Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen:

Der Natur-Trend ist eine Chance für den Fachhandel


Freiburg. Es mag auf den ersten Blick wenig erfolgreich erscheinen, einen Kunden im klassischen Bettenfachhandel, der womöglich noch mit einem Boxspringbett liebäugelt, auf eine Naturlatexmatratze zum Probeliegen einzuladen. Funktionieren kann es trotzdem. Während der Absatz von synthetischen Latexmatratzen zurückgeht, bauen Hersteller von Naturlatexmatratzen ihre Nische aus.

Denn jeder Kunde, egal welche Idee er mitbringt, will vor allem eines: bequem liegen und erholsam schlafen. Und genau das ist bei Naturlatexmatratzen kein Marketingversprechen, sondern ureigenste Eigenschaft des Materials, betont der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen (QUL): "Nichts ist so punktelastisch und so dauerhaft elastisch wie natürlicher Latex."

Was Stiftung Warentest mehrfach bestätigt hat, könne im Verkauf ein hervorragendes Argument für den Schlafberater sein, so der QUL. Ist dem Kunden das Liegegefühl auf Wasserbett oder Boxspring doch zu wackelig oder sucht er einfache, ehrliche Lösungen statt Hightech, finde er mit Naturlatex die perfekte Alternative: "Wie schweben, aber an den richtigen Stellen unterstützt, so liegt der Körper auf einer Naturlatexmatratze."

Den alten Vorbehalt, Latex sei einfach nur fest, erwidert man heute mit einer Vielfalt von Härtegraden und zusätzlichen Ergonomie-Zonen. Eine für alle? Gerade bei Naturlatexmatratzen werde für die optimale Körperanpassung auf individuelle Möglichkeiten der Konfektionierung Wert gelegt, betont der Verband. Für die Klimatisierung stehen bewährte, hochleistungsfähige Naturmaterialien zur Verfügung. Auch auf den waschbaren Alleskönner Lyocell muss man nicht verzichten, er gilt als ökologisch unbedenklich.

"Zusammen mit einem verstellbaren Naturrost und einem Bettgestell in Komforthöhe wird daraus eine äußerst komfortable Schlafstatt zu bestem Preis-Leistungs-Verhältnis, die auch im Nachhinein noch feinjustiert werden kann", unterstreicht der QUL. Aber nicht nur die Liegequalitäten und Klimaeigenschaften von Naturlatexmatratzen könnten sich sehen lassen. Der Bettenfachhandel tue gut daran, einem gesellschaftlichen Trend mit einer eigenen Antwort zu begegnen, der in anderen Branchen das Konsumangebot schon maßgeblich verändert hat: Immer mehr Menschen suchen heute nachhaltige Produkte.

Sie wollen angenehm leben und dabei etwas für die Umwelt tun oder der Umwelt nicht schaden. Da sind Matratzen gut, die man mit rundum reinem Gewissen verkaufen kann. Der Energieaufwand und der CO-Ausstoß für die gesamte Produktion sind bei Naturlatexmatratzen um ein Vielfaches geringer als bei Matratzen aus Kaltschaum oder synthetischem Latex. In puncto Klimabilanz hat der nachwachsende Rohstoff ein klares Plus.

Hersteller, die sich im QUL Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen zusammengeschlossen haben, garantieren daher 100% Naturlatex ohne Beimischung von synthetischem Latex. Gleichzeitig unterziehen sie alle Produkte einer jährlichen Schadstoffkontrolle. Erfolgreich getestete Naturmatratzen und -kissen sind größtmöglich schadstofffrei und nur aus natürlichen Materialien, bevorzugt aus kontrolliert biologischem Anbau oder kontrolliert biologischer Tierhaltung.

Das QUL-Siegel zählt nach Angaben des Verbandes zu den strengsten Labeln am Markt und ist mittlerweile auch auf internationaler Ebene bekannt. Neben Latexlieferanten und -verarbeitern gehören derzeit zehn Matratzenproduzenten, die 16 verschiedene Marken herstellen, dem QUL-Verband an. "Das bedeutet: Reichlich Auswahl, um die passende Ergänzung zum eigenen Sortiment zu finden."
aus Haustex 04/18 (Wirtschaft)