Treude und Metz:

Gesund schlafen, gesund leben


Bad Laasphe. Die Daunenpreise erlebten in den vergangenen Jahren ein Auf und Ab. Aktuell ziehen sie wieder an, was Dr. Paul-Friedrich Metz nicht nur vor ein unternehmerisches Problem stellt. Denn Hintergrund der steigenden Preise ist nicht allein die Nachfrage, unter anderem in China, sondern auch die Vogelgrippe in Frankreich. 800.000 Enten und Gänse wurden zu Jahresbeginn im Nachbarland vorsorglich getötet.

"Das massenhafte Keulen ist ein ethisches Problem, denn auch bei Enten und Gänsen handelt es sich schließlich um Lebewesen", so Dr. Metz, der auch Präsident des Verbandes des deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI) ist. "Dafür habe ich kein Verständnis. Für die Landwirte, die vielen klein- und mittelständischen Geflügelzüchter, wird die Situation immer schwerer."

Die Preissituation führe nicht zuletzt zur Verunsicherung der Verbraucher, klagt Dr. Metz, der das vergangene Jahr als schwierig beschreibt, "mit vielen Durststrecken." Umso erfreulicher erlebte er die Messe: "Ich bin 2018 angenehm überrascht von der Haltung der Fachhändler, die mutig und vertrauensvoll nach vorne schauen." Die nach wie vor ausstehende Regierungsbildung indes wiege schwer: "Wir brauchen endlich Stabilität im Land, damit auch der Verbraucher wieder Vertrauen bekommt." Und noch etwas wurmt den Unternehmer: "Ich wünsche mir manchmal eine ordnende Hand im Wettbewerb, die dafür sorgt, dass beispielsweise die Stiftung Warentest nicht einfach machen kann, was sie will."

"Gesund schlafen, gesund leben" lautet das Credo des Bettwarenherstellers; seit über 130 Jahren bietet das Unternehmen als eine der ältesten Bettfedernfabriken in Deutschland Produkte rund um den natürlichen Schlaf an. Dabei legt Treude & Metz größten Wert auf die Auswahl der Rohware; Weidegans- und Deichdaunen sind nach Dr. Metz geschützt und werden schonend verarbeitet und sorgfältig veredelt - unter Verzicht auf Chemie oder Bleichmittel. Das patentierte "Dr. Metz-Beratungssystem" soll dabei die sehr unterschiedlichen Anforderungen der Endverbraucher an Zudecken und Kissen je nach Jahreszeit erfassen, um im Verkaufsgespräch das entsprechende Fertigprodukt herauszufinden.

"Wir stehen dem Handel mit Exklusivität zur Seite", betont der Unternehmer, der sein Zudecken- und Kissenprogramm mit dem Slogan "Wohlfühlen in Hülle & Fülle" bewirbt. Die Daunen-Höhlen-Betten werden allen Ansprüchen gerecht: Von den Deckenumrandungen, den betonten Fuß- und Schulterzonen bis zu den Körpermittelzonen-Bereichen in puncto Steppung und proportionierter Aufteilung. Die "Prima-Klima-Öko-Daunen-Komfortbetten-Kollektion" wird in diversen Batisten gefertigt und generell in fünf Wärmeklassen ("Avantgarde Extra-Light", "Avantgarde Light", "Avantgarde", "Balance" und "Classic") mit verschiedenen Steghöhen-Varianten angeboten und in der Treude-&-Metz-Logofarbe Ultraviolett auf Kundenwunsch verpackt.

Neben dem schon im Markt bestens eingeführten Ortho-Kissen nach Dr. Metz bietet das Unternehmen jetzt auch ein Travel-Ortho-Kissen an. Für Vierbeiner unterwegs hat Dr. Metz aus seinen Weidegansfedern ein spezielles hygienisches Vier-Pfoten-Kissen kreiert, damit auch die Haustiere bestens auf einem ökologischen, und damit auf einem anallergenen Komfort-Kissen ruhen.

Der "Dr. Metz Daunen-Pass", der zukünftig an allen Produkten angehängt ist, gibt dem Verbraucher entsprechende Orientierung und das Vertrauen in die Lieferkette. Der "Daunen-Pass" basiert auf der ökologischen Philosophie des Unternehmens und ist auf den Downpass 2017 abgestimmt, der Tierschutz und Qualität im Null-Toleranz-Standard garantiert, insbesondere mit Blick auf Lebendrupf und Stopfleberproduktion. "Das gibt zudem auch dem Händler Sicherheit", betont Dr. Metz, der sich überdies dem Thema Reinigung verschrieben hat. "Das hat sich als richtig erwiesen und wird auch vom Handel als wichtig erachtet." In Kooperation mit der Firma Rihatec hat Dr. Metz eine Strategie für die jährliche Wartung der entsprechenden Anlagen entwickelt. "Damit haben wir einen Partner gefunden, der den Handel langfristig unterstützt."

Trotz einer erfreulichen Messe-Stimmung in diesem Jahr schaut Dr. Metz sorgenvoll in die nahe Zukunft: "Ich war in der Halle 8 immer zufrieden und sträube mich gegen die anstehenden Veränderungen. Auf die Aussteller wird dabei keine Rücksicht genommen." Er könne EuroComfort-Chef Thomas Bußkamp "vollends verstehen", der sich von der Heimtextil zurückgezogen hat. "Auch ich stelle mir das nicht schön vor, wenn künftig alle Bettwaren-Aussteller zusammenstehen", so Dr. Metz. Er wolle zunächst die Stimmungslage im VDFI abwarten, aber: "Ein kleiner Aussteller wie ich muss sich gut überlegen, ob er unter Kosten-/Nutzen-Gesichtspunkten künftig noch herkommen kann."
aus Haustex 02/18 (Wirtschaft)