Deutsches Tapeten-Institut GmbH
Umsatzminus für die Tapetenhersteller, aber es herrscht Zuversicht
Die deutsche Tapetenindustrie hat im vergangenen Jahr unter Rückgängen gelitten. Wie das Deutsche Tapeten-Institut (DTI) mitteilt, gingen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um rund 4 % auf etwa 290 Mio. EUR zurück. Dabei waren die Verluste im Inland deutlich höher als im Export. Auf dem deutschen Markt brach der Umsatz um rund 9 % auf 110 Mio. EUR ein, im Ausland ging er um 2 % auf 180 Mio. EUR zurück.
Die Mengen sanken um rund 4 % auf 65 Mio. Rollen und damit etwas weniger als im Vorjahr. Allerdings wurden im Inland mit 25 Mio. Rollen ganze 9 % weniger abgesetzt, während der Absatz im Export lediglich um 2 % auf knapp 40 Mio. Rollen zurück ging.
Trotz dieser unbefriedigenden Bilanz ist die Branche für das laufende Jahr zuversichtlich. Ein Grund dafür ist die im Verlauf 2017 positive Tendenz bei den Umsätzen: Diese zogen in der zweiten Jahreshälfte spürbar an. Aber auch die Vielzahl neuer Kollektionen, die nach DTI-Angaben beim Handel gut ankommen, stimmten positiv.
Zwar verfügt die Tapete mittlerweile wieder über hohes Ansehen, meint das DTI. Doch es wird weniger Fläche tapeziert. Dies liege nicht nur an moderner, offener Wohnraumgestaltung mit weniger Wänden. Auch würden nur einzelne Wände mit Tapeten versehen, weil der Tapezieraufwand als erheblich eingeschätzt werde. Dieser Tendenz wollen die Hersteller mit Aufklärung und Anwendungsbeispielen begegnen.
So wurde bei einem Tapezier-Weltrekord auf der Heimtextil demonstriert, wie einfach sich moderne Vliestapeten verarbeiten lassen. Diese leichte Handhabung der Tapete soll noch stärker ins Bewusstsein von Verbrauchern und Profis rücken. "Der Verbraucher muss erfahren, wie einfach Tapete ist und dass er nach dem aktuellen Mietrecht beim Auszug Tapete in den meisten Fällen hängen lassen darf. Wenn er dann noch erkennt, wie schnell man mit Tapete sein Zuhause gemütlich und stilvoll gestalten kann, wird er auch wieder zu mehr Rollen greifen. Dieser Trend zeichnet sich bereits ab", betont DTI-Geschäftsführer Karsten Brandt.
aus
BTH Heimtex 03/18
(Wirtschaft)