EPLF:

Innovations-Manifest


In groben Zügen bereits zur Jahresmitte 2017 angekündigt, veröffentlicht der EPLF jetzt sein zehn Thesen umfassendes Innovations-Manifest. Es formuliert das Koordinatensystem für die Arbeit des Laminatbodenhersteller-Verbandes und die Ziele, die erreicht werden sollen.

Mit einem Innovations-Manifest geht der Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller in die Offensive. "Es formuliert als neues Strategiepapier das Selbstverständnis des EPLF und definiert die Leitlinien für unsere künftige Verbandsarbeit", so der Vorsitzende Ludger Schindler (Meisterwerke Schulte). Es soll Grundstein sein für die langfristigen Marktperspektiven der europäischen Laminatindustrie und ihrer Zulieferer. In zehn Thesen werden Ziele formuliert und Wege dorthin festgelegt. Dabei geht es gleichberechtigt um interne Themen und Abläufe wie auch um die Wirkung nach außen.

Das Manifest betont die Gemeinsamkeiten, formuliert die Regeln der Zusammenarbeit, zeigt den Nutzen, den man als Mitglied daraus ziehen kann, und setzt gleichzeitig Grenzen (Stichwort: Wettbewerb statt Kartellbildung). Wichtig ist dem EPLF die Qualitätssicherung bei Laminatböden aus Produktionsstätten in Europa. Kontinuierliche technische Weiterentwicklung wird ebenso gefordert und gefördert (u.a. mit einem neuen Innovationspreis) wie die Teilnahme an der Normenarbeit auf europäischer Ebene.

Die Erfolge dieser Aktivitäten nach außen zu kommunizieren - zum Verarbeiter, dem Handel und natürlich auch zum Verbraucher -, ist ein zentrales Anliegen des Verbandes. Die Öffentlichkeitsarbeit erfolgt mehrsprachig.

Einerseits schreibt das Innovations-Manifest allgemeine Werte fest und beschreibt die heute schon praktizierte Verbandsarbeit. Andererseits wird es sehr konkret, auch bei möglichen Aktivitäten in der Zukunft. So denkt der EPLF über eigene Fachseminare oder die Vergabe von Stipendien nach. | thomas.pfnorr@snfachpresse.de


Das Innovations-Manifest des EPLF

1. Der EPLF sichert Erfahrung

Der EPLF betreibt kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Arbeitskreis Technik und speziellen Ad-hoc-Gruppen. Die Dokumentation der Forschungsergebnisse dient als verlässliche Wissensbasis und ist gleichzeitig Motor für den technischen Fortschritt und die Erarbeitung zweckmäßiger Standards. Denn nur weltweit verbindliche Vorgaben sichern den erreichten technischen Fortschritt für alle.

2. Der EPLF fördert Mut

Der EPLF agiert im Rahmen der kartellrechtlichen Vorgaben als Expertennetzwerk, Informationsplattform und Dialogebene. Übergeordnete Branchenthemen werden in Arbeitsgruppen, Ad-hoc-Gruppen und Seminaren bearbeitet. Der Know-how-Transfer der außerordentlichen Mitglieder bietet die Chance für die ordentlichen Mitglieder, neue Trends und technologische Entwicklungen (z.B. Digitaldruck) in kürzester Zeit zu erkennen, zu bewerten und in die eigenen Sortimente umzusetzen. So erhalten die Mitglieder Gelegenheit, sich im fairen Wettbewerb untereinander zu messen und Ihren Vorsprung auszubauen.

3. Der EPLF unterstützt Marktnähe

Der EPLF unterstützt seine Mitglieder durch den Arbeitskreis Märkte + Image, über Vorträge und Fachseminare sowie durch Verbraucher-Marktforschung in Kernmärkten. Diese Informationen können unsere Mitglieder nutzen, um ihre Marktdurchdringung in vorhandenen Märkten zu vertiefen oder um neue thematische und geographische Märkte zu erschließen. Mit Fortbildungen zu potenten regionalen Zukunftsmärkten möchte der EPLF die Zukunftschancen für europäische Qualitätsprodukte in verschiedenen Weltregionen aufzeigen und verbessern. Die EPLF-Absatzstatistiken erhöhen zusätzlich die Markttransparenz für die gesamte Branche. Und schließlich sorgt auch der freundschaftliche Austausch mit anderen Laminat-Verbänden für mehr gegenseitiges Marktverständnis.

4. Der EPLF fördert Wettbewerb

Das Kartellrecht setzt die Regeln für Kooperation im EPLF. Die Grundlagenarbeit des EPLF in seinen Arbeitskreisen Technik sowie Märkte + Image dient als Basis für den fairen Wettbewerb zwischen den Mitgliedern. Auf EPLF-Ebene können sie gemeinsam gegen Wettbewerbsverzerrungen auf den Regionalmärkten innerhalb und außerhalb Europas vorgehen. Das fördert einen fairen Wettbewerb aller Marktteilnehmer und damit bessere Produktlösungen zum Nutzen der Verbraucher. Den Wettbewerb der EPLF-Akteure untereinander fördert der Verband mit seinem neu ausgelobten Innovationspreis: Es werden innovative Ideen aus dem Kreis der Verbandsmitglieder prämiert, die neue Impulse für die Entwicklung des europäischen Laminats geben.

5. Der EPLF erleichtert Qualifikation

Der EPLF bietet den Marktplatz zum Wissensaustausch auf dem neuesten Stand der Technik. Publikationen von Fachinformationen in den wichtigsten Marktsprachen für Fachleute und Verbraucher liefern die praktische Grundlage zur zeitnahen Weiterbildung der Mitarbeiter in den Unternehmen. Mögliche Zukunftsprojekte des EPLF sind verstärkte E-Kommunikation über www.eplf.com, Fachseminare oder unter Umständen die Vergabe von Stipendien durch den Verband.

6. Der EPLF schafft Dialog

Bei der fachlichen Kommunikation der EPLF-Mitglieder untereinander stehen Qualität und Innovation im Fokus. Die EPLF-Mitgliederversammlung vor Ort bei einem ordentlichen oder außerordentlichen Mitglied liefert konkrete Anknüpfungspunkte für den intensiven Dialog zu Innovationen und Trends innerhalb der europäischen Laminatbranche. Mit dem neuen Veranstaltungsformat "Laminate 2020 - Forum of Innovations" hat dieser Dialog seit 2016 eine feste Struktur erhalten. Hier geben die Zulieferer im EPLF ihren wichtigsten Kunden Einblicke ins eigene Denken und Entwickeln. So erhalten die europäischen Laminathersteller aus erster Hand kreative Anstöße für konkrete Realisierungen in ihren Sortimenten.

7. Der EPLF setzt Standards

Die Entwicklung von Standards und Normen war ein wichtiger Antrieb zur Gründung des EPLF. Der Verband initiiert eigene Forschungsprojekte mit Pilotcharakter und arbeitet zur Anpassung an den fortschreitenden Stand der Technik kontinuierlich an EN- und ISO-Standards mit. Der EPLF engagiert sich für mehr Produktsicherheit und -klarheit für die Verbraucher und alle Marktbeteiligten. Er setzt sich für harmonisierte Normen ein und stellt sich klar gegen nationale Alleingänge innerhalb der EU sowie gegen nicht harmonisierte Regeln, die den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr behindern. Auch die Unterstützung des EU Eco-Labels dokumentiert das Bekenntnis zur ökologischen Verantwortung auf
EU-Ebene.

8. Der EPLF schafft Marktpräsenz

"Quality and Innovation made in Europe" - das EPLF-Logo steht als Kompetenz-Siegel für Qualität und Innovationsgeist. Das wird von den Mitgliedern auf Verpackungen, Produktbeilegern und Werbemitteln kommuniziert, auf Messen durch Logo-Tafeln und Roll-ups. Die Marktoffensive des EPLF und seiner Mitglieder wird durch mehrsprachige Kommunikation über www.eplf.com sowie durch intensive Öffentlichkeitsarbeit in den Fachmedien weltweit verbreitet.

9. Der EPLF fördert Teamgeist

Innerhalb der Grenzen des Kartellrechts fördert der EPLF Arbeits- und Kommunikationsthemen mit anderen Partnern. Dazu gehört die Kommunikation der durchgesetzten Standards. Innerhalb des EPLF treffen sich die Branchenakteure auf gleicher Augenhöhe. Eine strukturierte Verbandsarbeit mit Tagungen, Treffen und Seminaren sowie Entwicklung neuer Formate stärkt die innerverbandliche Zusammenarbeit. Ebenso steht der EPLF als Gesprächs- und Kooperationspartner für internationale Branchenmessen bereit.

10. Der EPLF setzt sich für Nachhaltigkeit ein

Hier leistet der EPLF Aufklärungsarbeit vor allem auf den europäischen Heimatmärkten. Die gleichberechtigte Förderung ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeit gehört zu den Verbandszielen. Das kontinuierliche Bekenntnis des EPLF zu ökologischer Nachhaltigkeit dokumentieren z.B. Umweltgutachten, Lebenszyklusanalysen und Environmental Product Declarations (EPD) oder das EU-Öko-Label. Aktuell diskutiert der EPLF das Thema CSR (Corporate Social Responsibility). Alle Mitglieder bekennen sich zum Standort Europa und zu hohen Standards in der Produktion.
aus BTH Heimtex 01/18 (Wirtschaft)