Partnertage in Reutlingen

Grosana macht sich fit für die Zukunft


Reutlingen. Zahlreiche neue Produkte und eine neue Marketingstrategie: Die schwäbische Matratzenmanufaktur Groll hat mit ihrer Marke Grosana die Weichen für die Zukunft gestellt. Bei den Partnertagen in Reutlingen waren mehr als 60 Fachgeschäfte vertreten. Die Neuheiten werden auch auf der Leitmesse Schlafen und der ABK Open präsentiert.

Neben den Produktneuheiten stand noch ein weiteres Thema im Fokus der Partnertage: Grosana 4.0 - die neue Online-Plattform des Unternehmens, die im Juli ans Netz gehen soll. Sie ist mehr als nur eine digitale Visitenkarte: Die Seite soll Kunden an Fachgeschäfte vermitteln, die Grosana führen. Das Ziel: Online- und Offline-Welt zu vernetzen. Denn, so Verkaufsleiter Volker Reif: "Nahezu die Hälfte der Endkunden informiert sich vor dem Kauf auf Marken- und Herstellerwebsites." Das ergab eine Umfrage des Portals moebel.de. Diese Menschen will Grosana auf der eigenen Homepage abholen und zum stationären Kauf animieren.

Dazu werden die Grosana-Partner auf der Seite des Unternehmens vorgestellt und auf die jeweilige Homepage ihrer Geschäfte verlinkt. Endverbraucher können sich auf der neuen Seite über das gesamte Produktportfolio der Marke informieren und gleichzeitig sehen, welche Matratze, welchen Lattenrost oder welches Kissen sie vor Ort beim jeweiligen stationären Händer im Geschäft finden. Auch eine Art Shop wird es geben, "aber einen, in dem sie nichts kaufen können", wie Reif erklärt. Denn auf der Grosana-Seite sollen die Endkunden zunächst nur eine unverbindliche Bestellung aufgeben und diese in einen Warenkorb legen, bevor es dann heißt: "Wo kann ich probeliegen?"

Dann werden dem Kunden Fachhändler im Umkreis von 50 Kilometer seiner Postleitzahl vorgeschlagen. "Der Endverbraucher entscheidet, bei wem er kaufen möchte", so Reif. Der Kunde schickt die Bestellung ab, der Fachhändler vor Ort setzt sich anschließend mit dem potenziellen Käufer in Verbindung - und hat es in der Hand, aus einem Interessenten seinen kaufenden Kunden zu machen, den er gegebenenfalls im Laden begrüßt. Reif: "Die Abwicklung findet immer über den Fachhändler statt. Unsere Intention ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das dem Endverbraucher Hilfestellung bei der Matratzensuche gibt." Und natürlich auch eines, von dem der Händler vor Ort profitiert. Ab 1. Juli werden Fachhändler nur noch mit Grosana-Produkten beliefert, die zuvor einen Partnerschaftsvertrag mit dem Unternehmen geschlossen haben. Die Partner werden unter anderem mit diversen POS-Materialien oder bei der Online-Werbung unterstützt.

Doch nicht nur bei der Vermarktung hat sich einiges geändert. Auch die Produkte selbst wurden ins Visier genommen. "Wir haben zwei Jahre lang hart daran gearbeitet", erklärt Ulrich Schwenk, der das Familienunternehmen Groll in dritter Generation führt. "Wir sind bekannt dafür, dass Innovation bei uns ganz oben steht", so Schwenk, der 38 Mitarbeiter beschäftigt. So wurde beispielsweise die Airflex-Serie einem Facelift unterzogen und um zwei Matratzen im Einstiegspreis ergänzt.

Besonders hebt Schwenk die Unterfederung Airflex Interactive hervor: "Durch die interaktive Anpassung in Kombination mit der aufgelösten, punktelastischen Oberfläche ist eine perfekte Anpassung an die Körperkontur des Schläfers möglich." Die Unterfederungen wurden auch optisch aufgewertet und sind in Schwarz gehalten, um eine moderne, designorientierte Kundenansprache zu gewährleisten. Gleichwohl steht hinter jedem Produkt eine intensive Entwicklungsarbeit, die Ulrich Schwenk gemeinsam mit Schwiegersohn Andreas und dem Grosana-Team geleistet haben. "Der Relaunch hat dem Produkt gut getan", ist Schwenk entsprechend stolz.

Ebenfalls neu präsentiert wurden bei den Partnertagen das Nackenstützkissen Airflex Spring, die Jugendmatratze Twins sowie die Neuentwicklungen im Eigenlabel-Programm Optidorm mit einer interaktiv wirkenden Unterfederung sowie mehreren neuen Matratzen, unter anderem Taschenfederkern. Und auch ein Reisekissen hat Grosana im Portfolio, das Airflex Travel, das in einem kleinen Transportsack geliefert wird und zusammengerollt in den Koffer passt oder als Nackenrolle genutzt werden kann.

Produziert wird bei Grosana am Standort Reutlingen alles selbst, "auch mit Hilfe der verlängerten Werkbank", wie der Inhaber erklärt, der am Hochlohnstandort Baden-Württemberg weiß, wie wertvoll Fachkräfte sind. Regionalität und Nachhaltigkeit sind ihm wichtig, auch bei der Auswahl der Zulieferer: "90 bis 95 Prozent unserer Produkte beziehen wir aus der Region", so Schwenk. "Der nächste Schäumer ist gerade mal 40 Kilometer entfernt." Auch die Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling stehen in der Produktion oben auf der Agenda. Nicht zuletzt werden auch viele Maschinen, die im Unternehmen zum Einsatz kommen, selbst entwickelt. Zahlreiche Patente und Gebrauchsmuster sind ein eindrucksvoller Beleg des schwäbischen Tüftlergeistes, der das Unternehmen prägt.

Da überrascht es nicht, dass Werte wie Tradition, Innovation und Qualität sowie Regionalität auch in der neuen Markenkommunikation besonders hervorgehoben werden. "Diese Begriffe sollen dem Fachhändler und dem Endverbraucher vor allem eines vermitteln: die Erhöhung der Lebensqualität", erläutert Nicola Schwenk, die als Assistentin der Geschäftsführung maßgeblich am neuen Imageauftritt des Unternehmens mitgewirkt hat. Der Claim "Wir lassen Sie schlafen" verbindet die unterschiedlichen Motive der neuen Grosana-Kampagne. Für die wurden Menschen abgelichtet, die auch im echten Leben auf den Matratzen aus Reutlingen schlafen. "Wir haben das Bett nicht neu erfunden. Aber grandios verbessert", heißt es auf einem Motiv, ein anderes wird noch direkter: "Standard-Matratze!? So einfach ist es nicht", heißt es da, denn: "Kein Mensch ist wie der andere."
aus Haustex 06/18 (Marketing)