Haustex/United-Research-Kundenbarometer: Matratzen Teil 2

Rummel arbeitet sich weiter nach vorn


Hamburg. Lattoflex ist erneut im Bettenfachhandel das Maß aller Dinge: Wieder kann sich das Bremervörder Unternehmen in der Detailanalyse der Marktbefragung als unumstrittener Sieger sehen. Sowohl nach der Durchschnittsnote als auch in der Punktewertung schafft das Unternehmen den ersten Platz unter den acht analysierten Firmen. Im Ranking der Verfolger gibt es allerdings einige bemerkenswerte Veränderungen. So konnte Optimo zum Beispiel seine Gesamtnote am stärksten verbessern.

Bereits zum fünften Mal lässt die Haustex den Matratzenmarkt im deutschen Bettenfachhandel durchleuchten. Dabei hat es in den Jahren häufig ein Auf und Ab in den Einzelbewertungen gegeben. Mal konnte die eine Firma den Sieg in einer Kategorie für sich reklamieren, mal eine andere. Aber in einigen Kategorien, genauer gesagt in sechs, gab es seit 2013 stets den gleichen Gewinner. Bis auf Widerruf kann man diese Kategorien als Erbhöfe der Unternehmen bezeichnen.

So wie in den vergangenen vier Jahren, gelingt Röwa auch diesmal bei der Produktqualität der erste Platz. Und das mit deutlichem Abstand zum Zweitplatzierten Werkmeister. Die fünf anderen Kategorien hat Lattoflex seit 2013 scheinbar fest für sich verbucht. Bei der Vertriebspolitik musste das Unternehmen sich im ersten Jahr den Sieg noch mit Werkmeister teilen. Seitdem steht man alleine an der Spitze. Die Kundenbetreuung wird ebenfalls von Anfang an als top bewertet: Sowohl die Qualität des Außendienstes als auch des Innendienstes kann Jahr für Jahr Bestnoten sammeln. Ohne Unterbrechung werden außerdem die Freundlichkeit der Marke als auch die Verkaufsförderung mit Bestnoten versehen.

Insgesamt kommt Lattoflex wie im letzten Jahr auch diesmal auf neun Siege in den 16 Einzelkategorien. Röwa steht in zwei Einzeldisziplinen ganz oben auf dem Treppchen, zwei weniger als vor einem Jahr. Dafür erreicht Grosana in diesem Jahr zwei Einzelsiege, im letzten Jahr ging man noch leer aus. Tempur erreicht erneut einen Einzelsieg. Neue Sieger sind je einmal Optimo und Veldeman. Aus dem Kreis der Einzelsieger ausgeschieden ist dafür Rummel. Zuletzt stand das Unternehmen zweimal ganz oben auf dem Siegerpodest. In diesem Jahr schaffen also sechs der acht Firmen zumindest einen Kategorie-Sieg, zwei mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig ist Rummel aber auch ein schönes Beispiel dafür, dass Einzelplatzierungen in der Befragung nicht alles sind, denn in der Gesamtwertung haben die Franken sich deutlich verbessern können.

Wertung nach Noten

Insgesamt schneiden die acht näher betrachteten Lieferanten leicht besser ab als zuletzt. Dafür spricht die Durchschnittsnote von 2,05 nach 2,10, wenn man den Querschnitt über sämtliche Noten der Umfrage-Firmen rechnet. Mit der Gesamtnote 1,75 steht Lattoflex in der Gesamtwertung über alle 16 Einzelkategorien wieder an erster Stelle. Das entspricht einer leichten Verbesserung nach der Note 1,76 vor einem Jahr. Zu den neun ersten Plätzen gesellen sich je ein zweiter und dritter Rang. In nur vier Kategorien gehört Lattoflex nicht zu den
Top-3.

Während sich Lattoflex insgesamt nur leicht verbessern konnte, hat Rummel einen stärkeren Sprung in der Benotung vollzogen - erneut. Nach zuletzt 1,93 erreicht man diesmal 1,88. Gleichzeitig verschlechtert sich Röwa gegen den Trend leicht von 1,84 auf 1,91. Somit überholt Rummel in diesem Jahr Röwa und landet auf den zweiten Rang. Vor zwei Jahren rangierte Rummel noch auf Platz fünf.

Zwar erreicht man diesmal wie erwähnt keinen Sieg in einer Einzeldisziplin, dafür aber steht Rummel siebenmal auf Rang zwei. Zuletzt waren es nur vier Zweitplatzierungen. Hinzu kommen erneut fünf dritte Plätze. Wie Lattoflex landet Rummel also nur viermal nicht unter den Top-3.

Röwa bleibt diesmal nur Rang drei, den man allerdings auch schon vor zwei Jahren inne hatte. In der Hälfte aller Kategorien kann sich das Unternehmen aus Mössingen zu den Top-3 zählen. Neben zwei ersten Plätzen erreicht man jeweils drei zweite und dritte Plätze.

Zu den Gewinnern nach Noten gehört auch Grosana. In der Gesamtnote geht es von 2,03 auf 1,94 hoch. Damit bestätigt das Unternehmen seinen vierten Platz vom letzten Jahr, knapp hinter Röwa. Diesmal landen die Reutlinger fünfmal unter den besten drei Firmen. Zu den beiden ersten Plätzen gesellen sich zwei zweite und ein dritter Rang. Im letzten Jahr gab es zwar vier dritte Plätze, aber auch keinen ersten Platz.

Optimo hat sich in dieser Umfrage am stärksten steigern können. Nach der Note 2,27 erreichen die Österreicher jetzt die Note 2,01. Das ist die zweitbeste Gesamtnote für das Unternehmen, nur bei der ersten Umfrage gab es eine noch bessere Note. Folglich rutscht Optimo auch einen Rang nach oben, von sechs auf fünf. Die Zahl der Top-Platzierungen verdoppelt man von drei auf sechs. Neben einem ersten Platz erreicht man vier zweite (zuletzt einen) und einen (zwei) dritte Plätze.

Vom fünften Platz verdrängt wurde Werkmeister. Das Unternehmen hat sich ebenfalls gegen den Trend leicht verschlechtert, von 2,08 auf 2,14. Diese Gesamtnote reicht nur noch zum sechsten Platz. Es bleibt bei drei Top-Notierungen, allerdings hat sich das Verhältnis von zuletzt zwei zweiten Rängen und einem dritten Rang diesmal umgedreht: ein Zweiter und zwei Dritte.

Auf den Rängen sieben und sechs ändert sich in der Reihenfolge nichts. Veldeman kommt vor Tempur. Aber Veldeman hat seine Gesamtnote ebenfalls deutlich überdurchschnittlich verbessern können und liegt jetzt bei Note 2,29 nach 2,44. Gelang zuletzt keine Top-Platzierung, so kommen die Belgier diesmal gleich auf einen ersten Platz. In welcher Kategorie, dazu in der Einzelbetrachtung der Unternehmen. Tempur konnte sich im letzten Jahr in der Note deutlich verbessern, dieser Trend setzt sich diesmal leider nicht fort. Man stagniert bei Note 2,47 nach 2,45. Auf der Habenseite stehen eine Erstplatzierung wie im letzten Jahr für die Markenstärke und zusätzlich ein zweiter Platz.

Punkte-Ranking

Gelegentlich ergibt das Ranking nach Punkten eine andere Reihenfolge als in der Notenwertung. Dabei ist alleine die Platzierung relevant, egal wie knapp oder weit der Abstand der einzelnen Firmen nach der Benotung ist. Für Platz eins erhält man acht Punkte, für den achten Platz lediglich einen. Diesmal bestätigt die Punktwertung das Ergebnis nach Noten.

Lattoflex verbessert sich leicht um einen Punkt auf 101 Punkte und bleibt somit als einziger Lieferant im Club der 100er. Vor einem Jahr reichte das nur zu Rang zwei nach Punkten, diesmal also Platz eins. Erneut ganz knapp am dreistelligen Ergebnis vorbei schrammt Rummel mit 97 Punkten. Die Verbesserung in der Gesamtnote wirkt sich hier nicht aus, denn in der letzten Umfrage erzielte man noch 98 Punkte.

Röwa kommt auch nach Punkten (88) auf den dritten Platz. Zuletzt erreichten die Mössinger mit 103 Punkten noch den ersten Platz vor Lattoflex und Rummel. Grosana kann ein Pünktchen hinzu gewinnen, landet mit 81 Punkten erneut auf dem vierten Platz. Dass Optimo in der Benotung richtig zulegt, spiegelt sich auch in der Punktewertung. 78 Punkte bedeuten ein Plus von 27 Punkten, damit liegt das Unternehmen knapp hinter Grosana auf Platz fünf und macht gegenüber der letzten Umfrage einen Platz gut.

Werkmeister lässt auch in dieser Wertung Federn und verliert gegenüber dem letzten Jahr 17 Punkte auf jetzt noch 56 Punkte. Das reicht nur noch zum sechsten Platz, einen schlechter als zuletzt. Veldeman kann sich um sechs Punkte auf 40 Punkte verbessern. Da Tempur sich lediglich um einen Punkt auf 39 Zähler steigert, tauschen die beiden Firmen die Platzierungen: Rang sieben diesmal für Veldeman, Rang acht knapp dahinter für Tempur.

Einzelauswertung


Lattoflex
Von der Spitze grüßt erneut Lattoflex. Die Gesamtnote 1,75 ist einen Tick besser als vor einem Jahr mit 1,76 und bedeutet gleichzeitig die zweitbeste Benotung in den fünf Jahren, die wir die Marktanalyse machen. Lediglich 2015 waren die Bremervörder mit 1,64 besser.

Erneut ist das Unternehmen in neun Einzelkategorien durch die anderen Firmen nicht zu übertrumpfen und kommt auf den ersten Platz: Markensympathie, Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung, Qualität von Innen- und Außendienst, Zukunftsperspektiven des Unternehmens (wen wunderts?), Freundlichkeit der Marke, Kulanz und Verkaufsförderung. Die Markenstärke landet auf Platz zwei hinter Tempur. Dritte Plätze erreicht Lattoflex für seine Produktqualität und die Lieferzuverlässigkeit. In Summe kommt man in zwölf der 16 Kategorien unter die besten drei.

Wie schon im letzten Jahr landet man auf der anderen Seite in den gleichen drei Kategorien nur auf Platz sieben: Preis-Leistungsverhältnis, Lieferschnelligkeit und Konditionen. Die Konstanz in der Bewertung sagt auch etwas über das Unternehmen aus. Die Verkäuflichkeit der Ware wird mit Platz fünf im Mittelfeld bewertet.

In zehn Kategorien kann Lattoflex seine Note gegenüber dem Vorjahr verbessern. Dabei stechen zwei besonders positiv hervor. Die Reklamationsbearbeitung verbessert sich von 1,58 auf 1,38 und die Konditionen steigen von 2,78 auf 2,47 - immerhin, auch wenn es weiterhin sechs Firmen mit besseren Noten gibt. Etwas weniger gut als zuletzt werden die Vertriebspolitik, die Lieferschnelligkeit, die Qualität des Außendienstes, die Markenstärke, die Zukunftsperspektiven und die Freundlichkeit der Marke bewertet. Zu viel sollte man aber nicht in diese Entwicklung interpretieren, da die Noten immer noch gut oder sogar besser als gut sind.

Die beste Note erreicht der Innendienst im Bremervörde, dem Team wird mit 1,29 eine sehr gute, wirklich tadellose Leistung bescheinigt. Und auch bei der Reklamationsbearbeitung mit 1,38 gibt es wirklich keinen Grund zum Meckern.


Rummel
Auf Platz zwei finden wir diesmal ein anderes Unternehmen als zuletzt: Rummel verdrängt mit der Note 1,88 (nach 1,93) Röwa auf Platz drei und setzt damit seinen Aufschwung fort. Vor zwei Jahren kam das Unternehmen in der Gesamtwertung noch auf Rang fünf. Man kommt dem Tabellenersten also immer näher.

Ein kleiner Wermutstropfen in der insgesamt erfolgreichen Entwicklung ist, dass Rummel diesmal in keiner Kategorie auf den ersten Platz kommt. 2016 gelang dies beim Preis-Leistungsverhältnis und bei den Konditionen. Dafür stehen unter dem Strich aber sieben Zweitplatzierungen nach vier im Vorjahr und unverändert fünf dritte Plätze. Also zählt man in zwölf Kategorien zu den Top-3, eine mehr als in der letzten Umfrage. Platz zwei erntet Rummel für das Preis-Leistungsverhältnis seiner Produkte, Vertriebspolitik, Schnelligkeit der Lieferungen, Zukunftsperspektiven des Unternehmens, Verkäuflichkeit der Produkte, Freundlichkeit der Marke und die gewährten Konditionen. Platz drei für Markensympathie, Qualität für Außen- wie Innendienst, Kulanz und Verkaufsförderung kommen hinzu.

In acht Kategorien kann sich das Unternehmen gegenüber 2016 verbessern, zwei weitere kommen mit unveränderter Note hinzu. Besonders deutlich aufwärts geht es bei der Markensympathie (1,70 nach 1,87), der Außendienstqualität (1,93 nach 2,13) der Markenstärke (2,25 nach 2,54) und nicht zuletzt der Verkaufsförderung (2,38 nach 2,61). Firmenmaskottchen Zipzap dürfte es freuen. Überwiegend marginale Abwertungen gibt es für die Vertriebspolitik (1,92 nach 1,86), die Lieferschnelligkeit (1,70 nach 1,57), Lieferzuverlässigkeit (1,56 nach 1,48), Reklamationsbearbeitung (1,89 nach 1,79) Konditionen (1,98 nach 1,91) und Kulanz (1,81 nach 1,75).

Die beste Note bleibt die Lieferzuverlässigkeit mit 1,56. Die Verkaufsförderung bleibt trotz erneut erheblicher Verbesserung mit 2,38 die am wenigsten gute Benotung.


Röwa
Hatte Röwa im letzten Jahr nach Noten noch knapp die Nase vor Rummel, so ist es diesmal umgekehrt. Eine leichte Verschlechterung von Note 1,84 auf 1,91 reicht aus, um das Unternehmen auf Platz drei landen zu lassen. Bei den Top-Platzierungen musste das Unternehmen ebenfalls Federn lassen. Landete man zuletzt 13 Mal unter den besten drei, so sind es diesmal nur noch acht Top-Platzierungen. Statt vier erntet man nur noch zwei Erstplatzierungen. Unangreifbar ist man bei der Produktqualität, die Röwa seit der ersten Umfrage anführt. Das Maß aller Dinge ist das Unternehmen außerdem bei der Verkäuflichkeit der Produkte. Zweite Plätze gibt es für Markensympathie, Liefergeschwindigkeit und -zuverlässigkeit. Vor Jahresfrist gab es noch fünf zweite Plätze. Auf Rang drei rangiert man bei der Reklamationsbearbeitung, der Markenstärke und für die Zukunftsperspektiven. Bei den übrigen Kategorien landet Röwa im Mittelfeld - mit einer Ausnahme. Der Außendienst wird nur auf Platz sieben eingeordnet. Die Fluktuation im Vertrieb scheint dem Unternehmen bislang nicht gut getan zu haben.

Die beste Note erreicht Röwa für seinen Erbhof, die Produktqualität. Mit der Note 1,41 liegt sie sogar noch etwas höher als vor einem Jahr. Die Verkaufsförderung wird am schlechtesten benotet, mit 2,62.

In vier Einzeldisziplinen kann sich Röwa gegen den eigenen Trend verbessern. In der letzten Umfrage waren es 13 Kategorien. Neben der erwähnten Produktqualität sind dies das Preis-Leistungsverhältnis (1,84 nach 1,89), die Reklamationsbearbeitung (deutliche Steigerung von 1,93 auf 1,73) und die Markenstärke (von 2,14 auf 2,07). In den übrigen zwölf Kategorien ging es demgegenüber mehr oder minder stark nach unten. Die ehemals sehr starke Lieferschnelligkeit wird nur noch mit 1,70 nach 1,45 benotet. Das ist wohlgemerkt immer noch eine 2+. Die erwähnte Qualität des Außendienstes fällt auf 2,33 nach 2,07. Für die Freundlichkeit der Marke reicht es noch zu einer 1,97 nach 1,79. Und die Verkaufsförderung sinkt von 2,49 auf 2,62. Die diesjährige Eröffnung des Berliner Flagship-Stores als Testlabor für die Verkaufsförderung scheint sich also noch nicht auszuzahlen.


Grosana
Das schwäbische Unternehmen kann sich über eine deutliche Verbesserung in der Gesamtnote von 2,03 auf 1,94 freuen. Allerdings reicht die Verbesserung nicht, sich im Ranking zu verbessern. Dort bleibt es bei dem vierten Platz, wenn auch knapp hinter Röwa. Bei den Einzelplatzierungen schafft Grosana fünf statt sechs Platzierungen unter den Top-3, dafür gelingt dem Unternehmen aber eine qualitative Verbesserung. Zweimal schafft man es auf den ersten Platz, zuletzt ging man noch leer aus. Hinzu kommen unverändert zwei zweite Plätze und ein dritter Platz, nach zuletzt vier dritten Plätzen. Die übrigen Kategorien rangieren im Mittelfeld, mit zwei Ausnahmen. Die Zuverlässigkeit der Lieferungen reicht nur zu Platz sechs, die Markenstärke ist für Grosana in der Wertung eher eine Schwäche und landet auf Platz acht.

Erste Plätze gibt es für die Lieferschnelligkeit und die Konditionen gegenüber dem Handel. Platz zwei erringt Grosana für die Freundlichkeit der Marke und die gewährte Kulanz. Die Vertriebspolitik ist Platz drei wert. In drei Kategorien hat sich Grosana leicht verschlechtert, in 15 verbessert. Besonders hervorzuheben sind die Steigerungen bei der Markensympathie von 1,92 auf 1,78, der Liefergeschwindigkeit von 1,85 auf 1,58, den Zukunftsperspektiven von 2,36 auf 2,11 und den Konditionen von 1,92 auf 1,71. Die beste Note erreicht man für die Liefergeschwindigkeit, die Markenstärke wird nur mit 2,92 bewertet, der schlechtesten Note.


Optimo
Der heimliche Gewinner dieser Umfrage ist Optimo. Kein anderer Anbieter verbesserte sich in dieser Umfrage so stark, wie die Österreicher: von 2,27 auf 2,01 um mehr als eine Viertelnote. Eine bessere Note heimste man nur in der ersten Umfrage ein. Dank dieser deutlichen Leistungssteigerung steht das Unternehmen in dieser Umfrage auf Platz fünf, nach zuletzt Platz sechs. In 17 von 18 Kategorien stehen in diesem Jahr verbesserte Noten zu Buche. Lediglich bei den Konditionen steht die gleiche Note wie zuletzt.

Entsprechend verdoppelt Optimo seine Platzierungen unter den Top-3 von drei auf sechs. Platz eins gibt es für die Lieferzuverlässigkeit. 2016 ging Optimo bei den ersten Plätzen noch leer aus. Nach einem zweiten Platz kann man nun viermal Rang zwei erringen, für die Reklamationsbearbeitung, Qualität von Innen- und Außendienst sowie die Konditionen. Platz drei für das Preis-Leistungsverhältnis rundet das gute Ergebnis ab.

Bei 17 verbesserten Noten kann man nur die stärksten Änderungen hervorheben. Die Vertriebspolitik wird mit 2,10 bewertet, nach 2,33. Die Liefergeschwindigkeit steigt von 2,12 auf 1,83. Die Schwesterdisziplin Lieferzuverlässigkeit wird sogar mit einer 1- bewertet, 1,41 nach 1,69. Innen- und Außendienst haben sich die letzte Benotung offenbar zu Herzen genommen und sich ebenfalls deutlich verbessert, der Innendienst von 1,94 auf 1,62.

Die verstärkten Marketing-Bemühungen von Optimo und der Marken-Relaunch scheinen sich jetzt auch im Handel niederzuschlagen. Dafür sprechen Freundlichkeit der Marke (2,21 nach 2,58) und vor allem Verkaufsförderung (2,62 nach 3,17). Infolgedessen gewinnen auch die Markenstärke (2,68 nach 3,23) und die Zukunftsperspektiven (2,07 nach 2,40).


Werkmeister
Schon in der letzten Umfrage bekam das Unternehmen aus dem hohen Norden einen Denkzettel verpasst und wurde schlechter bewertet. Das setzt sich diesmal fort, wenn auch in abgeschwächter Form: Note 2,14 nach 2,08 reicht nur noch zu Platz sechs, nach zuletzt Platz fünf. Erstplatzierungen gab es da auch schon nicht, lediglich zwei zweite Plätze und einen dritten Platz. Das hat sich nun umgekehrt in einen zweiten Platz für die Produktqualität und und zwei dritte Plätze für Lieferzuverlässigkeit und Verkäuflichkeit der Ware.

In fünf Kategorien verbessert sich Werkmeister in der Note. Die gute Liefergeschwindigkeit wird minimal besser bewertet (2,03 nach nach 2,04), die noch bessere Lieferzuverlässigkeit etwas stärker (von 1,65 auf 1,52). Leichte Verbesserungen gibt es auch bei Markenstärke (2,73 nach 2,76), Zukunftsperspektiven des Unternehmens (2,16 nach 2,21) und Freundlichkeit des Markenimages (2,14 nach 2,17). In den übrigen 13 Kategorien wird Werkmeister dagegen schlechter bewertet, meist nur minimal, zum Teil aber auch signifikant. Die Kulanz verschlechtert sich auf 2,27 nach 2,13. Die Verkaufsförderung von 2,64 auf 2,91. Die Außendienstqualität wird sogar nur noch mit 2,45 nach 2,19 bewertet. Diese drei Kategorien bekommen folglich auch die schlechtesten Platzierungen mit Rang sieben für Kulanz und Verkaufsförderung und Rang acht für den Außendienst.

Bei Werkmeister sieht man die aktuelle Benotung mit wenig Begeisterung und fühlt sich vom Handel zum Teil missverstanden. Die Begründung: Im Bestreben des Unternehmens nach Transparenz und weiterer Produktverbesserung, analysiere man unter anderem sehr genau, welche Ursachen Reklamationen hätten, heißt es bei Werkmeister. Mit der damit verbundenen Nachfrage beim Handel stoße man nicht immer auf Verständnis und auf Irritation, so die Werkmeister-Geschäftsführung, die eine eigene Befragung im Handel ankündigt.


Veldeman
Auch Veldeman kann sich gegenüber der letzten Umfrage nennenswert verbessern. Nach der Gesamtnote 2,44 erreichen die Belgier diesmal die Note 2,29. Eine Steigerung um 0,15 Punkte ist recht deutlich, vor allem wenn man betrachtet, wie eng es teilweise zwischen den acht Unternehmen ausgeht. Zu einer besseren Platzierung hat es dennoch nicht gereicht, es bleibt bei Rang sieben.

Trotzdem kann sich das Unternehmen freuen, denn in diesem Jahr springt eine Platzierung unter den Top-3 heraus, und dann gleich ein erster Platz für das Preis-Leistungsverhältnis. Die übrigen Platzierungen rangieren aber weiterhin eher in den unteren Etagen. Die nächst besten Plätze sind Rang fünf für die Konditionen sowie Rang sechs für Produktqualität, Qualität des Außendienstes, Zukunftsperspektiven des Unternehmens und Kulanz. Nach wie vor hakt es bei Lieferzuverlässigkeit und Liefergeschwindigkeit, wo man lediglich auf dem achten Platz landet, wie auch bei Freundlichkeit des Markenimages und Verkaufsförderung.

Betrachtet man die Benotungen, so gibt es lediglich zwei Einzelkategorien mit einer schlechteren Note als im Vorjahr: Die Qualität des Innendienstes fällt von 2,00 auf 2,18. Dieses Problem hat man aber bei Veldeman erkannt und den Innendienst bereits aufgestockt. Ausgewirkt hat sich diese Maßnahme in der Wahrnehmung des Handels offensichtlich noch nicht. Außerdem sinkt die Kulanz von 2,17 leicht auf 2,23.

Die übrigen 14 Einzeldisziplinen verbessern sich gegenüber der letzten Umfrage. Meist sogar sehr deutlich, sodass es schwer fällt, einige davon besonders hervorzuheben. Die Verkäuflichkeit wird nun mit 2,28 bewertet, nach 2,56. Die Markenstärke springt auf 2,90 nach 3,33. Auch im Lieferservice geht es bei Veldeman aufwärts: Die Liefergeschwindigkeit wird mit 2,46 nach 2,64 bewertet, die Lieferzuverlässigkeit mit 2,08 nach 2,31. Fortschritte sind also deutlich erkennbar. Auch der Außendienst wird erkennbar besser bewertet mit 2,31 nach 2,50.

Die beste Note erzielt Veldeman logischerweise mit 1,77 für das Preis-Leistungsverhältnis, dicht gefolgt von der Produktqualität mit einer 1,90. Die Verkaufsförderung wird mit 3,05 am schlechtesten bewertet.

Da firmeninterne Maßnahme häufig erst mit Verzögerung im Handel wahrgenommen werden, sollte es nicht wundern, wenn im kommenden Jahr weitere Fortschritte zu verzeichnen sind.


Tempur
Im letzten Jahr hat Tempur sich in der Gesamtnote deutlich verbessern können. Diesmal jedoch tritt man aus Sicht des Handels auf der Stelle. Die Gesamtnote 2,47 reicht nur zum letzten Platz und ist minimal schlechter als zuletzt, als man eine 2,45 erhielt. Immerhin kann man den ersten Platz bei der Markenstärke und den zweiten Platz für die Verkaufsförderung aus dem letzten Jahr bestätigen.

Alleine in neun Kategorien kommt Tempur lediglich auf den letzten Platz: Sympathie der Marke, Preis-Leistungsverhältnis, Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung, Qualität des Innendienstes, Zukunftsperspektiven des Unternehmens, Warenverkäuflichkeit, Konditionen und Kulanz. Für Produktqualität und Lieferzuverlässigkeit gibt es nur den vorletzten Platz.

In zehn Kategorien wird das Unternehmen besser, in sechs schlechter bewertet. Überwiegend leicht aufwärts geht es bei Markensympathie (2,70 nach 2,71), Produktqualität (2,19 nach 2,23), Vertriebspolitik (3,11 nach 3,18), Lieferschnelligkeit (2,19 nach 2,27), Reklamationsbearbeitung (2,43 nach 2,45), Außendienstqualität (2,17 nach 2,32), Zukunftsperspektiven (2,55 nach 2,57) und Freundlichkeit des Markenimages. Erkennbar besser sind Preis-Leistungsverhältnis (3,02 nach 3,36) und Konditionen (3,39 nach 3,52).

Was ist Ihnen wichtig?

Wie üblich, fassen wir auch in dieser Umfrage mehrere Einzeldisziplinen zusammen, um den Lesern einen Überblick zu geben, welche Unternehmen in welchen Bereichen ihre besonderen Stärken haben. Dabei wird der Mittelwert der jeweiligen Disziplinen gewertet.

Die Sympathie der Marke, Freundlichkeit sowie Qualität von Außen- und Innendienst prägen den Faktor Mensch. Lattoflex steht auch diesmal auf dem ersten Platz, aber auf Rang zwei und drei gibt es Neueinsteiger. Rummel kommt diesmal auf Platz zwei und Optimo auf Platz drei. Dafür weichen müssen Röwa beziehungsweise Grosana.

Das Preis-Leistungsverhältnis, Konditionen, Kulanz und Reklamationsbearbeitung bedeuten manchmal bares Geld. In dieser Kategorie ist das Siegertreppchen komplett neu gemischt worden. Grosana rückt von Rang zwei auf eins und verdrängt damit Rummel auf Rang zwei. Neu auf Platz drei ist Optimo, das Röwa vom Treppchen drängt.

Das Image eines Produktes prägen die Markenstärke und die Verkaufsförderungsmaßnahmen. Platz eins und zwei bleiben mit Lattoflex und Tempur unverändert. Rummel schiebt sich auf den dritten Rang und erneut muss Röwa dafür Platz machen.

Lieferzuverlässigkeit und Liefergeschwindigkeit bestimmen die Stärke im Bereich Dienstleistung. Hier steht erneut Röwa an Platz eins. Neu auf Platz zwei ist Grosana, zuletzt auf Platz drei gelandet. Den dritten Platz nimmt nun aber Optimo ein, sodass Rummel gar nicht mehr auf dem Treppchen landet.

Die Güte eines Produktes definieren Qualität und Verkäuflichkeit. Auch hier ist Röwa erneut das Maß aller Dinge und verteidigt seine ersten Platz vom Vorjahr. Werkmeister und Rummel tauschen ihre Plätze, sodass Rummel diesmal auf zwei steht und Werkmeister auf drei.

Das Thema Zukunft wird geprägt von der Einschätzung der Vertriebspolitik und der Zukunftsperspektiven. Lattoflex ist und bleibt in dieser Kategorie die Nummer eins. Auf den folgenden Plätzen gibt es wieder einen Tausch: Rummel kommt diesmal auf Rang zwei und Röwa auf Rang drei.

One-fits-all: Eine gute Idee?

Die One-fits-all-Matratzen der Internethändler haben den stationären Bettenhandel unruhig werden lassen. Wie reagiert man auf dieses Angebot? Schließlich scheinen die Absatzzahlen dem Konzept Recht zu geben. Ob man damit Geld verdient, steht auf einem anderen Blatt. Die Verbände jedenfalls bieten inzwischen ihrerseits den Mitgliedshäusern verbandseigene Lösungen an und appellieren an ihre Mitglieder, sie ins Sortiment aufzunehmen. Anlass genug, um die Händler einmal zu fragen: Wie stehen Sie zu der One-fits-all-Matratze Ihres Verbandes?

Die Begeisterung hält sich allerdings sehr in Grenzen. Mehr als zwei Drittel der Befragten, 69 Prozent, lehnen die Matratze ihres Verbandes rundweg ab. Sie sind der Auffassung, dass sie das Konzept des Händlers unglaubwürdig machen und führen sie darum erst gar nicht in ihrem Geschäft. Sieben Prozent verwenden die Matratze offenbar als schlechtes Beispiel, um die Güte der anderen Matratzen besser belegen zu können. Lediglich jeder zehnte Händler nutzt die Matratze so, wie es der Verband vorgesehen hat und betrachtet die Einheitsmatratze als Abrundung des eigenen Sortiments. Jeder achte Befragte, 13 Prozent, hat von der Matratze seines Verbandes überhaupt noch nichts mitbekommen, und kann sich deshalb noch keine Meinung darüber bilden. Die Zahlen klingen nicht so, als ob es sich dabei um einen Volltreffer handelt.

So lief die Befragung

1. Das Haustex/United-Research-Kundenbarometer Matratzen-Lieferanten besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert acht vorab ausgewählte Lieferanten, sofern sie diese auch im eigenen Sortiment führen. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat das Markforschungsinstitut eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im September 2017 in ganz Deutschland 152 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf ein Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 11/17 (Wirtschaft)