FEB Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge e.V.
FEB engagiert sich für den Branchen-Nachwuchs
Trotz eines Rückgangs bei den Absatzmengen in Deutschland sieht der FEB optimistisch in die Zukunft: Von der aktuell guten Baukonjunktur profitieren auch die Hersteller elastischer Bodenbeläge. Dem Zukunftsthema Nachwuchs widmet sich der Verband mit einer eigenen Initiative.Die Absatzmenge der Mitglieder im Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) ist 2017 in Deutschland um 1,4 % gesunken. Andreas Kopf (Altro Debolon) berichtete als neuer Vorsitzender und Nachfolger von Ivo Schintz beim jährlichen Roundtable gleichzeitig von gestiegenen Gesamtmengen in Österreich (+3,8 %) und der Schweiz (+1,8 %). Absolute Zahlen gibt der Verband weiterhin nicht bekannt, dafür allerdings erstmalig eine prozentuale Mengenverteilung von sechs Produktgruppen, in denen der Vertriebsweg für die Bereiche Commercial (Objekt) und Residential (privates Wohnen) gegenübergestellt werden (siehe Diagramm links). "Im kommenden Jahr lassen sich dann erstmalig Verschiebungen nachvollziehen", kündigte Kopf an.
In Deutschland ist der Rückgang lediglich der zweite in den vergangenen acht Jahren, in denen es für die FEB-Mitglieder in der Regel bergauf ging. Die Gründe für die aktuelle Entwicklung sind nach Einschätzung des Verbands vielschichtig. Zum einen konnten die weiter zweistellig wachsenden Mengen bei Designbelägen den Rückgang bei CV- und homogenen Belägen nicht ausgleichen. Zum anderen zeigte sich Martin Thewes (Forbo Flooring) überzeugt, dass sich Sondereffekte aus 2016 auf die Zahlen ausgewirkt haben: "Der Bau von Flüchtlingsunterkünften und deren Ausstattung mit Linoleum- und homogenen Belägen ist vorgezogen worden und fehlte uns 2017."
Die Mitgliedsunternehmen nahmen die Zahlen entspannt zur Kenntnis. "Insgesamt gab es im vergangenen Jahr eine gute Entwicklung in den D/A/CH-Märkten", bilanzierte Andreas Kopf. Das Wachstum auf dem österreichischen und Schweizer Markt sei erfreulich, aber von deutlich geringeren Volumina als in Deutschland gekennzeichnet: "Österreich ist beim Verbrauch vergleichbar mit dem Bundesland Bayern - da reichen schon kleine Verschiebungen, die sich sofort auswirken."
Als sehr positiv für die weitere Entwicklung in Deutschland bewerteten die Bodenbelagshersteller die geplante Einführung eines Baukindergelds sowie in Aussicht gestellte Mittel zur Sanierung von Schulen. Eine große Relevanz für elastische Bodenbeläge hat der wachsende Markt der Senioren- und Pflegeheime und deren Konkurrenz untereinander, die zu Investitionen in die Ausstattung führen - auch mit Bodenbelägen.
Trotz der insgesamt guten Baukonjunktur beklagt der FEB den Rückgang von Projekten der öffentlichen Hand. Auch aufgrund der schleppenden Regierungsbildung seien nur wenige Vorhaben auf den Weg gebracht worden. "Was bis September 2017 an Bauvorhaben nicht beschlossen wurde, kann bis Dezember 2018 nicht mehr fertiggestellt werden."
Eigene Nachwuchsinitiative
Noch ein anderes Problem bereitet dem Verband Sorgen: Laut Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) finden gegenwärtig 40 % aller Handwerksbetriebe keinen Nachfolger. "Wenn wir von 30.000 Betrieben ausgehen, die in Deutschland Bodenbeläge verlegen, so sind 12.000 Firmen eine wirklich alarmierende Zahl, der wir uns stellen müssen", unterstrich Kopf. Er warnte davor, die schönsten Projekte zu zeichnen, wenn es weniger Handwerker gäbe, um die Halbfertigprodukte einzubauen.
Angesichts der rückläufigen Entwicklung im Handwerk unterstützt der Verband die Ausbildungsinitiative "Zukunft Bodenhandwerk". Zusätzlich fördern sieben FEB-Mitglieder und sechs Fördermitglieder die Vermittlung von Ausbildungsstellen im bodenlegenden Handwerk über die Webseite ââ www.das-ist-bodenhandwerk.de. Videos stellen dort die Berufsbilder Bodenleger, Parkettleger, Raumausstatter und Estrichleger vor. Das soll Jugendliche für eine Ausbildung interessieren.
Außerdem gibt es "Young Talents by FEB", eine neue Initiative des Verbandes, bei dem die Mitglieder ihre jungen Mitarbeiter weiterbilden und über den Tellerrand schauen lassen wollen - bei den anderen Firmen aus dem FEB. Im Mai ist Altro Debolon in Dessau der Gastgeber, im September geht es zu Windmöller nach Augustdorf und für das kommende Jahr gibt es eine Einladung von Uzin Utz nach Ulm. "Wir wollen unserem Nachwuchs Wertschätzung entgegenbringen und ihn an unsere Unternehmen binden", erklärt dazu Andreas Kopf. | bth@snfachpresse.de
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BTH Heimtex 04/18
(Wirtschaft)