EPLF Verband der europäischen Laminatbodenhersteller e. V.

Laminatboden-Absatz stabil, Westeuropa bleibt rückläufig

2017 haben die übrigen Weltmarktregionen die Absatzschwäche der EPLF-Mitglieder in Westeuropa noch ausgleichen können. Damit das in Zukunft nicht mehr nötig ist, forcieren die Laminatbodenhersteller ihr Engagement in Richtung Qualität und Innovation.

Wie soll man als Verband ein Jahr bewerten, in dem alle Weltmarktregionen gewachsen sind, aber der Rückgang in einer - der wichtigsten - alle Zuwächse zunichte gemacht hat? Präsident Ludger Schindler hatte sich auf der Domotex-Pressekonferenz des Verbands der Europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF) für ein positives Fazit entschieden und sprach von einem "stabilen Ergebnis auf hohem Niveau". Und in der Tat sieht es insgesamt gesehen gar nicht schlecht aus:

2017 wurden von den EPLF-Mitgliedern weltweit 477 Mio. m2 Laminatböden aus europäischer Produktion abgesetzt. Das entspricht exakt der leicht nach oben korrigierten Menge des Vorjahres. Wachstum gab es in nahezu allen Regionen: In Osteuropa ist die Absatzmenge auf 128 Mio. m2 (+1,9 %) angestiegen. In Nordamerika, einem laut Vizepräsident Max von Tippelskirch großen Wachstumsmarkt, ging es um 4,7 % auf 49 Mio. m2 nach oben, in Südamerika um 3,0 % auf 17,7 Mio. m2. Am besten hat sich die Region Asien-Pazifik entwickelt, wo das Plus angesichts von mehr als 29 Mio. m2 bei 8,7 % liegt.

Wasser in den Wein gießt einzig Westeuropa (einschließlich Türkei). Der mit Abstand größte Absatzmarkt für die 17 im EPLF zusammengeschlossenen Hersteller setzte seine negative Entwicklung auch 2017 fort: 243 Mio. verkaufte Quadratmeter bedeuten ein Minus von 2,9 %. In Deutschland, dem mit aktuell 57 Mio. m2 größten Einzelmarkt, gingen sogar 10 % verloren - "bedingt durch den anhaltenden Substitutionstrend zu thermoplastischen Böden", erklärt der Verband. In der Türkei sieht es mit -9,2 % auf 24,9 Mio. m2 ähnlich aus. Gut, dass aus anderen großen Märkten wie Frankreich (37,6 Mio. m2) oder Großbritannien (33,8 Mio. m2) konstante bis leicht steigende Werte gemeldet werden. Die Zahlen sind übrigens dieses Jahr final und nicht vorläufig, da bereits alle Verbandsmitglieder rechtzeitig gemeldet hatten.

Um den Negativtrend in Westeuropa zu stoppen, setzt der EPLF nach wie vor auf Qualität und Innovation, beteiligt sich an der Erarbeitung von Testverfahren und Normen. Das soll für einheitliche Begrifflichkeiten und im Ergebnis im Handel und beim Verbraucher für Transparenz sorgen sowie die positiven Eigenschaften der eigenen Produkte gegenüber denen der Konkurrenz verdeutlichen.

Entsprechend versteht sich die Gemeinschaft als "Verband der Innovatoren", was ein jüngst veröffentlichtes Innovations-Manifest zum Ausdruck bringen möchte. Und als Ansporn für die Mitglieder wird der Laminate Innovation Award initiiert, der mit seinen drei Kategorien Digitalisierung, Qualifizierung und Nachhaltigkeit über die bloße Neuentwicklung von Produkten hinausgeht. "Wir wollen als Verband den Innovationsprozess bei unseren Mitgliedsunternehmen aktiv motivieren, in dem wir gemeinsam mit ihnen und Fachinstituten besonders gelungene Innovations-Projekte auszeichnen", erläuterte Max von Tippelskirch.
aus BTH Heimtex 02/18 (Wirtschaft)