Würzburger Holztage 2018
Parkettprofis und Freunde auf der Feste Marienberg
Die Würzburger Holztage von Pallmann sind ein etabliertes Branchenhighlight für Parkettleger. Das Fachprogramm mit Hinweisen zur Holzfeuchtemessung und praktischen Laborversuchen wie auch Anleitungen zum Marketing und Gesundheitstipps sorgte wieder für voll besetzte Reihen im Saal.
"Ausgebucht" freute sich Klaus Stolzenberger, Markenverantwortlicher bei Pallmann, anlässlich der diesjährigen Würzburger Holztage des Unternehmens. Das Format auf der Feste Marienberg hat sich bewährt und zieht Teilnehmer aus einem weiten Umkreis an. Erstmals dabei waren auch Gäste aus Österreich. Schon fast ein "Familientreffen", nennt Stolzenberger das jährliche Branchenevent, bei dem sich Mitglieder der Pallmann-Marketingoffensive "Parkettprofi" mit Kollegen ungezwungen austauschen. Erfahrungswerte im Vortrag und in den Pausen mit Freunden zu teilen, ist ein wichtiger Zusatznutzen der Veranstaltung. Dabei erhält mancher vertrauliche Tipps und Hintergrund-Informationen, die ihn vor Schaden bewahren.
Das offizielle Vortragsprogramm startete Bodenexperte Thomas Allmendinger, Sachverständiger für das Estrich- und Parkettlegerhandwerk sowie das Bodenlegergewerbe, mit seinem Vortrag zur Lieferfeuchte von Parkett und erklärte, was es bei der Wareneingangskontrolle zu beachten gilt, um späteren Schäden vorzubeugen. Sein Appell an die Branche: "Streicht die Holzfeuchtemessung als Kriterium bei der Wareneingangskontrolle von Parkett in der Neuauflage des Kommentars zur DIN 13489." Mehr darüber lesen Sie bitte in dem separaten Beitrag ab Seite29.
Die anschließende Diskussionsrunde schwenkte weiter zur Frage nach der Belegreife sogenannten "beschleunigten" Estrichen. Nach TKB-Merkblatt gelten sie als Sonder-estriche, deren Feuchtegehalt der Parkettleger nicht bewerten kann. Daher benötigt er zur Verlegung eine Freigabe durch den Bauherren. Aus Sicherheitsgründen tendierten einige Teilnehmer in Würzburg dazu, den Boden trotz Freigabe mit einer Epoxidharzbeschichtung absperren.
Warum sich Esche beim Lackieren rosa
färbt und andere Phänomene
Gewusst wie: In dem Workshop "Keine Hexerei - Knoff-Hoff aus dem Labor" veranschaulichten Pallmann-Laborleiter Dr. Stephan Kötte und der technische Leiter Jochen Röck zum Teil verblüffende Phänomene aus Chemie und Physik, die auf der Baustelle eine Rolle spielen. Anhand Bildern und Versuchsaufbauten erlebten die Teilnehmer, wie Verdunstungskälte den Taupunkt verschiebt und zu Problemen beim Trocknen eines Lacks führt. Eisen reagiert mit gerbsäurehaltigem Holz und bildet einen blauschwarzen Fleck, doch mit "Tintenkiller" - Oxalsäure - kann der Prozess wieder zum Umkehren gebracht werden. Aber Achtung: Ohne richtige Neutralisation hält der Zauber nicht lange. Der Eintrag von Rasendünger über die Füße hinterlässt dagegen schwarze Fußspuren auf lackiertem Parkett. Hier helfen keine "Zaubermittel", sondern nur die reine Mechanik: Abschleifen und neu versiegeln. Die Rosa-Färbung einer Esche beim Lackieren hänge mit dem Erntezeitpunkt zusammen", erklärte Röck und empfahl zum Ausgleich einen sauer eingestellten Lack pH-Wert 5,5.
Parallel erläuterte Dipl.-Betriebswirtin Nicole Pfeffer in ihrem Workshop "Marketing für Profis", wie sich Parkettleger selbst zur starken Marke in ihrer Region etablieren können. Julia Marx und Michael Röster von Parkett-Profi stellten dem Publikum die Tools, Hilfestellungen und Dienstleistungen vor, mit denen die Marketingoffensive Parkettleger auf diesem Weg unterstützt.
Nach soviel Kopfarbeit erfrischte Fitnesstrainerin und Yogacoach Isabell Blaich die Gruppe mit sportlichen Ausgleichsübungen, bevor Vertriebsprofi Holger Jo Schulz mit seinem Erfolgsmotto "... einfach machen!" die Zuhörer zum Überwinden von Blockaden anspornte. Mit Situationskomik und sportlichen Experimenten verdeutlichte er, wie die persönliche Einstellung das Verhalten bestimmt und zu der Reaktion führt, die in der Rückkoppelung dann letztlich die eigene Einstellung bestätigt. Fazit: Ziele setzen und positiv herangehen.
"Das ist Bodenhandwerk" bietet Plattform
für Azubis und Ausbildungsbetriebe
Klaus Stolzenberger nutzte die Veranstaltung auch, um die Brancheninitiative "Das ist Bodenhandwerk" vorzustellen. Das Netzwerk mit seiner Ausbildungsoffensive "Zukunft Bodenhandwerk" will im Internet, über Social Media-Kanäle, mit Flyern oder auf Messen Jugendliche für eine Ausbildung in den Berufen Raumausstatter, Parkett-, Boden- oder Estrichleger begeistern. Dazu kommuniziert der Internetauftritt mit zielgruppenorientierten Videoclips Informationen zum Beruf. Der Stellenfinder bietet eine Vernetzung mit Aubi-Plus, einem Portal für Ausbildungsplätze. Wichtig: Betriebe können offene Stellen kostenfrei über diese Plattform einstellen. Den Zugang über "Das ist Bodenhandwerk" finanzieren Branchenverbände, Hersteller, Großhändler, Fachmedien und Messegesellschaften.
| Silvia Mändle
aus
Parkett Magazin 03/2018
(Marketing)