Eurobaustoff-Forum in Köln mit starkem Zuspruch
Neue Warenthemen und digitales Verkaufen im Fokus
Die Vorzeichen für das fünfte Eurobaustoff-Forum in Köln konnten kaum besser sein: Gestärkt durch den bevorstehenden Zuwachs in Österreich und ein Umsatzplus von gut 4 % in den ersten neun Monaten 2017 präsentierte sich die Kooperation selbstbewusst, ehrgeizig und ideenreich.
Mitte Oktober hatte die Eurobaustoff die Branche mit der Nachricht überrascht, dass sie sich massiv in Österreich verstärkt: Die Gesellschafter von zwei der bedeutendsten Baustoffhandels-Kooperationen der Alpenrepublik, Bauwelt und Holz +Co, verkündeten, dass sie sich zum 1. Januar 2018 der Verbundgruppe mit Zentrale in Bad Nauheim anschließen. Dazu hat zum Jahreswechsel die Wiener Baustoff-Einkaufs-Zentrale alle Aktivitäten von Bauwelt und Holz +Co übernommen. Die BEZ, bis dato ein 50:50-Joint Venture von Bauwelt-Interbaustoff und Eurobaustoff, wurde zum gleichen Zeitpunkt eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Eurobaustoff und bleibt für das Warengeschäft verantwortlich. Als Geschäftsführer fungiert Hartmut Möller. Der Eurobaustoff erhielt damit zum Jahresbeginn 2018 nicht nur auf einen Schlag mehr als 50 neue Standorte, sondern auch rund 500 Mio. EUR zusätzliches Einkaufsvolumen.
Eurobaustoff weiter
auf Wachstumskurs
Der Österreich-Coup krönte ein erfolgreiches Jahr 2017. Die Zahlen für das Gesamtjahr lagen zum Redaktionsschluss noch nicht vor, doch der Geschäftsverlauf in den ersten neun Monaten legte nahe, dass das Ziel von 6 Mrd. EUR zentral abgerechnetem Einkaufsvolumen "gar nicht mehr zu verhindern" sei, wie es die Führungsspitze launig formulierte. Per 30. September lag die Kooperation mit einem Plus von 4 % auf jeden Fall gut im Plan. Überdurchschnittlich positive Entwicklungen zeigten dabei Trockenbau und Dämmstoffe (+ 8,1 %), Tiefbau und Galabau (+ 5,3 %) sowie Holz und Bauelemente (+ 4,6 %).
Ware bleibt Kernkompetenz,
neue Aufgaben drängen
Dr. Eckart Kern, seit Anfang August Vorsitzender der Geschäftsführung, will sich jedoch nicht auf dem Status Quo ausruhen: "Wir alle müssen uns derzeit und morgen noch vielen neuen Aufgaben stellen - nicht nur im Zuge der digitalen Transformation, sondern auch angesichts neuer Logistik- und Mitarbeiteranforderungen bzw. Kundenprofilen." Die Ware bleibe die Kernkompetenz der Eurobaustoff. Doch nun gelte es, den dreistufigen Vertriebsweg und die Zusammenarbeit mit der Industrie 4.0 "partnerschaftlich und zukunftsfähig zu gestalten." Dafür stehe die Kooperation den Gesellschaftern unter anderem mit neuen Dienstleistungen zur Seite, die die digitale Transformation ermöglichen."
An diesem Punkt setzte das fünfte sogenannte große Eurobaustoff Forum im Spätherbst in Köln an: Neben neuen Warenthemen wie einem Garten-Motoristik-Konzept und Sicherheitstechnik stand das digitale Verkaufen zum Beispiel von Bauelementen im Fokus. Und mit Schlüsselvorträgen wurden Chancen und Schwachpunkte der Digitalisierung im Mittelstand analysiert. Daneben präsentierten sich auf den 41.000m
2 Fläche in drei Hallen die Lieferanten mit ihren Neuheiten.
Als eine der Hauptattraktionen wurde die Galabau-Ausstellung hervorgehoben. Auf 750 m
2 Fläche zeigte die Eurobaustoff neue Modulkonzepte, Collagebereiche für innen und außen sowie Präsenter und warb für eine Emotionalisierung der Gartenprodukte, zum Beispiel durch gezielt eingesetzte Beleuchtung und Pflanzen.
Die digitale Welt wird immer stärker ein Bestandteil des Kaufprozesses, stellt man in Bad Nauheim fest - vor allem bei Sortimenten wie Bodenbelägen, Innentüren, Fenster und Fliesen. "Die Kompetenz- und Beratungsqualität wird durch neue Techniken gesteigert", sagte Peter Abraham, Vertriebs- und Projektleiter Vertrieb/Einrichtung/Konzepte und zeigte dazu im Digital Cube unter anderem die Anwendungen von RFID-Chips in Kombination mit Touch Screens.
aus
Parkett Magazin 01/18
(Wirtschaft)