Frottierwaren und ein schlüssiges Bettwaren-Konzept an.

Allein zur Leitmesse Schlafen waren rund 90 ausstellende Unternehmen gelistet, cirka 60 weitere aus den Bereichen Einrichter und Küche komplettierten das Angebot. Wie auch im vergangenen Jahr waren einige Firmen darunter, die auf der Möbelmesse im Januar nicht ausstellen und den Besuch der Leitmesse aus Sicht des Handels daher besonders lohnen. Mit Tempur und Lattoflex waren in Göttingen zwei prominente Namen vertreten, die 2016 noch auf der ABK Open zu finden waren.

Auch ansonsten konnte sich die Liste der Aussteller sehen lassen: Ada (Birkenstock), Brinkhaus und Badenia, Centa-Star, Fey, Froli, Grosana, Hilding Anders, LS Bedding, Manifattura Falomo, OBB, Optimo, Paradies, Recticel, Rummel, Sanders, SchwarzwaldHn8, Spessarttraum, Technogel, Traumina, Veldeman, Walburga oder Werkmeister waren darunter - um nur einen Teil zu nennen.

So großzügig die Lokhalle einerseits wirkt, so schnell entsteht hier allerdings auch der Eindruck, dass sich der Besucherstrom in den weitläufigen Gängen verläuft. 20 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr vermeldete der MZE im Nachgang, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen; 2016 waren 1040 Besucher gezählt worden. "Der Messe-Park ermöglicht uns alljährlich, Kunden sowie Unternehmer von mittelständischen Fachgeschäften und Fachmärkten zu treffen. Mit dem Verlauf der Messe sind wir sehr zufrieden und hatten zahlreiche gute Gespräche. Die Resonanz der Teilnehmer auf die Veranstaltung ist überaus positiv", erklärte MZE-Geschäftsführer Rüdiger Gehse. "Schon jetzt freuen wir uns auf die nächste Messe."

Aussteller wie Besucher fanden in der Lokhalle erneut beste Bedingungen vor, die eine großzügige und professionell -gestaltete Fachmesse ausmachen. Dazu gehört auch das Catering in einem eigenen, abgetrennten Bereich, sowie die kostenlose Versorgung mit Kaltgetränken und Kaffeespezialitäten, die bei der Leitmesse zum Standard gehören. All dies trug zur angenehm entspannten -Atmosphäre bei.

Verändert hat sich das Vortragsprogramm, das der MZE in diesem Jahr teilweise in die Mittagszeit verlegt hat. Passend zur bayerischen Heimat des Verbandes wurden Leberkäs-Semmeln verteilt, damit die Zuhörer sich sowohl inhaltlich als auch kulinarisch stärken konnten. Das Angebot wurde in unterschiedlicher Intensität angenommen, was sicherlich auch dem Umstand geschuldet ist, dass die Messebesucher in erster Linie wegen der Aussteller nach Göttingen kommen und weniger wegen der Vorträge. Und auch nicht jeder Aussteller zeigte sich erfreut über das Parellelprogramm.

Zeitlich unglücklich platziert war die erstmalige Übergabe des MZE-Betten-Awards gegen Ende der Messe, die nur noch eine Handvoll Zuschauer anlockte. Eine Verleihung im Rahmen der Messeeröffnung hätte den ausgezeichneten Fachhändlern sicherlich mehr Wertschätzung entgegengebracht. Betten Schmidt in Riedering und Horizont Betten aus Hamburg wurden vom MZE für ihre Service- und Beratungsleistungen ausgezeichnet.

Zum Auftakt der Messe war es wie in den Jahren zuvor an Helmut Stauner, die Anwesenden auf die Rahmenbedingungen einzustimmen, unter denen die Leitmesse Schlafen 2017 stattfand. Und er sparte nicht mit Mahnungen: "Die Bettenhändler sind massiv unter Beschuss", so Stauner. "Die Leistung im Verkauf muss neu definiert werden." (siehe auch eigener Kasten). Der Ansatz des MZE: Fachhändler müssen sich zu Schlafraumeinrichtern entwickeln. Denn der Kunde denke in ganzen Räumen: "Sie müssen für ihn die erste Adresse sein, wenn er sein Schlafzimmer schön einrichten will."

Stauners These: Das Schlafzimmer beginnt sich in seiner Funktion zu verändern, aber auch in seiner Ausstattung. Mit durchschnittlich 22 Quadratmetern werde es immer größer, statt Teppichboden liege dort fast nur noch Parkett oder Laminat. Und: Es findet sich bei jedem fünften Kunden ein Sekretär im Schlafzimmer, bei jedem dritten ein Einzelsessel. Außer zum Schlafen nutzen die Deutschen ihr Schlafzimmer zum Lesen (35 %), zum Arbeiten (19 %) oder Bügeln (35 %).

Mit dem Konzept "Der Schlafraumeinrichter" will der MZE diesen Trend aufgreifen. Auf der Messe waren entsprechende Kojen aufgebaut, um anschaulich zu machen, wie dies am POS umgesetzt werden kann. Neben Sortimentsempfehlungen im Schrankbereich umfasst das Konzept ergänzende Lieferanten für Einzelsessel, Lampen, Teppiche und anderes mehr. Händler erhalten außerdem eine Unterstützung für Werbung und Marketing sowie entsprechende Schulungen durch den Verband.

"Wir spiegeln in unseren Ausstellungen nicht wieder, wie die Leute längst leben", ermahnte Stauner mit Blick auf den Funktionswandel des Schlafraumes. Neben dem Thema Ergnonomie, das den Bettenfachhandel wesentlich prägt, gebe es beim Kunden das immer stärker werdende Kaufmotiv Ästhetik, so Stauner: "Wenn wir das nicht bedienen, haben wir ein Problem."

Der Abend des ersten Messetages stand traditionell im Zeichen einer legeren und zwanglosen Festveranstaltung. Bei Büffett und Getränken konnten Aussteller und MZE-Mitglieder ihre Kontakte vertiefen und in vielen Gespächen Neuigkeiten, Persönliches oder Messetratsch austauschen. Musikalisch untermalt wurde der Abend vom Duo Piano.Vocal mit Flügel und zweistimmigem Gesang, das sich schließlich auch als DJs betätigte, so dass noch ausgelassen getanzt werden konnte, bevor am nächsten Morgen der zweite Messetag startete.
aus Haustex 07/17 (Marketing)