FHR-Messe 2004 mit prominentem Ehrengast
"Es macht Spaß, Erfolg zu haben"
Anderthalb Jahre hatte sich der FHR Zeit gelassen, um die Form seines alljährlichen Mitgliedertreffens zu überdenken und neu zu konzipieren. In diesem Frühjahr war es nun so weit: Der Ort war der Gleiche - das Dorint-Hotel in Bad Dürkheim -, aber Rahmen und Inhalt der Veranstaltung neu. Im Mittelpunkt stand der Dialog mit den Lieferanten, gefördert durch eine umfangreiche Messepräsentation mit rund 90 Ausstellern aus allen Produktsegmenten, und flankiert von Workshops. Als besonderes Bonbon erwartete die Besucher Ehrengast Monika Baumgartner. Die populäre Schauspielerin - und Fachkauffrau für Raumausstattung - ist Leitfigur für die neue Teppichboden-Kollektion des FHR.
Die FHR-Mannschaft kann sich freuen: Einhellig positiv beurteilt sowohl von den Besuchern aus dem Mitgliederkreis als auch von den Lieferanten wurde die diesjährige Versammlung der Einzelhandelskooperation, die erstmals in neuer Form und mit neuem Rahmen stattfand.
Statt wie bisher zum "Handelsforum" mit Vorträgen und Referaten zu verschiedenen Themen und buntem Festabend hatte die Verbundgruppe in diesem Jahr zur "FHR-Messe" nach Bad Dürkheim eingeladen. Der Schwerpunkt war dabei bewusst auf den "notwendigen, positiven Dialog" mit den Lieferanten aus der Industrie gelegt worden und die Salierhalle zu diesem Zweck in eine groß angelegte, attraktive Messepräsentation umgewandelt worden. Rund 90 (!) Industrie-Aussteller aus allen Segmenten stellten dort und in weiteren Räumlichkeiten in der ersten Etage ihre aktuellen Kollektionen vor und konnten direkt den Kontakt zu den FHR-Mitgliedern pflegen. Die Aussteller-Liste las sich wie das "Who is who" der Branche, alle namhaften Anbieter waren vertreten.
Parallel fanden Workshops zu verschiedenen Themen statt. Den größten Zulauf hatte wie gewohnt FHR-Geschäftsführer Kurt Reichelt. Wenn er über "Vermarktungskonzepte der Zukunft" oder "Power-Motivation" sprach, leerten sich die Messestände und alles strömte in den Tagungsraum, der aus allen Nähten platzte. Dabei hat Reichelt inzwischen dasPolterige von früherabgelegt. Er ist noch immer hemdsärmelig und direkt, aber milder geworden, leutseliger, verteilt Zuckerbrot und Peitsche fein dosierter. Wie auch immer: bei den Mitgliedern kommt er an. Sie hängen geradezu an seinen Lippen, wenn er ihnen Empfehlungen gibt, wie sich der Fachhandel angesichts der schwierigen Marktsituation behaupten und weiterentwickeln kann.
Der freie Unternehmer hat die besten Chancen, wenn sich Systeme verändern
Grundsätzlich glaubt Reichelt nicht an eine Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes. "2004 bleibt noch sehr hart, zumindest bis zum Herbst, 2005 spüren wir vielleicht allmählich einen kleinen Aufwind, aber erst 2006 wird das Tal endgültig durchschritten sein. Wer bis dahin durchhält, hat es geschafft." Wobei der inhabergeführte Fachhandel angesichts des grundlegenden strukturellen Umbaus der Branche seiner Meinung nach eine bessere Ausgangsposition hat als andere Geschäftsformen: "Der freie Unternehmer hat die besten Chancen, wenn sich Systeme verändern: Unternehmer sind privilegiert, sie können selbst Entscheidungen treffen und handeln." Aber sie müssen ihre Chancen natürlich auch nutzen und aktiv werden - "nicht jammern, sondern etwas tun". In Abwandlung eines bekannten Zitats wünschte sich Reichelt hierzu: "Es muss ein Ruck durch die FHR-Mitglieder gehen" und versprach: "Es macht nämlich Spaß, Erfolg zu haben."
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Fachhandel ist laut Reichelt die Differenzierung vom Wettbewerb durch "Wissen und Können" In diesem Zusammenhang kritisierte er die mangelnde Bereitschaft vieler Fachhändler, in die Qualifikation ihres Personals zu investieren: "Wenn sich meine Mitarbeiter weiterbilden, werden sie nur teurer und wandern als Filialleiter zum Baumarkt ab, höre ich immer wieder. Wenn Sie so argumentieren, können Sie gleich Ihr Geschäft schließen." Der FHR selbst bietet über das Jahr zahlreiche Seminare und Weiterbildungs-Veranstaltungen in seiner Zentrale in Harthausen und auch vor Ort bei den Mitgliedern an. "Sie müssen sie nur viel mehr nutzen."
Als weitere kriegsentscheidende Punkte nannte Reichelt ein vielfältiges Sortiment - "Der Charme und der Vorteil des Fachhandels bestehen in der Vielfalt, nicht in der Uniformität, weil damit Kompetenz signalisiert wird" - und professionelle, ansprechende und vor allem erlebnisorientierte Präsentation.
Prominente Patin
Auch hier leiste der FHR mit seinen zahlreichen Kollektionen unter den anerkannten Eigenmarken Werkhaus (Hochwert) und Bodecor (Konsumiger) Unterstützung. Besonders viel verspricht sich Reichelt von dem neuen Teppichboden-Servicekoffer Creation Monika Baumgartner, für den die populäre Schauspielerin als Leitfigur gewonnen werden konnte. Das passt besonders gut, weil die Münchnerin nicht nur aus Film, Fernsehen und vom Theater bekannt , sondern zudem auch noch vom Fach ist: Sie ist nämlich auch "Fachkauffrau für Raumausstattung" und führt zusammen mit ihrer Schwester Waltraud Wäscher, die im Alter von 47 Jahren ihren Raumausstatter-Meister machte, einen arrivierten Fachbetrieb in München. Sie kann also einen Velours von einer Schlinge unterscheiden....und gab nicht nur ihren Namen für die Kollektion her, sondern wirkte tatsächlich persönlich bei der Zusammenstellung mit. "Ich bin ganz stolz auf unser gemeinsames "Baby", sagte Monika Baumgartner bei der Vorstellung des Koffers auf der FHR-Messe, wo sie zusammen mit Kurt Reichelt auf die Bühne trat, sie hätten während der Arbeit "auch gekämpft, aber es ist am Ende ein sehr schönes Ergebnis dabei herausgekommen." Dabei handelt es sich um eine ansprechende Wohn-Kollektion mit Qualitäten in 294 Positionen, betont emotional und feminin aufgemacht, um die Zielgruppe "Frauen" anzusprechen. Neben den Workshops mit Kurt Reichelt gab es noch zwei weitere: FHR-Stoffexperte Paul W. Olles referierte in bewährter Weise über die Marktsituation bei Gardinen und Sonnenschutz und stellte zugleich die neue Werkhaus-Gardinenkollektion Novum vor.
Holger Schön wollte die "Geheimnisse der Spitzenverkäufer" verraten. Eigentlich ist er ein Mann der Praxis, war früher Verkaufsleiter bei einem großen deutschen Teppichbodenhersteller, und hatte zuvor auch kleinere Seminare gut geführt, wie uns berichtet wurde, doch seine Vorstellung beim FHR war ausgesprochen schwach.
Weder zeigte er sich als geübter Redner, noch wusste er Inhalte zu vermitteln. Mag sein, dass der große Zuhörerkreis seine Nervöität schürte. Hilflos blätterte in seinem Ordner auf der Suche nach Stichworten und erging sich in Platitüden wie der, dass erfolgreiche Verkäufer einmal mehr zum Telefon greifen als andere. Das Publikum war erst höflich-nachsichtig, dann gelangweilt, schließlich verließen etliche Zuhörer vorzeitig den Raum. Sein zweiter Auftritt wurde gestrichen, stattdessen sprach Dr. Jörg Billhardt über Feng Shui - und das kann er gut. Er versteht, das eigentlich schon ein bißchen abgegriffene Thema so interessant und spannend darzulegen, dass man neugierig wird und in Versuchung gerät, auch die eigene Wohnung nach den Prinzipien der chinesischen Harmonielehre zu gestalten. Den letzten Zweifler überzeugt dann seine Wünschelruten-Vorführung, mit der er negative Energiefelder lokalisiert. Das funktioniert tatsächlich - die Redaktion BTH Heimtex hat es persönlich ausprobiert....
Die nächste FHR-Messe findet vom 4.-6. November 2005 statt.
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21 neue FHR-Mitglieder
Der FHR verzeichnet aktuell einen regen Mitgliederzuwachs. Allein im ersten Quartal schlossen sich 21 Unternehmen der freien Verbundgruppe an. Darunter sind über ihr Einzugsgebiet hinaus bekannte Namen aus dem Fachhandel wie:
- Pötz Raumgestaltung in Darmstadt,
- Tapeten-Halle Peter in Velbert
- Teppichhaus Tönsmann in Bielefeld
- Teppichhalle BB in Stuttgart
- Textilhaus Britz in Trebur
- Tapeten-Schramm in Berlin und
- Teppichhof Wolf in Oststeinbek.
Damit gehören dem FHR mit Stand 1. Mai 579 Verkaufsstellen im Bundesgebiet an.
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Die FHR-Kollektionen 2004/05
1. Die Werkhaus-Kollektionen
Impressionen 2006
- Teppichboden-Servicekollektion
- 21 Qualitäten in 416 Positionen
- Teflon-Ausrüstung, B 1
- VK-Preislagen zwischen 24,90 und 43,90 EUR/qm
- Laufzeit bis 2006
Objekta I & Wohnbau I Ringbücher
- Teppichboden-Servicekollektionen mit Zielrichtung Objekt und Wohnbau
- 18 Qualitäten in 199 Positionen
Clean Klappkarte
- Teppichboden-Servicekollektion zum Thema Scotchgard-Fleckschutz
- 5 Qualitäten in 80 Positionen
Sisal / Kokos / Seegras / Papier
- Naturfaser-Servicekoffer mit insgesamt 54 Positionen
- Bahnenware, Läufer und abgepasste Teppiche
Laminat-Box
- Laminatbelag in Konsumpreislage in 12 Positionen
Laminat-Kollektion
- Laminatbeläge in Konsumpreislagen
Lifestyle 2005
- Tapetenkarte mit160 Positionen
- VK-Preislagen zwischen 7,22 und 35,45 EUR/Rolle
- Laufzeit bis Ende 2005
Tendence 2005
- Tapetenkarte mit 155 Positionen
- VK-Preislagen zwischen 8,45 und 32,45 EUR/Rolle
- Laufzeit bis Ende 2005
Colour and Design
- Tapetenkarte mit 230 Positionen in aufwändiger Legung nach Farbthemen
- VK-Preislagen zwischen 11,35 und 39,85 EUR/qm
Gardinenkollektion Novum
noch für 2004 geplant: Kollektion Handtuft-Teppiche mit exklusiven Dessins und Teppichboden-Klappkarte Nature Look mit Polypropylen-Qualitäten
2. Die Bodecor-Kollektionen
Kork-Fertigparkett Schlaufenkollektion
- 5 Qualitäten mit Clicksystem
- VK-Preislagen bis 36,90 EUR/qm
CV-Schlaufenkollektion
- 3 Konsumqualitäten in 12 Positionen
- Verkaufspreislagen bis 14,95 EUR/qm
- nur Rollenbezug
Laminat-Lagerkollektion
- Schlaufenkollektion zu VK-Eckpreisen
- 17 mm-Qualität in 6 Dekoren
Rasen-Karten
- 2 Klappkarten mit 13 Positionen zu VK-Konsumpreislagen
- Couponbezug über Großhandel Jordan, Hometrend Inku und Rettberg
Teppichboden-Stufenkollektion
- 6 Rollenqualitäten in 26 Positionen
- VK-Konsumpreislagen
- Couponbezog über Großhandel Jordan möglich
Teppichboden-Stufenkollektion
- 7 Qualitäten in 70 Positionen
- lose verlegbar bis 50 qm
- VK-Konsumpreislagen
aus
BTH Heimtex 04/04
(Wirtschaft)