Halbzeit bei "House of Textile"

Wird die Zukunft textiler?


Mehr Textilien in den Alltag, mehr Stoff in die Gedanken der Gestalter und Verbraucher - das ist das Ziel von "House of Textile", dem offenen Ideen- und Realisierungswettbewerb für Studenten, den der Verband der Deutschen Heimtextilien--Industrie 2017 ins Leben rief. Nun ist die erste Halbzeit beendet.

Mit dem Wettbewerb "House of Textile" will der Heimtextilien-Verband gemeinsam mit Studierenden aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Textildesign der Frage auf den Grund gehen, wie wir im Jahr 2025 mit (Heim-)Textilien leben, arbeiten und reisen werden. Interessenten konnten sich bis zum 15. Mai unter www.house-of-textile.com für die zweite Runde des Wettbewerbs anmelden. Dabei ist vorgesehen, dass die Studierenden bis zur Präsentation auf der Heimtextil am 8. Januar 2019 die Öffentlichkeit an dem Entstehungsprozess ihrer textilen Ideen teilhaben lassen, unter anderem mit fortlaufenden Blog-Einträgen auf der Webseite. Anfang Oktober 2018 wird dann die Jury zusammenkommen und die Ideen bewerten.

Auf der Webseite finden sich vier Rubriken:
-My-house-of-textile beleuchtet den Bereich "Wohnen" und wendet sich an Endverbraucher.
-Textilework.de behandelt den Bereich "Arbeiten" und legt den Fokus auf Raumausstatter, Handwerker etc.
-Der Bereich "Erschaffen" spricht Architekten an.
-Unter House-of-textile.blog mit dem Motto "Mitmachen" ist der ständig wachsende Blog der Studierenden zu finden.

Martin Auerbach, Geschäftsführer des Heimtextilien-Verbandes, freut sich über die rege Teilnahme in der ersten Wettbewerbshälfte und rechnet mit noch größerer Resonanz zur zweiten Etappe. Er ist vom Konzept überzeugt: "Bei der Zukunft der Heimtextilien geht es um ästhetische Trends für künftige Kollektionen, also um Farben und Materialien. Aber auch die Funktionalität von Textilien ist ein wichtiges Feld in der Forschung und Entwicklung." Viel Spielraum für die Ideen der Studierenden.

Mehr Präsenz für Heimtextilien

Auf die Frage, wie wieder mehr Textil in die Köpfe und in die Wohnungen der Menschen gebracht werden könne, plädiert Auerbach dafür, dass die Gestaltung mit Heimtextilien wieder elementarer Bestandteil der Gebäude- und Objektplanung wird. "Es gibt viele spezialisierte Planungsbüros, für die der Einsatz von Heimtextilien selbstverständlich ist", so Auerbach. "Über House of Textile sprechen wir die nachwachsende Generation an Architekten und Innenarchitekten an, die idealer Weise ein neues Selbstverständnis für Heimtextilien entwickeln." Darüber hinaus müssen seiner Meinung nach Heimtextilien in Fachpresse und Handel präsenter werden: "Es zeigt sich, dass der Verbraucher über Erlebniswelten am Point of Sale wieder mehr Lust bekommt, sich textil einzurichten."

Textilien werden immer funktionaler und intelligenter und erobern sich immer neue Einsatzbereiche. Dass Heimtextilien die Akustik eines Raumes und das Raumklima verbessern, ist weithin bekannt. Aber Textilien können noch viel mehr, denn schon heute sind etwa Teppiche in der Lage, alleinlebenden Menschen Hilfe zu bieten: Spezielle Sensoren können erkennen, wenn ein Mensch auf dem Boden liegt, etwa nach einem Sturz. Die Sensoren geben diese Information an eine Zentrale weiter und von dort wird Hilfe gerufen.

Funktionalität
wird zunehmend wichtig

Eine Funktion von Stoffen, die in den kommenden Jahren besonders von sich reden machen wird, ist nach Ansicht von Martin Auerbach neben der Raumakustik die modulare Raumgestaltung: "Wenn wir berücksichtigen, dass bereits jetzt die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt und die Wohnfläche eher kleiner als größer wird, dann werden Heimtextilien auch zunehmend funktionale Aufgaben übernehmen. Neben dem bekannten Einfluss auf eine positive Raumakustik werden Textilien auch zur modularen Raumgestaltung eingesetzt werden können. Hierzu freuen wir uns auf einige viel versprechende Konzeptentwürfe der Studierenden." | antje.lueckingsmeier@snfachpresse.de
aus BTH Heimtex 05/18 (Marketing)