R+T 2018 Messebericht

Das Geschäft brummt

Die Branche zeigte sich auf der internationalen Fachmesse für Rollladen, Tore und Sonnenschutz in Bestform. Neuentwicklungen bei In- und Outdoor-Beschattungen, intelligent automatisiert und eingebunden in Smart Home-Lösungen prägten die R+T. Nachhaltigkeit wurde als Zukunftsthema gesetzt. | Petra Lepp-Arnold hat mit den Ausstellern auf der R+T gesprochen.

Die internationale Branche rund um Rollladen, Tore und Sonnenschutz versammelt sich alle drei Jahre in Stuttgart zur Neuheitenschau. Doch diesmal toppte die R+T als Innovationsplattform und Marktplatz für außen- und innenliegende Beschattungssysteme alle Erwartungen. Über 1.000 Aussteller (2015: 900) in zehn komplett belegten Hallen präsentierten mehr als 65.000 Besuchern (2015: 60.000) ihr Portfolio. 60 % des Publikums auf der Weltleitmesse kamen aus dem Ausland.

Am vorletzten Messetag twitterte Warema live von seinem Stand in Halle 3: "Auch heute ist der Besucheransturm unfassbar groß. Das macht uns richtig stolz." Auch Friedrich W. Petrat, Geschäftsführer von Hunter Douglas Deutschland, war voll des Lobes: "Alle wichtigen Besucher aus der ganzen Welt haben unseren Stand besucht. Wir können mit Stolz sagen, dass die R+T 2018 die bis jetzt erfolgreichste Messe für Hunter Douglas war." Der niederländische Weltmarktführer im Sonnenschutz zeigte Neuentwicklungen in allen Produktgruppen.

"Deutlich mehr Besucher als vor drei Jahren" registrierte auch Christiaan Roetgering, Inhaber von Coulisse, am Messestand: "Wir hatten alle großen internationalen Player da und sind unglaublich zufrieden." Entsprechend zuversichtlich gestimmt startet der niederländische Lieferant für Fensterdekorationsprodukte in die Saison. Dem kann sich Blöcker nur anschließen. Die Konjunkturprognose 2018 für die Branche sei "sehr vielversprechend. Wir schwimmen auf dieser ganz positiven Welle, was den Sonnenschutz anbetrifft", sagte Marketingleiterin Antje Famulla und berichtete von Abschlüssen, die der System- und Stofflieferant für Innensonnenschutz aus Bremen auf der R+T anbahnen konnte.

So stellte auch die Messe Stuttgart bei der Besucherqualität "ein gleichbleibend hohes Niveau" fest. Dabei seien die Kaufabsichten sogar gestiegen. "Über 80 % der Entscheider wollen investieren", äußerte sich dazu Sebastian Schmid, Abteilungsleiter Technologie-Messen.

"Dem Sonnenschutz-Handwerk
geht es wirtschaftlich hervorragend"

Die stärkste Besuchergruppe auf der R+T stammt traditionell aus dem Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk. Der Bundesverband Rollladen+Sonnenschutz vertritt die deutschen Fachbetriebe. BVRS-Präsident Heinrich Abletshauser verkündete vor der versammelten internationalen Presse: "Den Betrieben geht es wirtschaftlich hervorragend." Das R+S-Handwerk habe 2017 rund 2,09 Mrd. EUR Umsatz erzielt. Sorge bereite den Firmen hingegen die Nachwuchsgewinnung.

Auch laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks ist es für viele Gewerke ein Problem, Fachkräfte und Auszubildende zu finden. Der ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer berichtet aber auch von "dicken Auftragspolstern" der Betriebe: "Die Geschäftslage ist glänzend und liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt." Man erwarte für 2018 "ein Umsatzplus im Gesamthandwerk von 3 %".

Im Industrieverband ITRS sind neben Herstellern der Rollladen-, Sonnenschutz- und Automationsbranche auch Firmen u.a. aus dem Digitaldruck-Bereich organisiert. Die ITRS-Mitglieder setzen nach "ungefähren" Berechnungen jährlich 4 Mrd. EUR um, teilte der Präsident Wolfgang Rudorf-Witrin mit. Das Segment Sonnenschutz und Textilbeschattung vertritt die ITRS-Fachgruppe "Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation". Die IVRSA vereinige "maßgebliche Teile der Branche in Deutschland", erklärte der Fachgruppen-Vorsitzende Wilhelm Hachtel: "Wir erwarten einen Aufwärtstrend durch die R+T bei Tüchern, Gestellen, Antrieben und Motoren."
Der Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz (ViS) zeigte auf der R+T ebenfalls als Aussteller Präsenz und informierte das Publikum über die Vorzüge von Plissee, Rollo & Co. Dabei ging es den Mitgliedsunternehmen vor allem darum, Rollladenbauer sowie im Außensonnenschutz tätige Firmen als neue Kundenzielgruppe zu gewinnen. Das ViS-Mitglied Kadeco hat als Vollsortimenter im Sonnenschutz bereits mit den verschiedenen Handwerksbranchen zu tun. Zwar stellten die Ostwestfalen vor allem wegen ihrer Markisentochter Erwilo auf der Messe aus. Doch beim R+S-Handwerk sowie im Fenster- und Wintergartenbau will man auch mit seinem Innensonnenschutzprogramm noch mehr Fuß fassen. "Der Erfolg steigt und fällt mit dem Verkaufspersonal. Wenn die Betriebe einen Raumausstatter beschäftigen, ist das die perfekte Kombination", weiß Kadeco-Geschäftsführer Ulf Kattelmann aus Erfahrung.

Nachhaltigkeit
soll zum Standard werden

Nachhaltigkeit war auf der R+T als Zukunftsthema gesetzt. Mit neu definierten Strategien und Prozessen soll umweltbewusstes Denken und Handeln langfristig auch im Sonnenschutz zum Standard werden. Die Spanne reicht von Herstellungstechniken, die Ressourcen, Materialien und Energie schützen und erhalten (Cradle-to-Cradle) bis hin zu Produkten aus recycelten oder natürlichen Rohstoffen. Mit Blick auf den Objektmarkt und die Zertifizierungssysteme für nachhaltiges Bauen wie DGNB, BREEAM oder LEED verspricht sich die Branche konkrete wirtschaftliche Vorteile.

Das Dauerthema "Energiesparen mit Sonnenschutz" spielt dabei dem Nachhaltigkeitsaspekt in die Hände. Die solare Wärmegewinnung im Winter spart Heizkosen, der Sonnen- und Überhitzungsschutz im Sommer verringert den Einsatz von Klimaanlagen. Beides trägt zur CO-Reduktion bei. Zahlreiche Aussteller zeigten hier energieeffiziente Lösungen mit innen- und außenliegenden Beschattungen.

Automatisierung:
"Indoor noch im einstelligen Bereich"

Automatisierte Sonnenschutzsysteme, eingebunden in Smart-Home-Konzepte, sehen die Marktteilnehmer als attraktives Zukunftsfeld. Allerdings: "Im Indoor-Markt sind die Motorisierungsquoten unterirdisch - im einstelligen Bereich", spricht ein Branchenkenner Klartext. Kabellose Akku-Lösungen zu günstigen Preisen sollen die Hemmschwelle senken, die Produkte zu automatisieren. Bei den Bedienoptionen sind Smartphone-App, Tablet sowie die Programmierung nutzerbezogener Szenarien inzwischen die Regel. Top-aktuell dagegen ist die Steuerung der Anlagen über die Sprachassistenten Alexa & Co.

Messethemen im Bereich Neubau und Modernisierung waren u.a. die Fassadenintegration. Hier gibt es neu entwickelte Aufsatzkästen, die ZIP-Senkrechtmarkisen und Fenster als ganzheitliches System bieten. Ebenfalls vorgestellt wurden fest integrierte Glasscheiben für bodentiefe Fenster als Absturzsicherung in Kombination mit Sonnenschutz. Daneben bieten intelligent automatisierte Rollläden Einbruchschutz. Und den wachsenden Bedarf bei modernen Bauten mit hallenden Glas- und Betonflächen bedienen Akustik-Paneele und Gewebe mit schalldämmenden Eigenschaften.

Innenliegende Sonnenschutz-Anbieter ergreifen die Chancen der Digital-Drucktechnik und individualisieren ihr Stoffangebot durch Exklusiv-Dessins. Digital mit aktuellen Designs bedruckte Standardgewebe erleichtern die Anpassung an Trends und die Auflage von Ergänzungskollektionen.

Outdoor-Living ist inzwischen kein Trend mehr, sondern hat sich fest etabliert. Textile und technische Neuerungen für Wohnwelten im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon reichen von der klassischen Gelenkarmmarkise bis zur ganzheitlichen Pergola-Verschattung mit unterschiedlichen Geweben oder ausgestattet mit Aluminium-Dachlamellen. Das Zimmer im Freien wird zum Smart Home - vollautomatisiert, mit LED-Spots, Heizelementen und WLAN. Selbst Outdoor-Küchen werden eingebaut.

Neben den klassischen R+T-Besuchern hat die Messe Stuttgart mit einem neuen Ausstellungskonzept in den Hallen 4 und 6 zusätzlich Entscheider aus der Hotellerie und Gastronomie angesprochen. Scherenmarkisen, Sonnenschirme und -segel sowie Pergolas gab es auch in der Sonderschau Outdoor Ambiente Living zu sehen.

Bei den Markisenstoffen findet der Kollektionswechsel alle fünf Jahre statt und fiel diesmal auf das R+T-Jahr. Das Spektrum der neu designten Tücher reicht von 3D-Optiken mit fühlbaren Strukturen bis zum Wildseiden-Look. Naturnahe, monochrome Farbwelten stehen neben Pastelltönen und Klassikern wie Sonnengelb, Orange und Rot.



Systemhersteller und Stofflieferanten
Blöcker
Glasleisten-Doppelrollo zum Kleben

Blöcker konnte sich auf der Stuttgarter Messe einen guten Standplatz sichern. "Wir sind in Halle 1 jetzt weiter nach vorne gerückt", freute sich Marketingleiterin Antje Famulla über die bessere Lage mit mehr Publikumsfrequenz. So hatte der Systemgeber der Markenprodukte Cosiflor Plissees, Duoflor Doppelrollos und Triflor Stoffjalousien seinen neu entwickelten Fädelautomaten direkt am Mittelgang aufgestellt, um auch bei Neukunden Interesse zu wecken. Denn aufgrund ihrer Internationalität biete die R+T ein großes Potenzial für die Akquise. "Im deutschen Markt sind wir gut vertreten, aber im Export wollen wir mehr Produzenten aufbauen", ist die Strategie des Lieferanten von Komponenten, Stoffen, Werkzeugen und Maschinen für die Konfektion von Sonnenschutzprodukten.

Bei der Bilanz des Geschäftsergebnisses zog Antje Famulla einen Vergleich mit dem "sehr umsatzstarken Jahr 2016", aufgrund des damaligen Kollektionswechsels bei Plissee. "Wir sind beim Umsatz 2017 zwar darunter geblieben, doch es war immer noch super". Angesichts der "vielversprechenden" Prognosen für das aktuelle Sonnenschutzjahr sieht sich Blöcker mit zahlreichen Neuerungen gut aufgestellt. Für die Optimierung der Plissee- und Wabenplissee-Produktion wurden neue Werkzeuge zur Teilautomatisierung entwickelt wie Keder-Stanz-Automat, Stoffschneide- und Bohrmaschine. Gerade für kleinere Konfektionäre seien hier die Investitionskosten leistbar.

In der Systemtechnik gibt es neu ab Sommer das Plissee-Modell VS 2 Slide Comfort in erweiterter Anlagenbreite bis 180 cm und mit magnetischer Fixierung. Ebenfalls wurde die Cosiflor-Stoffkollektion ergänzt, etwa um trendige Farbverläufe (Colorflow). In der Sparte Duoflor gibt es erstmals ein Glasleisten-Doppelrollo. Es wird mit Profilen auf den Fensterfalz geklebt und ist auch mit Akkumotor bedienbar. Das Modell werde "voraussichtlich" ab Herbst 2018 erhältlich sein.

Hunter Douglas
Digitaldruck für individuelle Kollektionen

Hunter Douglas empfing das Publikum in Halle 7 auf einer offenen, im natürlichen Look gestalteten Schaufläche mit einladender Lounge-Atmosphäre, um den kommunikativen Charakter des internationalen Auftritts zu betonen. Dieser stand ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit, nun ein "wesentlicher" Kernpunkt in der Geschäftstätigkeit des Weltmarktführers im Sonnenschutz. "Wir machen uns Nachhaltigkeit zu eigen und sehen sie als eine Chance, die Grenzen der Kreativität und Innovation durch umweltfreundliche Produkte zu erweitern", gab Aad Kuiper, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Hunter Douglas Europa, den neuen Kurs bekannt.

So kann der niederländische Hersteller mit Zentrale in Rotterdam für viele Stoffe und Komponenten bereits eine Cradle-to-Cradle Zertifizierung in Bronze vorlegen. Ausgezeichnet worden seien Jalousien aus recyceltem Aluminium, ein neues Rollo-System (EOS 500 Xcel) sowie über 140 Polyestergewebe, darunter Green Screen Sea-Tex mit 50 % Garnanteil aus recyceltem Plastikmüll aus den Weltmeeren. Dieser umweltfreundliche Stoff erhielt auch den R+T Innovationspreis 2018 in der Kategorie "Technische Textilien" und den Energieeffizienz Sonderpreis. Und bei "Design" wurde die neu entwickelte textile Jalousie Luxaflex Pirouette ausgezeichnet.

Weitere Neuerungen gibt es beim Automatisierungskonzept Luxaflex Power View, das künftig für die Sonnenschutzsteuerung "alle drei großen Sprachsysteme" beherrschen soll. Alexa macht den Auftakt. Der deutsche Account des Dienstes soll "bis Mitte des Jahres" kommen, heißt es dazu.

Im sogenannten Fab Lab (Stofflabor) am Stand wurden die Möglichkeiten der Digitaldrucktechnik vorgestellt, unter anderem auch für Duette Wabenplissees. "Für die Unternehmen sind individuelle Kollektionen möglich, so dass sich im Markt eine große Vielfalt entwickeln wird", beschrieb Geschäftsführer Friedrich W. Petrat den Grundgedanken.

Auf dem traditionellen Hunter Douglas Branchentreff mit ausgewählten Kunden am ersten Messeabend standen das Thema "Marke und Design" und eine Personalie im Zentrum. Zu Beginn der festlichen Veranstaltung verkündete Aad Kuiper die Bestellung von Prokurist Mirko Müller-Stüler zum zweiten Geschäftsführer von Hunter Douglas Components. Er führt die deutsche Zweigniederlassung in Kassel jetzt gemeinsam mit dem "langjährigen und erfolgreichen" Amtsinhaber Friedrich W. Petrat.


Coulisse
Gesamtkonzept für den Objektmarkt

Coulisse errichtete in Halle 1 gleich zwei imposante Messestände ganz in Weiß und auf einer Gesamtfläche von 900 m2. Der vordere Komplex lud im wohnlichen Ambiente mit Polstermöbeln und schicken Lampen zu Gesprächen ein. Eine transparente Wandkonstruktion aus vertikal verbauten, symbolischen Rollo-Wellen stellte die Verbindung zwischen Innen und Außenwelt her.

In der angegliederten "Be inspired Library" skizzierte der global agierende niederländische Stoff- und Systemlieferant für Sonnenschutz seine Zukunftspläne mit den Schwerpunkten Objektmarkt und Nachhaltigkeit. CEO Rob Boogaard kündigte an, dass sich Coulisse verpflichtet, zu zehn der 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung beizutragen. "Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zahlt sich definitiv aus. Ich bin zuversichtlich, dass wir unseren Kunden durch diesen neuen Kurs einen zusätzlichen Mehrwert bieten können." Ein gutes Beispiel sei das aktuell lancierteRollo-Gewebe Eco Essence aus 100 % wiederverwerteten PET-Flaschen. Neu auch die Holzjalousien-Serie Structure Wood. Hier werde für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt und aus dem Produktionsabfall stelle man Bio-Kraftstoff her.

Coulisse-Inhaber Christiaan Roetgering bestätigte das für 2017 erwartete Umsatzwachstum auf rund 102 Mio. EUR (Vorjahr: 92 Mio. EUR), das "etwa zu gleichen Teilen" aus dem Maß- und DIY-Geschäft resultiere. Die Komponentensparte trage derzeit 60 %, die SB-Sparte 40 % zum Gesamtumsatz bei. Für das aktuelle Jahr liegt das Umsatzziel der Niederländer bei 117 Mio. EUR.

Ein neuer, wichtiger Pfeiler bei Coulisse ist ein Gesamtprogramm für den Objektmarkt mit Stoffen, Systemen und einem Automatisierungskonzept. Das Contract-Angebot soll Design, Funktionalität und Nachhaltigkeit (LEED, BREEAM) vereinen. "Zum Start wollen wir ein globales Netzwerk aus engagierten Fertigungspartnern aufbauen", erklärte Jan-Henk Dekker, Leiter der Objektabteilung auf der R+T.

Auf den Privatbereich zielt eine neuartige, drahtlose Automatisierungslösung (Pull Motion). Der akkubetriebene Motor lässt sich durch Ziehen an der Schnur/dem Stab direkt am Rollo bedienen und auch mit Fernsteuerung/App. Hugo Kruijssen, Geschäftsführer Komponenten: "Einfachheit und Konnektivität sind Schlüsselthemen bei der Automatisierung. Apps und sprachgesteuerte Systeme bieten Bedienkomfort." Ganz neu vorgestellt wurden Systemtechniken für Wabenplissees (Honeycomb) und Dachflächenfenster (Skylight), neue wohnliche Screens (Essence, Stillness, Precious) und Rollo/Flächenvorhang-Designstoffe (Serenity, Craft, Herbarium, Decadence).


Junkers & Müllers
Rollo-Druckstoffe im Cottage-Style

Am Messestand warb Junkers & Müllers plakativ für seine neue Rollo-Druckkollektion Pure - Sophisticated Simplicity. Denn der Textilveredler aus Mönchengladbach nimmt mit den Neuschöpfungen auch das anspruchsvolle Wohnambiente in den Blick. Spezial-Druckeffekte und raffinierte Gewebeoptiken stehen neben geometrischen Designs; florale und ornamentale Motive bedienen den britischen und amerikanischen Cottage Style. Skandinavisch inspiriert sind dagegen Stoffe mit Baumwoll- und Rohleinencharakter. Auch das Plissee-Programm wurde bei Opera um einen Druck ergänzt.

Stichwort Nachhaltigkeit: Die Standardqualität Starlet FR von JM wird seit Neuestem aus recyceltem Polyester gefertigt. Das Grundgewebe bestehe zu 100 % aus aufbereitetem PET-Kunststoffabfall, heißt es dazu.

Das zurückliegende Geschäftsjahr kommentierte Christine Mählmann, Leiterin Marketing, Produktmanagement und Design mit den Worten "alles wunderbar. Wir sind gut vertreten und bauen unsere Präsenz weiter aus." Man habe die "teilweise etwas zögerlichen" Zeiten im deutschen Markt mit Exportaktivitäten ausgleichen können. Die Auslandsquote liege bei über 70 %.


Lienesch
Mini-Plissees für Balkonverglasungen

Lienesch stellte auf der R+T eine abwechslungsreiche Rollo-Kollektion für den Wohnbereich vor. Der niederländische Textilspezialist wirbt damit, alle Dessins für die über 40 Stoffe selbst entworfen zu haben, "einzigartig im Markt, mit echter Lienesch-Signatur". Zahlreiche Rolloqualitäten in 300 cm Breite bedienen die Tendenz moderner Architektur zu immer größeren Fenstern. Auf die Beschattung von Terrassen- und Balkonverglasungen als neuen Absatzmarkt zielt das Familienunternehmen aus Haaksbergen mit Mini-Plissees (15 mm Falten) und Wabenplissees (20 mm Wabe).

Geschäftsführer Bennie Lienesch äußerte sich "zufrieden" über den Umsatz 2017: "Wir wachsen immer noch." Die Honeycell-Sparte laufe "sehr gut", Plissee sei stabil geblieben und "viel" erwarte man zukünftig von der neuen Rollo-Kollektion. Bislang haben die Niederländer ihre Wabenplissee-Marke Honeycell nicht nach außen kommuniziert, sondern dies ihren Kunden, den Konfektionären überlassen. Lienesch ist auch Mitglied im Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz.


Tenditalia
Farbenpalette komplett überarbeitet

Der italienische Textilveredler Tenditalia hat sich nach dem Wechsel an der Spitze 2015 erfolgreich neu positioniert. Die Geschäftsführerin Paola Giusto und ihr Mann, der Verkaufsdirektor Dr. Roberto Lattanzio, hätten das Unternehmen in Vigevano "völlig umgekrempelt und frischen Wind hereingebracht", erfährt man. "In den letzten zwölf Monaten haben wir insgesamt acht neue Produkte herausgebracht und dadurch viele neue Listungen bekommen", berichtete Andreas Bisinger von TID Sunprotect, zuständig für den Vertrieb auf den deutschsprachigen Märkten.

Neben kompletten Farbüberarbeitungen bei Rollo-, Plissee-, Lamellen- und Flächenvorhangstoffen haben die Italiener "schwerpunktmäßig" digital bedruckte Textilqualitäten lanciert. Den Objektbereich bedient Extra Business, ein neues, "preisgünstiges" Rollo-Gewebe mit Aluminiumbeschichtung. Ebenfalls im Blickpunkt der Messenews: die Plissee- und Rollo-Qualität Acustic mit Schallabsorptionsklasse D.


Bamberger Kaliko Textile Finishing
Umweltfreundliche Produktion

Bamberger Kaliko Textile Finishing hat sich auf die Veredelung von Standardtextilien spezialisiert, darunter auch Funktionsstoffe für Rollo, Plissee, Lamelle und Flächenvorhang. Seit 2014 gehört das Bamberger Unternehmen zum britischen Spezialisten KL Technologies.

"Die Resonanz der Kunden auf der R+T ist prima. Das stimmt uns zuversichtlich", sagte der Vertriebs- und Marketingleiter Bert Krieger mit Blick auf das internationale Fachpublikum. Sonnenschutz sei mit 40 % Anteil die größte Sparte. "Unsere Produktion ist umweltfreundlich", betonte Krüger. Das sei "durchaus nicht selbstverständlich".


Almedahls
Stoffe für Rollo und Flächenvorhang

Der schwedische Textilhersteller Almedahls legte eine neue Stoffkollektion für Rollos und Flächenvorhänge vor. Der Anteil an Basisqualitäten - Unis und Verdunkelungsqualitäten - wurde dabei ausgebaut. Den verstärkten Trend zu Designs und Farben im nordischen Stil kommentierte Maria Jonsson, zuständig für den deutschen Markt, mit den Worten: "Wir sind die Echten, wir sind die Skandinavier." So gibt es auch wieder viele schöne Druckdessins im Angebot.

Für das in Kinna ansässige Unternehmen sei 2017 "positiv verlaufen. Kein großer Zuwachs, aber eine gute Ebene".


Outdoor-Gewebe und Markisenstoffe
Serge Ferrari
Soltis-Materialien für Gelenkarmmarkisen

Serge Ferrari hat sein gesamtes Markenkonzept neu gestaltet, um die Positionierungen der einzelnen Produkte noch klarer zu kommunizieren. Der französische Hersteller stellt sich nun in drei Kernsparten auf, die den wichtigsten Marktbereichen entsprechen: Architektur, Industrie sowie Möbel & Marine.

Die in über 80 Ländern vertretene Unternehmensgruppe mit Sitz in La Tour du Pin beschäftigt 830 Mitarbeiter und erzielte 2017 einen Umsatz von 172 Mio. EUR; "ein Plus von 8 %" gegenüber dem Vorjahr", betonte Caecilia Proebstl, Marketing-Managerin Zentraleuropa.

Unlängst hat der Konzern eine Niederlassung in Köln eröffnet. Das Team mit zehn Mitarbeitern ist für den deutschen und österreichischen Markt zuständig und wird von Erik Rothe geleitet. "Wir wollen unsere Präsenz weiter ausbauen und Soltis Screens noch stärker im Markt bekannt machen bei Architekten, Konfektionären bis hin zum Fachhändler um die Ecke", erklärte der neue Country Manager.

Bei den Neuheiten für Außenbeschattungen stand die Soltis-Kollektion Lounge 96 im Mittelpunkt, mit der Serge Ferrari bei Gelenkarmmarkisen noch stärker Fuß fassen will. Eine schmalere Rollenbreite von 1,20 m für die Tuchkonfektion soll das ermöglichen. Ebenfalls neu für Gelenkarmmarkisen: Soltis Elite, ein laut Hersteller "100 % wasserdichtes Material, das Faltenbildung und Flatterbewegungen des Gewebes nahezu eliminiert". Für die Außengastronomie haben die Franzosen ein 3-in-1 Terrassendachkonzept entwickelt, das neben Sonnen-, Sicht- und Windschutz auch Schalldämmung bietet. Hierfür kommen verschiedene Gewebe und ein spezielles Akustikmaterial zum Einsatz.


Dickson Constant
Nahtlose Tuchkonfektion für XXL-Markisen

Mit neuen Stoffen für Markisen, Pergolas und Fensterbeschattungen startete Dickson in die Freiluftsaison. "Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit können wir ein Gewebe mit einer Bahnbreite von 320 cm vorstellen, das die gleichen Dehnungswerte in Kett- und Schussrichtung hat" berichtete Fabian Cichon, neuer Vertriebsdirektor der deutschen Niederlassung von Dickson-Constant in Fulda. Mit der neuen Tuchqualität Infinity des französischen Textilherstellers lassen sich auch sehr breite Markisen ohne die bisher übliche Verbindungsnaht konfektionieren. Die spinndüsengefärbte Polyacryl-Qualität ist in 15 Farben ausgemustert.

Zudem habe man aus den Farb- und Designtrends der Bereiche In- und Outdoor-Living ein neues Konzept gebildet, das die Sunbrella Upholstery-Kollektion und die Markisenstoffe aus der Solar Fabrics Palette umfasst. Neu sind hier auch Switch-Farben mit seidiger Lumineszenz oder Jacquard-Varianten.



Außenbeschattungssysteme
Warema
Drei Kernbereiche definiert

Unter dem Motto "Sonnenlicht in neuen Dimensionen" will Warema unter anderem mit vernetzten Technologien die Leistungen seiner Produkte optimieren. "Wir setzen uns mit dem Zuhause der Zukunft auseinander und den Möglichkeiten, dieses mit professionellen Sonnenschutzprodukten mit zu prägen", sagte Angelique Renkhoff-Mücke, Vorstandsvorsitzende des marktführenden Herstellers von außenliegendem Sonnenschutz. Entsprechend haben die Marktheidenfelder drei Kernbereiche für ihr Geschäft definiert: Outdoor Living mit den Neuheiten Lamellendach Lamaxa, wetterfeste Pergola-Markisen Perea und einem Update der Markisenstoff-Kollektion. Home Comfort - die Nutzung des Tageslichts von draußen im Innern, etwa durch den neuen Raffstore Pro Visio mit Lamellenneigung, die sich am menschlichen Blickwinkel ausrichtet. Und als dritter Bereich Smart Home, bei dem u.a. eine Sensorik für die Wintergartenmarkisen Climara und die Pergolamarkisen Perea mit dem Führungssystem Secudrive vorgestellt wurden.

Zudem erhielt Warema für drei Neuheiten "mit spürbarem Mehrwert" den R+T Innovationspreis 2018: Das neuartige Kassettenrollo Stretch lässt abhängig vom Dehnungsgrad des Stoffes unterschiedlich viel Helligkeit durch, so dass zwischen Durchsicht und Blendschutz gewechselt werden kann. Ein neues Programmierkabel (Smart) ersetzt neun Varianten von verschiedenen Herstellern und ist per Smartphone steuerbar. Und der Rollladen Secu Kit hat zusätzlich zum Motorbetrieb eine Gurtbedienung für den Notfall.


Caravita
Sonnenschirme und Sonnensegel nach Maß

Caravita ist spezialisiert auf maßgefertigte Sonnenschirme und Sonnensegel für Terrasse, Balkon, öffentliche Einrichtungen und den Gastronomiebereich. Seit 2017 ergänzt das Familienunternehmen als Teil der Warema Gruppe das Portfolio im Bereich Outdoor Living. Auf der R+T präsentierten sie eine gemeinsame Acryl-Stoffkollektion mit Unis, so dass sich jetzt die Verschattungslösungen beider Hersteller kombinieren lassen.
Von einem "richtig guten Start für Caravita innerhalb der Warema-Gruppe", berichtet Ekkehard Kamp, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung Outdoor Living bei beiden Unternehmen. "Der Bereich ist extrem ertragsstark. Warema hat hier seit fünf Jahren immer zweistellige Zuwachsraten." Die Outdoor-Sparte trage derzeit rund 30 % zum Gesamtumsatz bei.

Das Caravita-Angebot sei "im oberen Teil des mittleren Preissegments" positioniert. Der Hersteller fertige die Schirme "sogar auf Zentimetermaß".

Neu für Großschirme wie die Modelle Big Ben und Big Ben Freestyle sind Gabionen als multifunktionale Schirmständer. Die mit Steinen befüllbaren Drahtkörbe dienen mit Holzabdeckung auch als Sitzgelegenheit. Zudem lassen sich die Gabionen mit LEDs, WLAN-Hotspot, Blue Tooth Boxen und Steckdosen ausstatten.

Die Caravita Firmenzentrale befindet sich in Marktheidenfeld, das Vertriebszentrum in Gaimersheim bei Ingolstadt und der Produktionsstandort in der Slowakei. Rund 55 Mitarbeiter arbeiten heute bei dem Schirmhersteller, den der italienische Firmengründer Michael Caravita 1993 etablierte.


Hella
Wachstum auch in Deutschland forcieren

"Hella will nun den deutschen Markt vollständig ins Visier nehmen", kündigte Christian Schaller, Geschäftsführer bei dem österreichischen Traditionsunternehmen mit Sitz in Abfaltersbach (Tirol) an. Die Wachstumsstrategie gehe einher mit einem "massiven Aufbau" von Vertriebs- und Führungspersonal. Die Gruppe mit 1.350 Mitarbeitern und rund 180 Mio. EUR Umsatz im Jahr 2017 zählt sich zu den "Schwergewichten im Sonnenschutz". Abgedeckt wird die komplette Range bei außenliegenden Produkten. Den Innensonnenschutz-Anteil bezifferte Schaller auf "rund 2 %". Nun will man sich auf den Vertriebskanal Fachhandel fokussieren.

Neu im Portfolio des Herstellers sind u.a. eine modular montierbare Markise und eine Pergola-Lösung mit beweglichen Aluminiumlamellen.



Außen- und innenliegender Sonnenschutz
MHZ
Markisen und Metallbehänge

MHZ präsentierte auf der R+T zwar vorwiegend Sonnenschutzlösungen für den Außenbereich, hatte aber auch innenliegende Produkte ausgestellt - "weil wir schon lange propagieren, dass aus energetischer Sicht die Idealkonstellation immer eine Kombination aus beidem sein sollte", betonte Geschäftsführer Andreas Kopetschny, "auch im Kontext mit Smart Home". Die Motorisierungsquote im Innensonnenschutz werde aufgrund der Akku-Technologie in Zukunft steigen, so seine Erwartung.

Die Schwaben konnten im Vorjahr ein "gutes" Umsatzplus verbuchen. "Wir sind damit sehr zufrieden und blicken 2018 positiv entgegen." Doch wie geht MHZ mit der Preisschlacht um, die aktuell im Sonnenschutzmarkt beklagt wird? "Unsere Antwort ist Dienstleistung. Wir verkaufen ein Gesamtpaket - Betreuungsintensität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis", erklärte Kopetschny, der die Führung des Außendienstes zur Chefsache gemacht hat.

Zudem stellt das Unternehmen in Leinfelden-Echterdingen stärker seine angestammte Kompetenz bei Eigenentwicklungen heraus, mit Fertigung im eigenen Haus wie bei der Rollo-Serie R03 und der neuen Kassettenmarkise Art 02 (7 m Breite, 4 m Ausladung). Neu auch eine patentierte Fenstermarkise (Zip 2.0), der Metallbehang Senro, ein Sonnenschutzrollladen (Sonro S Therm+), ein Mauer- und Aufsatzkasten (Flexi All in One) sowie Lösungen für integrierte Absturzsicherungen.

Eine neue, farbsortierte Stoffkollektion für Markisen mit rund 140 Positionen umfasst Bewährtes wie auch moderne Strukturen (Wildseideneffekt, 3D-Optiken). Alle Qualitäten bestehen zu 100 % aus spinndüsengefärbtem PAN (bisherige Bezeichnung 100 % Acryl), erfüllen den Oeko-Tex Standard 100 und stammten "aus Europa".


Kadeco/Erwilo
Auf Tuchfühlung mit neuen Markisenstoffen

Im Zeichen des dänischen Lebensgefühls Hygge präsentierte Erwilo, die Markisensparte von Kadeco, dekorative Gestaltungsmöglichkeiten für Terrasse, Garten und Balkon. "Outdoor-Living lösen wir nicht nur funktional, sondern optisch ansprechend im textilen Look", beschrieb Kadeco-Geschäftsführer Ulf Kattelmann das neue Markisenstoff-Programm mit 250 Positionen, sortiert in zwei Beratungsbücher (Acrylqualitäten und Polyester/technische Textilien). Dabei verweisen die Ostwestfalen bei einer neuen Tuchqualität für Pergola-Systeme auf ihr "Alleinstellungsmerkmal im deutschen Markt": Das Acrylgewebe Expansion hat auf der Unterseite einen Baumwollcharakter, während die Oberseite mit einer wasserdichten Membran beschichtet ist. Als "wesentlicher Trend" in der neuen Markisen-Tuchkollektion wird "Natürlichkeit und Haptik" hervorgehoben, mit Mikrostrukturen und Designs, die von Blatt-, Holz- oder Steinoberflächen inspiriert sind. Feine Ton-in-Ton-Streifen in dezenten Farbabstufungen veredeln die Stoffe und sind aus der Entfernung kaum wahrnehmbar. Dabei bestimmen edle Grau- und Anthrazitnuancen die aktuelle Saison, gefolgt von maritimen Denimfarben und den - "besonders bei älteren Kunden" - beliebten Sonnentönen Gelb und Orange. Ebenfalls neu: eine modulare Kassettenmarkise (Typ 390), ZIP-Senkrechtmarkisen und der Aufsatzkasten Uni-Screen für die Fensterbau-Montage.

Den Umsatzanteil der "stark wachsenden" Markisensparte Erwilo bezifferte Ulf Kattelmann auf 25 bis 30 %. "Bei Wintergarten- und Unterglasmarkisen wachsen wir sehr dynamisch." Man sei jedoch nicht in den Kaltdachbereich eingestiegen, sondern kooperiere hier mit verschiedenen Herstellern.


Erfal
Automation im Wohn- und Objektbereich

Automatisierung, Energiesparen, Nachhaltigkeit, Akustik - diesen Zukunftsthemen will sich Erfal als Konfektionär moderner Sonnenschutzprodukte stellen und hat für jeden Aspekt eine Vision formuliert. Beispiel Automation: "Selbstlernende Systeme, die dank künstlicher Intelligenz wiederkehrende Algorithmen erkennen und logisch verarbeiten." Die Steuerung über Sprachassistenten haben die Falkensteiner bereits in petto. "Wir sehen die Automation von Innensonnenschutz ganz klar auch im Wohnbereich, nicht nur im Objekt", verwies Marketingleiterin Dorina Wießner auf das gesamte Angebotsspektrum von kabelgebundenen bis zu Akku-basierten Antriebslösungen. Dabei strebt man bei innenliegenden Systemen eine Automatisierungsquote wie im Außensonnenschutz an, wo nahezu alle Produkte elektrifiziert sind. "Ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis mit komfortablen Montagemöglichkeiten, integrierbar in Smart Home-Systeme", ist das Ziel.

Weiterhin gab es eine Vorschau auf die beiden neuen Kataloge für Rollos und Flächenvorhänge mit über 500 Stoffen, der im April am Markt platziert wird. Aus den neuen Kollektionen für Doppelrollos, Maxi-Plissees und der Plissee-Trendkarte (Scandi Chic) erhielten die Objekttextilien auf der R+T eine Bühne. Denn Erfal hat 2015 eine eigene Objektabteilung und ein Architektenportal etabliert. Der Umsatzanteil von Objektprodukten wird auf 12 bis 15 % beziffert, "Tendenz steigend".

Büscher
Trend-Update bei Rollo und Flächenvorhang

Mit seinem bekannten Motto "Individuell anders" lud Büscher das Fachpublikum zur Neuheitenschau auf den Messestand ein. Der Göttinger Konfektionär zeigte Highlights aus den Produktgruppen Rollo, Plissee, Duette Wabenplissee, Doublé Doppelrollo und Triplé Textiljalousie. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf außergewöhnliche textile Optiken in Verbindung mit modernen Bedientechniken gelegt.

Das laufende Programm bei Rollo und Flächenvorhang ergänzte das Unternehmen im Spätsommer 2017 um die Trendkollektion Special Selection. Dazu gibt es nun bereits ein Update; unter anderem neu sind transparente Unis und zwei florale Prints bei Blackoutstoffen. Weitere Themen: Insektenschutz in vielfältiger Typenauswahl, ein Raffstoreprogramm sowie eine brandneue Markisenkollektion in Verbindung mit der Markisentechnik des Schwesterunternehmens Nova Hüppe.

Büscher Sonnenschutz agiert deutschlandweit und hat aktuell seinen Vertrieb personell verstärkt, unter neuer Leitung von Tobias Otto. Bei der vertrieblichen Neuausrichtung sei vor allem "die Nähe zum Kunden das A und O", bekräftigte Geschäftsführerin Imke Röwer. So biete man dem Raumausstatter Unterstützung in der Bestell- und Planungsphase, bei der Montage und mittels Schulungen.


Widmer
Nach 20 Jahren wieder auf der R+T

Federwellentechnik für Rollos bezeichnet Widmer als seine Kompetenz seit 130 Jahren. Das heute von Dr. Michael Müller geführte Unternehmen in Lorsch stellte auf der R+T - erstmals seit 1997 - sein Programm mit Plissees, Rollos, Vertikallamellen, Markisen, Jalousien und Raffstores an einem kleinen Stand zur Schau. Neu ist ein Lamellenvorhang, der sich aus Solarmodulen zusammensetzt. Der gewonnene Strom lässt sich ins Netz einspeisen.

Inhaber Michael Müller berichtete von einer "extrem positiven" Entwicklung seit der Firmenübernahme 2013, mit einem "Rekord-Umsatzplus von 25 % im letzten Jahr". Inzwischen ist Widmer auch im Objektbereich aktiv, mit aktuell 30 % Anteil am Gesamtumsatz - "begonnen bei null".


Ifasol
Debüt in Stuttgart

Ein Debüt als Aussteller auf der R+T feierte der schleswig-holsteinische Sonnenschutz-Konfektionär Ifasol. "Wir wollen uns in Stuttgart in erster Linie selber vorstellen", erklärte Christiane Wittkuhn, Leiterin Verkauf und Marketing bei dem inhabergeführten Unternehmen. Bislang sei man "stark im Norden" vertreten gewesen. "Nun sind wir so weit, dass wir in ganz Deutschland liefern können", steht der Kurs auf Wachstum, allerdings in einem besonnenen Tempo. Zwei Außendienstmitarbeiter bearbeiten den süddeutschen Markt. Potenzielle Kunden - vor allem Raumausstatter - wurden auf die Messe per Mailing eingeladen. Zudem sprach die Standbesatzung die Hallenbesucher persönlich an - mittels Kaltakquise.

Die stärkste Produktgruppe bei Ifasol sind Plissees/Wabenplissees (60 % Anteil) gefolgt von Rollos und Insektenschutz (jeweils 8 %). Der Rest verteilt sich etwa zu gleichen Teilen auf Vertikallamellen, Jalousien, Vorhanggarnituren und Aluschienen. Die Kollektionen tragen eine unverwechselbare Handschrift, etwa der jüngste Plissee-Katalog, der das Thema Tattoo variiert. Hier wird das Markenlogo Ifasol direkt auf die Profilschienen gelasert.

Firmeninhaber Ingo Fahl - auch bekannt durch seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender im ViS - äußerte sich "sehr zufrieden" über die 3 % Umsatzplus, die 2017, gemeinsam mit 200 Mitarbeitern am angestammten Fertigungsstandort Kremperheide erwirtschaftet wurden.


Hotspotblinds/Nature Deco
Rollos, Jalousien & Co. aus natürlichen Geweben

Hotspotblinds aus dem ostbrandenburgischen Brieskow-Finkenheerd wählte für seinen R+T-Erstauftritt die Halle 7. Die Manufaktur fertigt selbstentwickelte Holzjalousien, Raffrollos und Rollos aus natürlichen Geweben nach Maß und vertreibt das hochwertige Programm unter der Marke Nature Deco. "Wir sind total happy, dass wir ausgestellt haben", freute sich Geschäftsführerin Grit Roetgering über das "große Interesse wirklicher Fachkunden an unseren ausgefallenen Produkten." Das vergangene Jahr habe man "sehr gut" abgeschlossen.

Die Kollektionen des Nischenanbieters basieren auf dem Konzept-Gedanken. So gibt es neue, mit Tapeten ummantelte Jalousien, in Verbindung mit derselben Tapete an der Wand. Das biete völlig neue, individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: "Der Raumausstatter wird zum Inneneinrichter." Auch neu: Filzlamellen sowie mit gewebtem Papier ummantelte Varianten.


Buchheister
Präsent mit Multichannel-Konzept

Als Neuling auf der renommierten Fachmesse R+T wollte Buchheister "antesten", welche Resonanz er als Anbieter von Vorhangtechnik und Sonnenschutz erfährt. "In erster Linie sind wir präsent, um unser Multichannel-Konzept Inspiring Rooms weiter publik zu machen. Wir stellen hier aber keine SB-Produkte aus", betonte Karl Buchheister. Der geschäftsführende Inhaber sieht 2018 "sehr positiv" entgegen: "Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind ja auch erstklassig."

Das Unternehmen aus Sundern zeigte bei den News den Raumteiler Acoustic mit flexibel verstellbaren, schalldämmenden Filz-Platten. Zudem gibt es im Inspiring Rooms-Programm nun auch Produkte eines italienischen Herstellers, mit dem Buchheister kooperiert: Ein- und Aufbaurollosysteme, die in die Decke eingelassen werden können, sowie ein Vorhang-/Rollosystem mit Wandträgern im Industrial Look.


Durach
Plissees nun mit EOS-Systemtechnik

Durach brachte auf die R+T einen druckfrischen Plissee-Katalog mit und zeigte verschiedene Sonderlösungen bei Rollo, "dem Hauptumsatzträger". Daneben hat das Unternehmen in Leutkirch die Vertretung von Verosol für Deutschland inne. So befand sich der Messestand des Spezialisten für alubedampfte Stoffe aus den Niederlanden direkt nebenan.

Durach startete 1995 als kleiner Hersteller von Edelstahl-Vorhanggarnituren und produziert aktuell mit 50 Mitarbeitern neben hochwertigen Beschattungssystemen auch seit fünf Jahren Raumakustikelemente nach Maß. "Durch unsere sehr tiefe und flexible Fertigung im eigenen Haus können wir die Produkte projektspezifisch anpassen", beschrieb der Gründer und Geschäftsführer Klaus Durach das Geschäftsmodell, das auch bei Fachplanern und Architekten auf Resonanz stößt. Dieses Jahr haben die Allgäuer ihre Plissee-Konfektion umgestellt, "auf die EOS-Technik von Hunter Douglas", informierte Vertriebsleiter Michael Wolf. Zuvor sei der Systemlieferant Verosol gewesen. Ebenfalls neu: Spezialträger für Rollos, die den Lichtspalt zwischen den Behängen minimieren und ein Innen-Rollo mit Zip-Führung.



Dekotechnik, Antriebe und Insektenschutz
Büsche
Exportgeschäft weiter ausgebaut

Büsche gab eine Vorschau auf den neuen Maßkatalog der Produktlinie Inside, mit klassischen und modernen Vorhanggarnituren in gehobener Qualität für stilvolles Wohnen. Nach einer 3-jährigen Laufzeit kommt nun die Neuauflage der Kollektion, die im zweiten Halbjahr 2018 eingeführt werden soll. Neu bei Inside sind unter anderem Stilgarnituren mit großem 40 mm-Durchmesser sowie im Produktbereich Tecdor Schienensysteme mit Schnurzug für den Exportmarkt. Denn hier ist der Hersteller aus Neuenrade sehr aktiv. Die Auslandsquote liege bei rund 60 %, "mit steigender Tendenz", sagte Geschäftsführer Fernando Sanchez.
Im Gesamtmarkt habe man 2017 "ein ganz leichtes Umsatzminus" hinnehmen müssen. "Der deutsche Fachgroßhandel konzentriert sich stark auf Sonnenschutz, Dekotechnik steht inzwischen weniger im Fokus", findet er. Ausgleichen kann Büsche das mit Zusatzgeschäften, darunter Designblenden und -griffe für namhafte Sonnenschutzkonfektionäre, aber auch Leuchtenanbieter und der Sanitärbereich sind Kunden.


Somfy
Fokus auch wieder auf Innensonnenschutz

Somfy baut sein Smart Home-Angebot weiter aus: Aktuell kündigt der französische Hausautomationsspezialist neue Kompatibilitäten für die Sprachsteuerungs- und Servicesysteme Google Assistant und Apple Homekit an. Außerdem werde die Offenlegung der Software-Schnittstellen vorangetrieben, um die Ansteuerung der Produkte unabhängig vom jeweiligen Smart Home-System zu machen. Neuentwicklungen für die intelligent vernetzte Terrassenwelt mit motorisierten Markisen reichen vom Sonnen-, Wind- und Regensensor bis zu Beleuchtungen und Wärmestrahler.

Somfy will künftig auch wieder den Fokus auf die Automatisierung von Rollo, Plissee, Jalousie & Co. legen. Dirk Geigis, Pressesprecher der deutschen Tochtergesellschaft in Rottenburg gibt offen zu: "Bei Akku-Lösungen für den innenliegenden Sonnenschutz besteht Nachholbedarf." Ein neuer Produktmanager soll sich um diesen Bereich kümmern.


Neher
Weitere Plissee-Lösung für Insektenschutz

Bei Systemhersteller Neher gab es auf dem gut besuchten Messestand zwei neue Insektenschutz-Lösungen zu sehen: ein Elektrorollo, bei dem ein Solarpaneel den Strom erzeugt, sowie ein zweites Plissee-Modell. Mit nur 22 mm Einbautiefe lässt sich die schmale Plissee-Anlage PL2 mit Schnurführung universell einsetzen. Einflügelige Elementgrößen von 3 x 3 m sind möglich. Die Gaze wird durch einen zum Patent angemeldeten, einclipsbaren Gewebehalter sicher in der oberen Führung gehalten. Dabei sollen ein neues "Hightech-Material" bei den Spannschnüren und integrierte Umlenkrollen eine lange Lebensdauer garantieren. Im letzten Frühjahr und Sommer lief das Geschäft bei dem Familienunternehmen in Frittlingen "sehr stark", im Herbst sei es "ein wenig" abgeflacht, resümierte Marketingleiter Matthias Geist. "Aber wir konnten insgesamt im zweistelligen Prozentbereich zulegen." Auch die Systemnehmer von Neher seien "in der Breite" gewachsen.
aus BTH Heimtex 04/18 (Wirtschaft)